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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.05.1844
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.05.1844
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18440507
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-184405070
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1299 42 1300 lichkeit, kennen die Ursachen und den Sitz des Ucbels, ja auch die Heilmittel stehen uns großen Theils zu Gebot, warum aber versäumen wir, solche mit Eintracht und Besonnenheit in Anwendung zu bringen? Den Verlagsbuchhändler genirte bisher haupt sächlich s) der Nachdruck, t>) die Verluste in Einbußen an übel berechneten oder leicht fertig betriebenen Sortimcntsgeschäften, c) die bedeutenden Jnseratkosten zur Bekanntmachung seines Verlags, in Ermangelung eines Universal blattes für ganz Deutschland, und ll) müssen wir Allesammt dringend wünschen, daß das besprochene Buchhändler-B ö r scn bl a tt ins Leben tritt, ml s) Den Nachdruck betreffend, so haben wir nun vom Bundestage bereits erfreuliche Vorverfügung er halten, und dürfen, wie ich vernommen habe, einem baldi gen definitiven Beschlüsse entgegen sehen. Wo dieser böse Geist noch unter dem Vorwände des Aufräumens im Verborgenen sein Unwesen treibt, da entlarve man ihn ohne Scheu, und steckt er im Gewände eines Buchhänd lers, so vermeide man jeden Verkehr mit ihm. ml b) Solchen Verlusten kann, wir wir Alle wissen, kein Geschäftsmann entgehen. Wir aber können sie be-, deutend vermindern, wenn wir mit mehr Prüfung und selbst Strenge imEreditgeben verfahren. Es kannHärten erzeugen, wehe thun, Unschuldige verletzen, jedoch nie ruiniren, aber man lernt auf das Ereditgeben im Allgemeinen einen höheren Werth legen, was dem, der ihn sucht, wieder sehr heilsam sein kann, bei Kunden, die seinen Eredit entsprechen, und nur zu häufig mißbrauchen- Ich habe die Nutzanwendung des Vorstehenden zur Genüge an mir selbst gemacht. Das Bild stehet mir noch lebhaft vor Augen, wie ich im Jahre 1791, für mich selbst zum ersten Male, mit nicht mehr als 250 Thlr- Baarschaft die Leipziger Messe besuchte. Wie schüchtern und bescheiden ich da die ehrenwerthen Handlungen eines Caspar Fritsch, Gleditsch, Weidmanns E- u. R., Schnuckert, Breitkopf, Waisenhaus B. in Halle, Crusius, Nicolai, Bohn rc. umi beschränkten Eredit auf 10 bis 30 Thlr. pr. Jahr bat, und wie froh, wie dankbar ich war, wenn ich keine Fehlbitte that, — das habe ich tief gefühlt, fühle es noch und werde es nie vergessen. Mit strenger Gewissenhaftigkeit aber ver waltete ich das meiner Ehrlichkeit anverlraute Gut, be nutzte die damals wahrhaft gute Zeit, trug zur folgenden Messe 1792 den Erlös und erzielten Nutzen meinen hoch geehrten Creditoren wieder zu, hatte mir die Bahn zur Erweiterung ihres Zutrauens geebnet, und so hat mir die Vorsehung weiter geholfen. Man verzeihe mir diese meine Persönlichkeit berührende Abschweifung, sie mag meinen jüngeren Geschäftsverwandten wenigstens gutgemeint gewidmet sein, von meinen Freunden der damaligen Zeit ist leider meines Wissens nur noch Vater Horvath, Kummer und Schwclschke am Leben. sck c) Die Summen, die in der Menge von Zeitschri ften theuer genug aufgewandt werden müssen, um unsere Verlagswerkc dem Publikum bekannt zu machen, bilden ein bedeutendes Kapital. Wenn wir auch darauf verzichten müssen, diesen Zweck in anderer Weise obne Kosten zu erreichen, so möchte ec doch minder kostspielig erreichbar sein durch Ein Blatt, dem eine so eiminente Verbreitung gegeben werden könnte, um der Auflagen-Stärke all der Zeitschriften gleich zu kommen, deren man sich im Allgemeinen für die einmalige Bekannt machung zu bedienen pflegte. An die Möglichkeit i glaube ich, und möchte es unserm verehrlichen Börsenvor stand doch gefallen, diesen Gedanken, auch daß das Blatt in Leipzig erscheinen müsse, einer würdigenden Prüfung zu unterwerfen! mir fehlt es dazu an Zeit und Umsicht, aber zur Unterstützung der Ausführung bin ich stets bereit. all ll) Ein allgemeines Buchhändler-Börsen blatt haben wir zwar schon beschlossen, warum zögern wir länger mit der Herausgabe, die zum dringendsten Bedürf nis geworden ist? Niemand unter uns wird dem ersten Begründer eines Wochenblatts für Buchhändler das Verdienstliche dieses Gedankens bestreiten wollen, wer aber fühlt nicht lebhaft, daß es sich überlebt habe, und we der in Form noch Inhalt zeitgemäßen Forderungen ent- sprickr? Nach meinem unmaßgeblichen Dafürhalten muß ein solches Blatt 1) kein Privatunternehmen, sondern der Er trag unfern Börscnfonds gewidmet sein; cs muß 2) anständig auf gutes weißes Papier in groß Quart mit gespaltenen Eolumnen gesetzt und gedruckt erscheinen; es muß 3) einen unparthciischen, der Aufgabe gewachsenen, anständig honorirten, dem Börsenvorstande verantwort lichen Redacteur haben, dem es obliegt dafür zu sor ge», daß nur begründete Rügen ausgenommen werden, gereinigt von unschicklichen Ergüssen der Leidenschaft, des so benannten Brod neides rc. In zweifelhaften Fällen müßte der Redacteur gehalten sein, den Einsender solcher Aufsätze zur Reinigung derselben von unpassenden, die Ehre verletzenden Ausdrücken, vermittelnd cinzuladen, und in besonders wichtigen Fällen vier in Leipzig etablirte Buchhändler (darunter zwei Sortiments - und zwei Ver lagsbuchhändler) mit einem einfachen technischen Gutach ten gehört werden. Stimmenmehrheit mit Zuziehung des Redacteurs muß entscheiden; es muß 4) jede Buchhandlung, die das Börsenrecht an spricht, auch verpflichtet sein, Ein Eremplar die ses Börsenblattes zu halten, dessen Preis ich unmaßgeblich fürs Jahr zu 2 Thlr. 12 ggr. anschlage, wobei jedem theil- nehmenden Buchhändler und Musikverleger, der davon Ge brauch machen will, eine Quartseite des Blattes für Anzei gen in seinem Privatinteresse gratis zu Gebot stehet. Wer mit Anzeigen im Privatintercsse mehr als eine Quartseite in Anspruch nimmt, muß das Mehr in Zurechnung bezahlen, wozu ich >,r. Zeile 1 ggr. in Vor schlag bringe. Wahrheit enthaltende, doch, wie schon oben gesagt, nicht in verletzender Form abgefaßte Rügen, Auf sätze, die wohlmeinend das Interesse des Buchhandels be sprechen, müssen gratis ausgenommen werden, es muß
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