Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.05.1847
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- 03.05.1847
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- Deutsch
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Erscheint jeden Dienstag ». Freitag; während der Buchhändler - Messe zu Ostern täglich. für den Deutschen Buchhand und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum des BörsenvereiuS der Deutschen Buchhändler. 40. Leipzig, Montag am 3. Mai. Alle Zusendungen für da« Börsenblatt sind an die Nedactio» zu richte». 1847. Nichtamtli Pillen zum vorgcschlagencn Recept für den Buchhandel. Ein Herr Sincerus hat in No- 29 des Börsenblattes ein Recept gegen die Ungesundheit des Sortimentshändlers vorgeschlagen, welches eine so überaus schädliche Arznei geben dürste, daß jeder nur einigermaaßen praktische Sortimenter den unberufenen, wenigstens ungeübten Arzt darin erkennen muß. -— Es wird nämlich in diesem Recept der Vorschlag gemacht den (ohnehin in neuerer Zeit von vielen der ersten Verleger geschmälerten) Rabatt abzukürzen, um dadurch die Möglichkeit des Rabattgebens an Privaten ganz zu besei tigen, und dem Entstehen neuer Etablissements ein Ziel zu setzen. Obgleich nun dieses Recept mehr Stoff zum Nachtheil des Verlegers als des Sortimenters enthält, und jeder Buchhändler von nur einiger Erfahrung das Unpraktische desselben leicht erkennen wird, so erlaubt sich der Schreiber dieses dennoch die Frage, ob durch die pro- ponirte Rabattverkürzung der Schleuderei wirklich Schranken gesetzt werden, da anzunehmen ist, daß diese jeder solide Geschäftsmann ver achtet, und der unbedachtsame, unsolide Sortimentshändler das Rabatt geben und Schleudern auch mit geringeren Vortheilen, ja oft mitNach- theil, fortsetzen wird. Um aber zu beweisen, daß die vielen in jüngster Zeit stattgefundenen Rabattvcrkürzungen nicht allein zum Nachthcile der betreffenden Verleger aussielen, sondern auch eine große Unge rechtigkeit für alle entfernteren Sortimentshandlungen sind, führe ich hier eine kleine Skizze meines Geschäftsverhältnisses an: Ich beziehe von Leipzig jährlich circa 350 — 400 Centner Bü cher, in einer Entfernung von 110 Meilen, zahle für jeden Eentner an Fracht, Mauth, Emballage und sonstigen Unkosten circa 9 Prß.- Eourt.; remittirte in dieser Messe 56 Centner, wofür ich an Her- u. Rück kosten 750 st? zahlte. —Nun frage ich, wie wird es möglich sein, ein Geschäft unter diesen Verhältnissen mit Bestreitung hoher Regie-Kosten, —- die für ein lebhaftes Sortimentsgeschäft in größerer Stadt unumgänglich sind, —solid und allen Verpflichtungen treu zu führen, wenn die bestehenden Ladenpreise gehalten werden, und den kleineren nicht mit dem deutschen Buchhandel in Verbindung stehen den Provinzialbuchhandlnngen 10 ja oft 15A, Rabatt abgegeben werden sollen? Der Umsatz meines Geschäftes besteht zur Hälfte an eben solche kleinere Handlungen, deren Kunden (in einer Entfernung von 150 ja oft 200 Meilen von Leipzig) durchaus das Festhalten der Originalprcise Vierzehnter Jahrgang. cher Th eil. fordern, und die deshalb, selbst wenn sie 15ffo Rabatt genießen, kaum mehr als ihr knapp zugemessenes Auskommen haben. Wie soll es nun möglich sein, ein solches Geschäft, welches in dieser Messe eine Zahlungsliste von 21000 nach Leipzig ablieferte, und welches mit den Baarbezügen während des Jahres an 30000 st? dem deutschen Buchhandel (exclusive der österreichischen Verleger) con- tribuirt, mit Erfolg zu führen, wenn die gewohnte und seil langen Jahren bestandene Rabattvergünstigung von st, nach und nach von den bedeutendsten Verlegern weggenommen wird? Müßte eine solche Schmä lerung der frühern Vortheile nicht das Aufschlagen auf die Originalpreise zur Folge haben; und würde durch ein solches nothgedrungencs Aufschlagen der Absatz etwa vergrößert? — Ich mei nerseits muß dies schon deshalb bezweifeln, weil ich, und mit mir mehre Collegen das Prinzip haben, allen jenen Novitäten, die mir Rabatt gesandt werden, keine besondere Thätigkcit zu widmen, sondern dergleichen Artikel den Kunden nur auf Verlangen zu liefern, wäh rend ich mich für alle andern Erscheinungen, die mit stz gesandt werden, nach Kräften verwende. Es dürfte also im Gegensatz zu dem erwähnten Recept an der Zeit sein, irgend eine Basis aufzusinden, um den entfernten und gar außer halb des deutschenZollvercins wirkenden Sortimentshandlungen günsti gere Rabattverhältnisse, nämlich das ungeschmälerte stz zu bewilli gen, statt an irgend eine Verkürzung zu denken. Möchten sich doch, wie Herr I. Urban Kern in seinem zeitgemäßen Aufsatz (No. 28 des Börsenblattes) vor schlägt, in mehren qrö - ßern Städten d i e S o rt i m ents ha nd l ungen ve rei ni ge n, und sich gegen seitigverpflichten, fürdieZukun ft keine Novaunter Vs anzunehmen, h i ngegen für a ll e mi t ge schmälertem Rabatt gesandte N eu i gk ei ten Spes en zu berechnen! Uno, was neuerdings wieder mit großem Ernste ausgesprochen wurde, es kann wahrlich nicht oft genug wiederholt werden: „Der deut sche Buchhandel ist ein alter, fester Bau, und wenn sich manches Un kraut, manche Schmarotzerpflanze in die Fugen seiner Steine einge nistet, so mögen doch Diejenigen, welche so eifrig an den Grund pfeilern desselben brechen und wühlen, um zur Wurzel jenes Unkrautes zu gelangen, wohl bedenken, wie gefährlich ihr Beginnen ist. Wir wollen keinen englischen oder französischen Bücher Handel haben, 77
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