Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.12.1843

Krise für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Herausgegeben von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins M 112. Freitags, den 29. December. 1843 Bekanntmachung an sännntliche Leipziger Buchhandlungen. Für den Monat Januar 1844 sungiren: Hr. Fr. Kistner als Börsenvorsteher. - W. Einhorn als Vorsteher der Bestellanstalt. Leipzig, den 28. December 1843. Pie Pcpnlirtcn -cs Puchhairdrts zu Leipzig. Wer ist ein solider Buchhändler? Die Beantwortung dieser Frage ist gewiß jedem Verleger höchst erwünscht, und ich glaube mir den Dank dersel ben zu verdienen, wenn ich darauf aufmerksam mache, daß sie sich im Gubitz'schen Volkskalender für 1844 Seite 152 beantwortet findet. Es heißt daselbst, nachdem bei Gelegenheit der Beschreibung der Leipziger Buchhändler- börse vom Buchhandel überhaupt gesprochen, wörtlich so: „Daß es auch unsolide Buchhändler giebt, weiß man da durch, daß die Anzeigen oft verkünden: „In allen soliden Buchhandlungen ist zu haben" rc. Bei jedem Unternehmen hat man namhafte Prozente gleich in Berechnung zu bringen als Verlust, den Jnsolidität herbeiführt, die sich stets noch eine Weile halt, ehe sie ganz zusammenbricht. Da nimmt man sich wohl allmählig in Acht und verweigert insoliden Buchhandlungen den Credit: aber diese rachen sich dann, in dem sie immer Artikel unterzuschieben suchen von solchen Verlegern, wo sie noch — auch nur bis zur nächsten Messe — langem Credit haben. Ein insolider Buchhändler, hat er bei uns keinen Credit mehr, wird z. B. den bei ihm An fragenden für den „Gesellschafter" eine andere Zeitschrift, für diesen „Volkskalender" einen andern Vorschlägen, den wahr- ren Grund jedoch begreiflich für sich behalten. Daraus kann nun aber jeder geneigte Leser ersehen, daß der, welcher ihm diesen „Volkskalcnder" liefert, allzeit ein solider Buchhändler ist, sich ihm demnach auch bei IVr Jahrgang. dem Ankauf der Verlagsartikel anderer Kollegen mit Sicher heit empfehlen läßt."(ü!)— Anfrage an Hrn. Fr. Severin in Moscau. Sind Sie Besitzer des Dorpater Geschäfts oder Herr Model?? Es wird um ebenso kurze und bestimmte Antwort gebeten! Folgende Schriften wurden in Bayern verboten und de ren Consiscation angeordnct: Anekdota zur neuesten deutschen Philosophie und Publicistik von Br. Bauer, L. Fcuerbach, Fr. Koppen, K. Nauwerk, A. Rüge u. einigen Ungenannten, Hrsg. v. A. Rüge. 1. u. 2. Bd. Verlag des literar. Comptoirs in Zürich. Die Reformation überhaupt und ihre Einführung in RegenS- burg insbesondere. Eine kritische Beleuchtung der bei I. H. Dümmler erschienenen Festschrift zum 300jähr. Jubi läum der völligen Einführung des evang. Gottesdienstes in Rcgensburg, von A. Westermayer. Verlag von Manz in Rcgensburg. Teutsche Gassenlieder von Hoffmann von Fallersleben. Ver lag des literar. Comptoirs in Zürich. Georg Herwegh, literarische und politische Blätter, von vr. I. Scherr. Verlag der Steinerschen Buchh. in Winterthur. Todesfall. Am 10. Decbr. starb Herr Aug. Würzburg in Glauchau. Verantwortlicher Redactkur: I. de Marte. 268