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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1844
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1844
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- Deutsch
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daß die Vereinsmitglieder künftighin keinem Käufer älterer Firmen Credit eröffnen würden, der nicht auch für Tilgung etwaiger Passive seines Vorgängers einstche. Ueber die erste Wirksamkeit des mit unserem Vereine verbundenen Schiedsgerichts mit Oeffentlichkeit und Mündlichkeit der Verhandlungen, liegen er schöpfende Berichte in der Süddeutschen Buchhändler-Zei tung, Januar und Februar d. I. vor. In nähern und fernem Kreisen, in und außerhalb des Buchhandels war nur Eine Stimme der Billigung und Theilnahme dafür zu vernehmen; wir wünschen, dieser Vorgang möge, wie neuestens in Thüringen, so auch anderwärts thatsächliche Anerkennung in der Gründung ähnlicher Institute finden. — Wir fügen noch bei, daß auf das hiesige Schiedsgericht in buchhändlerischen Angelegenheiten auch von auswärti gen Parteien compromittirt werden kann. Als ein weiteres Zeichen, daß unser Verein auch im größern Publikum Vertrauen fand, dürfen wir den Erfolg nennen, welchen die im verflossenen Jahre von uns zu Gunsten von Hamburg veranstaltete Bücher- lottcric hatte; wir waren durch den Verschluß von über 8000 Loosen, zu denen die Mitglieder des Vereins über fünftausend Büchcrgewinne aus ihrem Verlage uncntgcld- lich überlassen hatten, im Stande, 3500 Gulden für die Abgebrannten in Hamburg zu übcrmachen und verhältniß- mäßig kleinere Summen verunglückten Wücttembergischen Gemeinden zuzuwenden. Gerne benützen wir diese Gele genheit, den Herren Eollegen, welche die Sache durch Ab nahme von Loosen damals freundlich unterstützten , hiermit nachträglich Dank zu sagen. Laut h. 1. der Statuten unseres Vereins soll eine we sentliche Aufgabe desselben sein, das süddeutsche Ab- rcchnungs - und Zah lungswesen zu erleichtern — eine Aufgabe, die der §. 25. noch bestimmter so faßt: „Zur Erleichterung der Abrechnung setzt sich der Ver- „ein vor, ein Lokal zu bestimmen, in welchem die Vcr- „cinsmitglieder unter sich und mit auswärtigen Buch handlungen, die dazu Bevollmächtigte aufstcllen, ihre „Rechnungen ordnen können." Diesem Paragraphen zufolge haben erstmals im Juni d. I., innerhalb weniger Vormittage, die Abrechnungen und Zahlungen unter den hiesigen Handlungen für sich uud ihre Eommittenten in einem gemeinschaftlichen Lokale statt- gchabt, wobei die übrigen süddeutschen Eollegen durch ihre Stuttgarter Commissionäre in einer Ausdehnung vertreten waren, die unsere Erwartungen weit übertraf. Eine ge naue Zusammenstellung am Schlüsse dieser gemeinschaftli chen Abrechnungen ergab, daß — während nur ein Jahr früher ein Berichterstatter in der Südd. Buchh. Zeitung (1842. Nro. 27.) klagt, am 1. Juli 1842 erst im Besitze von drei Vicrtheilen der Nemittenden und einem Sechs- thcile der ausstehenden Gelder gewesen zu sein — die hie sigen Buchhandlungen zu Anfang Juli 1843 nur noch den zwanzigsten Theil der Nemittenden und ein Vierth eil sämmtlicher süddeutschen Saldi rückständig sahen. Ein solches Resultat war freilich nur durch das organische Zu sammenwirken eines Vereins zu erreichen — es wurde nicht ohne viele Mühe und Verdruß, nicht ohne Opfer und un ter vielfacher Verkennung unserer, auf eine heilsame Ne- formirung des süddeutschen Zahlungswesens gerichteten Ab sichten erreicht. Daß wir aber bei diesen, mit Gewissen haftigkeit bedachten und ausgeführten Maaßregcln die über wiegende Mehrheit der soliden Eollegen im süd deutschen Buchhandel für uns hatten, beweist unwiderleg lich das gewonnene Resultat selbst. Diese gemeinschaftliche Abrechnung wer den wir auch im künftigen Jahre fortsetzen und laden alle unsere Herren Eollegen in Süd deutschland und der Schweiz ein, in noch aus gedehnterem Maaße als dieses Jahr an dersel ben Theil zu nehmen. Die Vortheile des Instituts werden sich dadurch immer mehr auf den gesummten süd deutschen Buchhandel verbreiten. Wenn gleich wir uns jedenfalls freuen würden, Sie an dieser Abrechnung im Laufe des nächsten Juni in Person Tbeil nehmen zu sehen, so scheinen lins doch noch weitere Motive vorzulic- gcn, die uns bestimmen, Sie zu persönlicher Hieher kunft im kommenden Juni freundschaftlich einzuladen. Von achtungswerther Seite sind wir nämlich mehrfach und wiederholt aufgefordert worden, auch den Anschluß von Nichtstuttgarter Handlungen an unsern Verein zu vermitteln. Wir halten uns in einer so wich tigen Sache nicht für befugt, ein Urtheil auszusprechen vermögen aber sowohl nach der Fassung jener Aufforderun gen, als nach dem einhelligen Sinne mehrerer, von außen eingcgangcnen Aufsätze der Süddeutschen Buchhändler-Zei tung über das Zeitgemäße einer allgemeinen Regulirung des Zahlungstermins im Süden und die Nothwendigkeit eines Ecntralpuncts für die Abrechnung gerade in Stutt gart — nicht anders, als in Vcidem dringende Mahnungen zur Berathung eines allgemein süddeutschen Vereins zu erkennen — eine Frage, die aber nach unserem Erachten mit allen wichtigen Beziehungen, die sich daran knüpfen, nur von einer möglichst zahlreichen Versamm lung stimmfähiger Geschäftsfreunde aus allen Thcilen des Südens und der Schweiz mit Aussicht auf Erfolg erörtert werden kann. Die Bedeutung Stuttgarts als Verlagsork, wie als Commissionsplatz, seine geographische Lage im Mittelpunkte einer von der Natur und den Umständen selbst gezeichneten Peripherie, unsere Uebereinkunft mit hiesigen Bankhäusern, nach welcher über den Belauf cingesandter Wechsel auf St. Gallen, Frankfurt oder Augsburg pari Werth bei Verfall ohne allen Abzug verfügt werden kann, die Erfahrun gen endlich, die wir aus der, wenn auch kurzen Geschichte des Stuttgarter Vereins zu bieten haben, lassen uns allent halben eine wohlwollende Aufnahme unserer, wie wir glau ben, wohlbegründeten Einladung erwarten. Wir sehen darüber Ihrer gefälligen Acußerung entgegen, da wir die entsprechenden Vorbereitungen sogleich beginnen lassen müssen, wenn in den Wünschen der Mehrzahl un serer Herren Eollegen die Bildung eines solchen Vereins liegt. Die Tage der Abrechnung und der Beralhungen selbst behalten wir uns vor, noch später anzuzeigen.
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