Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. H er a u S ge g e^'e n non den Deputaten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Ä^mtlickes Vlatt des Börsen Vereins 4^. Freitags, den 19. Mai ^843. V e r h a ir d L rr tt g e n der Generalversammlung des Börsenvereins, Leipzig, am Sonntage Cantate den 14. Mai 1843. Bei Eröffnung der heutigen Generalversammlung ernannte zunächst der Vorsteher die Herren Leopold Dos» aus Leipzig, Ferdinand Dünnnler aus Berlin, Ferdinand NLüller ebendaher und Carl Hoffman» aus Stuttgart zu Ordnern derselben und schritt sodann zum Vortrage des Geschäftsberichtes vom verflossenen Jahre, zu dessen Eingänge derselbe im Wesentlichen folgende Bemerkungen wählte: I. „Die Zahl der Mitglieder des Vereins betrug am Schlüsse der vorigen Jubilatemesse 687, zu welchen bis gestern 48 hinzugekommcn sind. Die Zahl der Ausschcidenden wird sich wahrscheinlich auf 40 stellen, doch kann dies aus dem Grunde nicht genau angegeben werden, weil cs noch zweifelhaft ist, ob nicht Einige ihre rückständigen zweijährigen Beiträge noch zahlen; daher wird die Mitgliederzahl ungefähr eine gleiche Höhe, wie im vorigen Jahre erreichen." „Unter den Ausgeschiedcnen befinden sich 13 Verstorbene, wovon die kleinere Hälfte im blühenden Mannes- altcr dahin geschieden sind: G. W. Schubert in Leipzig, Eyßenhardt in Berlin, Gustav Reinhold Beyer in Leipzig, G. Schäfer in Wien, G. A. Kummer in Zerbst, und Ferdinand Schwetschkc in Halle. Ferdinand Schwetschke! dessen Name mit den schönsten Erinnerungen aus der Zeit des ersten kräftigen Aufschwungs unsres Vereins, der Zeit eines lebendigen Gemeingeistes und freudigen Zusammenwirkens, innig verflochten ist. Um Alles, was damals zu Stande gebracht wurde, die Vorschläge zur Feststellung der literarischen Rechtsverhältnisse in Deutschland, die Vorbereitungen zum Börsenbau, das Statut — hat er sich durch seine verständige Klarheit, seine ruhige Besonnenheit und Leidenschaftlosigkeit nicht geringe Verdienste erworben und wenn er später durch seinen Gesundheitszustand au thäti- ger Bctheiligung bei unfern gemeinsamen Angelegenheiten verhindert wurde, so folgte er ihrem Gange doch immer mit warmem Interesse, wovon er mir noch in den letzten Monaten seines Lebens Beweise gegeben hat. Wie er sich unter uns als Mitglied des Vereins, als treuer Freund und guter Camerad ein bleibendes Andenken gestiftet hat, so nicht minder in der Literatur durch die großartigen und kostspieligen wissenschaftlichen Wecke, die er durch seinen selbst durch Krankheit ungeschwäcktcn Unternehmungsgeist muthig ins Leben rief und beharrlich fortführte." „Wenden wir uns von ihm zu den Veteranen des Börsenvereins und Buchhandels, die uns entrissen worden sind, seit ich zum letztenmale von diesem Platze zu Ihnen gesprochen habe, so ist zuerst zu nennen: Georg Andreas Reimer in Berlin. Die Nachricht von seinem Tode durchzuckte uns in der letzten Messe wie ein elektrischer Schlag und der frische Schmer; um diesen Verlust mußte sich sogleich öffentlich aussprechen, wenn auch durch Wenige aber doch, wie ich überzeugt bin, aus dem Herzen Aller! Ihm folgte der umsichtig khätige Haslinger in Wien und JustusDanck- werts in Göttingcn, noch nicht ein Jahr, nachdem er die Berathungen des in Eoburg versammelten zweiten Ausschusses durch seine Erfahrungen und seinen graben Verstand gefördert, sowie durch seinen heitern Sinn belebt hatte; ein College, der zwar nicht für den Buchhandel erzogen, denselben doch mit Liebe, Fleiß und Eifer betrieb und durch die Gediegenheit seiner Unternehmungen, wie durch die Biederkeit seines Charakters ehrte. In seinem Lande und seiner Vaterstadt hat er sich durch sein Festhalten am Recht in schwieriger Lage einen guten Namen und so in jeder Weise seinen Vornamen Ivr Jahrgang. 106