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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.12.1842
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 16.12.1842
- Sprache
- Deutsch
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3117 108 3118 Die Preß-Zeitung thut dann stets so, als ob der Buch handel sich der gesummten Presse, welche die Preß-Zeitung doch vertreten will, feindlich gegenüber stelle. Mit einer nur zu deutlichen Freude bestrebt sie sich, an jedem Artikel im Börsenblatte dies zu zeigen. Es kann dem letzteren füglich nicht zugemuthet werden, sich mit der Preß-Zeitung in einer, so zu sagen, offiziellen Polemik cinzulassen; wir fühlen uns aber gedrungen, uns einmal an diesem Orte gegen diese ewigen stechenden und kleinlichen Attaquen der Preß-Zeitung und gegen deren un natürliche und unmotivirte Stellung vi-> ä vw dem Buch handel auszusprechen. Wenn die Preß-Zeitung an Vorschlä gen des Buchhandels in diesen Blättern zu tadeln hat, so lhue sie das mit jener angemessenen und geziemenden, ihrer selbst doch auch würdigen Ruhe und Haßlosigkcit, die ihren nominellen (eigentlichen) Leiter sonst stets auszeichnet. — Wir können schließlich nicht umhin, unsere ganze Ver wunderung darüber auszudrücken, daß die Preß-Zeitung, welche doch sonst jeden Anlaß im Buchhandel, und oft an den Haaren herbcizicht, um ihre Gelehrsamkeit leuchten zu lassen, die Angelegenheit des Benehmens der Eotta sehen Buchhandlung gegenHrn. Friedrich Fleischer in Betreff der Jnserataufnahme-Verweigerung, über welche die Presse an andern Orten ihren gerechten Un willen ausgcdrückt, so ganz ruhig, ohne ein Wort darüber zu sagen, geschehen läßt? — Ob dies einen besondern Grund hat?—und welchen?? B. B. lieber Jnscrtionszwang. Es ist merkwürdig, was für sonderbare Sachen im lie ben Buchhandel geschrieben, und, sind sic geschrieben, natür lich auch gedruckt werden. So hat z. B. Herr Spondäus in Nr. 105 des B--Bl. seine Meinung über den von ihm sogenannten Jnscrtions- zwang zu erkennen gegeben und dabei nach Leibeskräften in das beliebte Horn der Zeit gestoßen, dessen Handhaber es sich bekannter Maßen zur Ausgabe machen, eben so sehr alles Dasjenige, ohne alle weitere Prüfung, zu verdam men, was nach „Zwang" riecht; als Dasjenige, ebenfalls ohne alle weitere Prüfung, zu erstreben, was nur entfernt wie „Freiheit" aussicht. — Möge es mir ver gönnt sein, den betreffenden Artikel einer Kritik zu unter werfen , um wo möglich auch mein Schärflcin zur richtigen Ansicht von der Sache beizutragen. Herr Spondäus ruft: Keine Ecnsur! „Freiheit muß im Interesse der Tagespresse die Regel sein" — und nur aus purer Liebe zur Freiheit und für die „unbeschränkte Tagespresse" rathet er zu einer Maßregel, die gerade die allerdrückendste, weil die allerwillkürlichste Ccn- sur ist: dazu, daß jeder Zeitungsvcrleger diejenigen Annoncen soll streichen dürfen, welche ihm nicht gefallen! — Was soll man dazu sagen? Oder nennt etwa Herr Spondäus nicht schreiende Willkühr, wenn ein Zeitungs-Verleger ein Inserat aus keinem andern Grunde nicht aufnimmt, als — weil cs ihm eben nicht beliebt, — oder weil der Einsender desselben etwa vorige Ostcrmesse ihn auf der Nicolaistraße nicht gegrüßt hat, — oder weil das Inserat ein Buch be trifft, das mit einem Verlagsartikel des Zeitungs-Verlegers concurcict — oder weil, wie Herr Spondäus zu verstehen giebt, die Annonce mit den (vielleicht richtigen, vielleicht auch barokkcn, immer aber individuellen, daher einseiti gen) Ansichten des nämlichen Zeitungs-Verlegers nicht über einstimmt, — oder aus ähnlichen solchen Gründen?! Sagt ein Zeitungs-Inhaber gleich von vornherein: Es ist Grundsatz der Zeitung, Annoncen des und des In halts nicht zu inseriren; — nimmt z. B. ein katholisches Blatt keine Ankündigungen protestantischer Schriften auf, wie es bei mehrern der Fall ist; kündigt die Preußische Staatszeitung grundsätzlich und ausgesprochener Maßen Bücher einer gewissen Farbe nicht an rc. rc.: — wer will etwas dagegen haben? Gewiß Niemand, der persönliche und literärische Frcihcitzu schätzen weiß; — aber nur keine Will kühr, kein: toi est man Kon z>lui8ir. Herr Spondäus stellt die neue Preußische Cabinccsordre über gezwungene Aufnahme von Berichtigungen und den so genannten Insertions-Zwang auf Eine Linie. Was soll man wieder dazu sagen? Ist das nicht Verdrehung des Vor hältnisses? — Die Rede ist von Inseraten und Herr Spondäus spricht von Zeitungs-A rtikeln. — Dies Durch- einandcrwcrfen ganz verschiedener Dinge ist nicht zu billigen. Herr Spondäus meint, Insertions-Zwang könne nur stattfinden, wo von einem Local-Blatt die Rede sei; wo Concurrenz bestehe, müsse auch der Zwang zur Auf nahme von Inseraten Wegfällen. Ich bitte jeden Unpar- theiischcn, ob das nicht eine Verwirrung der Begriffe ist? Was hat die Concurrenz mit einem, jede Zeitung oder Zeit schrift in gleichem Maße treffenden Re ch ts-Verhällniß zu thun? Soll ich schließlich meine Ansicht recapitulircn, so scheint mir die Sache einfach folgende: Das Intelligenz-Blatt einer jeden Zeitschrift oder Zeitung ist ein öffentliches Insti tut und muß gegen Erlegung der Gebühr Jedermann zur Benutzung, innerhalb der etwa bestehenden ge setzl ichc n Beschränkung offen stehen. Ausnahmen können nur da statt- sinden, wo der Zeitungs-Verleger dieselben sowol bei seiner Behörde (behufs der Eoncesstonirung) als auch öffentlich speziell namhaft gemacht hat, der Art, daß er z. V. aus drücklich sagt: Ich inserire keine Geburts-, Sterbe- und Hei ratsanzeigen — oder keine Anzeigen von homöopatischcn Schriften — oder nehme überhaupt gar keine Inserate an. Nur auf diese Weise ist, nach meiner Ansicht, keine Partei in „Zwang". I. W. Erwiederung. In Nr. 102 des Börsenblattes hat einer der Herren Buchhändler Klage geführt über die Circulare, welche als Dankschreiben an diejenigen Herren Buchhändler übersandt sind, welche dem Hamburgischen ärztlichen Verein zur Wie derherstellung seiner durch den Brand zerstörten Bibliothek
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