Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Herausgegeben von den Deputaten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvcreins ^ 62. Freitags, den 7. Juli 1843. Kreisvereine betreffend. In Nr. 56 begegnet Herr Speyer in Arolsen einem Wunsche, den auch ich seit einiger Zeit gehegt habe und in Betreff dessen ich kürzlich einen hiesigen Collegen fragte, ob wir uns dem Thüringer Verein zu Erfurt anschließen wollten? Diese Frage wirft Herr Speyer an die hessi schen und westphälischen College» ebenfalls auf und event. 2) ob die letzteren etwa an einem anderen Orte eine Zusammenkunft halten wollen. Mir ist es recht, ob wir den Thüringern uns anschließen oder hier wieder einen besonderen Krcisvecein bilden wollen. Nöthig scheint es aber darüber bald sich zu entschließen, da jene Versammlung schon Auf. Septembers statt finden soll; die benachbarten Herren College», welche Theil nehmen wollen, werden deshalb ausgcforderc sich durch das Börsen blatt alsbald zu erklären, ob sie für das Eine oder das Andere stimmen, und die Mehrheit der Stimmen möge dann ent scheiden. Fällt diese für Erfurt aus, so müßte man doch noch Zeit haben, vor dem schon bestimmten Termine die Teil nehmer benachrichtigen zu können,und cs ist also wünschens wert!), daß A n f. A ugust die Wahl fcstgestellt werden könnte. Die hiesigen Herren Collegen bitte ich gleich hierunter ihre Stimme abgeben zu wollen. Cassel, 22. Juni 1843. I. C. Kriegersche Buchhandlung. C. Kempf. Wenn es uns mit Aufrichtigkeit Ernst ist, daß es besser werde, — so bin ich der Meinung: daß man im eigenen Hause anfangen muß! — Meines g. E. n., können Ver eine an jedem Orte, wo mehrere Buchhandlungen bestehen, schon zweckmäßig sein; — gerade solche kleine Vereine müs sen sich zunächst bilden und dahin streben, die wahren Män gel und Gebrechen zu ermitteln, die zunächst in ihrem Wir kungskreis zur Verschlechterung und Hcrabgcsunkenheit des 10r Jahrgang. Geschäftes insbesondere beigetragcn haben. —-- Erst wenn hier Verständigung herbcigeführt ist, — verspreche ich mir überhaupt Erfolg von den Vereinen; —- und dürfte alsdann wohl erst die Frage zur Bcrathung respectivc Abstimmung kommen, „welchem, zunächst sich bildenden großem sogen. Kreisvereine, wollen wir uns anschließen?" Cassel, den 22. Juni 1843. Bohne. Ich bin ganz der Ansicht des Hrn. Collegen Bohne; es wird zuerst Noch thun, hier an Ort und Stelle anzufangcn. Cassel, den 24. Juni 1843. W. Appel. Ich erkläre mich ebenfalls als mit Herrn Bohne ein verstanden. I. Luckhardt. Zur Berichtigung. Herr Theod. Christ. Friede. Enslin, welchen Herr Paul Neff in Nr. 24 der süddeutschen Buchhändler-Zeitung seinen verehrten Freund nennt, wird cs vielleicht selbst der Mühe werth finden, auf den gegen ihn gerichteten Aufsatz zu antworten*). Herr Enslin, in Süddeutschland geboren und erzogen, von Jugend auf mit Gulden - und Thaler-Rechnung gleichmäßig vertraut, ein geübter und geachteter Sortiments- wie Verlagshändler, durch sein viel jähriges Wirken für das Wohl des Buchhandels bekannt ge nug und allen Parteihändcln fremd, hat in Nr. 40 des Bör senblattes, nicht „aus der Perspective Berlin und des Verlagshandels", sondern aus dem Standpunkt des ruhigen und erfahrenen deutschen Buchhändlers ge schrieben und damit die Ansichten vieler Collegen ausge sprochen. Was uns veranlaßt, Einiges auf Herrn Paul Neff's undeutschen Aufsatz zu erwidern, ist die unwahre Schilde- *) Wie in No. 58 bereits geschehen. d. R. 136