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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.10.1844
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- Erscheinungsdatum
- 25.10.1844
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- Deutsch
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3189 94 3190 zuweilen täuschen ließ; auch mochte seine Art, die Kunstsa chen zur Schau zu stellen, mehr die eines Dilettanten als eines wahren Kunstkenners sein; dennoch war manches in dieser Sammlung sehcnswerth, und das Gestimmte gewährte eine sehr angenehme Unterhaltung. Natürlich zeigte er, wie fast alle Besitzer von Kunstkabinettcn, seine Kunst- schähe sehr gern und erklärte sie mit großer Gefälligkeit. Panckoucke soll jährlich weit über hunderttausend Francs ver zehrt haben. Die vielen Familien, welche an seinen Abend unterhaltungen Theil nahmen, werden die durch das Auf hören derselben entstandene Lücke schwerlich wieder ausfül len können. Soireen giebt es zwar in Paris den Winter hindurch Hunderte und vielleicht tausende; aber äußerst we nig so mannigfach unterhaltende und lehrreiche, wie die Panckouckescheu waren. Unter den Buchhändlern thut es ihm sicher keiner auch nur von ferne gleich. Von den alten Buchhandlungen sind überhaupt nur noch sehr wenige übrig, und die meisten neuern sind in den Händen von jungen Leuten, welche sich nur schnell bereichern wollen, um dann das Geschäft ihren Commis oder Andern zu überlassen. Da her werden denn großartige, aber auch sehr gewagte Spe kulationen gemacht. Einige, wie Curmec, liefern Pracht werke für die Reichen, nicht allein Frankreichs, sondern ganz Europas. Andere, z. B- Eharpentier, Paulin, Gos selin, Didier, und diese bilden die Mehrzahl, spekuliren auf den Mittelstand, welcher ein vortrefflicher Abnehmer von Unterhaltungsschriften und auch von belehrenden Werken ist, und geben ganze Suiten, ja Bibliotheken von kompen- diös und dennoch elegant gedruckten Werken heraus, deren Wohlfeilheit oft kaum begreiflich ist. Verleger- Iercmiade. Die Verleger in unserm Vaterlande können, wenn sie zusammen kommen, nicht genug über das schrankenlose, ungebührliche und rücksichtslose Verfahren von Seiten der Sortimentshandlungen klagen; aber öffentlich treten doch die Wenigsten mit ihren gerechten Anforderungen, Vor würfen und Klagen vor, so daß es für den Leser der buchhändlerischen Organe den Anschein hat, als hätten die Verleger die besten Zeiten und nur der Soctimentshandel leide an unverbesserlichen Gebrechen, als Schleuderei, gro ßem Rabattgeben rc. Wer aber erst Verleger ist, d. h. sein schönes Geld in Honorare, Papier-, Druck- und andere Rechnungen verlegt hat, der wird wissen, wie schmerzlich ihn die mancherlei Saldoverkürzungsmittel, verlorene Pa- ckete, die Disponenten, bereits im vorigen Jahre gesche hen sein sollende Remittenden, Ueberlräge und Gott weiß welche andere namenlose Ungebührlichkeiten treffen. Hat man dies überwunden und endlich nach langen Her- und Hinschreibcreien den Rechnungsauszug, mit Ef. bezeichnet, in Händen, und erhält zur Messe die Zahlungsliste, so ge wahrt man mit Schrecken das große Chor der Restanten und erhält den Betrag der berichtigten, verkürzten und ge zwickten Saldis doch noch nicht. Eine nicht unbedeutende Zahl von Belegen hat Einsender in seinem Buche, für Heute nur einen: An die Schulbuchhandlung in Langensalza lieferte ich bis zum 1. Juni 1842 diverse Artikel, nach vielem Her und Hinschreiben verbleiben mir 14 N-s Saldo. Ich mo- nire nach der Messe 43 und soll endlich Messe 44 bezahlt werden. Zur Messe 44 erhalte ich wieder nichts und auf meinen Monirzettel vom 20. Juni d. I., also nach 2 Jah ren, empfange ich von genannter Handlung folgende Antwort: „Wir haben Hrn. (eine achtbare Firma meines Wohn orts) beauftragt, Ihne» zu zahlen." Schulbuckh. in Langensalza. Ich will nun diese Anweisung eincassiren, erkalte aber von dem sehr ehrcnwcrthen Hause darauf folgende Antwort: „Lbbl. Schulbuchh. in Langensalza. Wir haben bis dato von Ihnen weder eine Anweisung erhalten, 14 an Hrn. *** hier zu zahlen, noch fühlen wir uns gemüßigt, diese Kleinigkeit für Sie auszulegen, da Sic uns schon seit zwei Jahren schulden. Siehe den beifolgenden Abschluß."*) Was bleibt mir nun übrig, als diesen Posten zu strei chen, da ich doch wegen 14 N-s keinen vielleicht noch mit mancherlei Weitläufigkeiten und Kosten verbundenen Pro zeß anstellen kann. d. *) Belege sind der Redaction d. B.-Bl. vorgelcgt worden. Die nächste Jubilatcmcssc beginnt, wie der Kalender für 1845 uns zeigt, schon am 13. April. Mehr als je wird es darum nothwendig, daran zu erinnern, daß das Rechnungsjahr 1844 mit ldem31.Dezbr. schließt. Billige Verleger wissen dies nicht allein, sondern beachten es auch, es giebt aber auch andere, die es zwar ebenfalls wissen, aber nicht beachten, und für diese mag gegenwärtige Notiz bestimmt sein. — Es giebt aber auch wieder andere, die den Jahresschluß genau beachten, ja die letzten Fakturen sogar schon zum halben Dezember oder noch früher ausfertigen, aber — Mitte oder Ende Januar, wenn nicht gar später, absenden. Noch andere, die klugerweise im Novbr. u. Dezbr. Bruch stücke unter Berechnung des Ganzen vom Stapel laufen lassen oder eine Anzahl von Bänden in diesen Monaten im ^ Voraus berechnen — angeblich um das Rechnungswesen zu vereinfachen — (in der Wirklichkeit aber um den Taschen der Sortimentshändler zuzusprcchen) — diesen allen sei zu gerufen: Wollt ihr, daß die Sortimcntshändlcr ihren Verpflich tungen gegen euch gewissenhaft und prompt Nachkommen — und zu dieser Forderung seid ihr berechtigt — so ver fahrt auch billig und gerecht gegen sie und erschwert ihnen das ohnehin mühselige Geschäft nicht noch dadurch, daß ihr sie zwingt, euch Vorschüsse zu euer» ferner» Unter nehmungen zu machen. Herr Bescheinigung. »eorge EgerSdorffauS Lüneburg, gegenwärtig im Ge schäfte de» Hrn. Th. Thoma« hier, ersucht un», ihm öffentlich zu bescheinigen, daß die in Nr. 82 d. Bl. enthaltene Rüge gegen einen Herrn R. Eggersdorf in Parchim sich nicht auf ihn beziehe. ^ ES geschieht die» hiermit der Wahrheit gemäß. Die Redaktion. Verantwortlicher Redacteur: I. de Marle. 223*
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