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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.04.1842
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.04.1842
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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1019 40 ' 1020 bei einem so redlichen Streben des Volkes, dieses nicht immer mehr zur Mündigkeit und gesetzmäßigen Freiheit heranreifen sollte, daß der Gedankcnveckehr in diesem Volke immer ungebundener werden müßte, daß sich das Band gegen seitigen Vertrauens zwischen Regierenden und Regierten in unserm Vaterlande immer enger ziehen, und so die Kluft, welche Beide früher trennte, aufhcbcn müßte? Und dennoch ringen wir noch immer nach einer auf Gesetze gegründeten Freiheit des Gedankenvcrkchrs, dennoch haben wir noch im mer über Vexationen der Presse durch die Ccnsur zu klagen. Es kann gewiß nicht geleugnet werden, daß der deutsche Buchhandel sich im Laufe der Zeit eine Stellung gege ben hat, die ihn des Vertrauens der hohen Staatsre gierungen wohl würdig macht; denn er ist sich bewußt geworden, daß er eine hohe Würde habe, daß er die Gesin nung des Volkes repräscntiren müsse, daß die Verbrei tung unsittlicher Bücher nicht durch die Ccnsur, sondern durch sein eignes Ehrgefühl ihm verboten werde. Wie schmerzlich nun muß cs uns, die Repräsentanten des deut schen Buchhandels, berühren, wenn wir sehen, daß jetzt im Jahre 1842 die hohen Regierungen unscrs Vaterlandes sich bewogen finden, aufs Neue ein strengeres und ängstli cheres Eensurverfahrcn zu handhaben. Ich brauche Ihnen, meine Herren, keine Thatsachen anzuführen, Sie kennen sie aus eigener Erfahrung so wie ich. Nur ein Fall, wel cher nicht nur den einen oder andern von uns, sondern den ganzen deutschen Buchhandel schmerzlich berührt hat, gehört hicher, und dieser eine Fall hat mich bestimmt, das Wort zu nehmen. Die Regierung eines deutschen Staats, auf den das gestimmte deutsche Vaterland mit dem Vertrauen hinblickt, daß ec berufen sei, der Entwickelung des deutschen Geistes im Lichte gesetzmäßiger Freiheit siegreich voranzu- schrcitcn, hat sich gemüssigt gesehen, den gesummten Verlag einer seit mehr als 20 Jahren chrenwcrth dastehenden Buch handlung, also alles was diese Handlung seit 20 Jahren hat drucken lassen und was sic ferner veröffentlichen wird, zu ver bieten. Diese gewaltige Eensurmaßregcl legt die Schwierig keit unserer Stellung und die dringende Nothwendigkeit einer gesetzlichen Begründung des Zustandes der deut schen Presse Jedermann auf das Klarste dar, und uns berechtigt sie auszusprcchcn, wie wir es auf das innigste und schmerzlichste empfinden, daß sich ein deutscher Staat zu solchen Maßregeln noch gegenwärtig gemüßigt sicht. Wenn ich diesem Gefühle Worte gebe, so glaube ich aus Ihrer aller Herzen zu sprechen und habe ich mich hierin nicht getäuscht, sind Sie mit mir Einer Meinung und Eines Sinnes, so fordere ich Sie auf, dieses durch Ihr Ja zu bekräftigen." Die Zeitschriften betreffend. Die Oberdeutsche Zeitung enthält folgenden Artikel aus Sachsen: „Dem Büchernachdruck ist nun in allen deutschen Län dern gesteuert worden, und auch das Eigenthum an drama tischen Werken einigermaßen sichergestellt. Aber die üble Sitte, daß manche schönwissenschaftliche Blätter beinahe ganz vom Nachdrucken leben, greift leider immer mehr um sich. Diejenigen von ihnen, welche Honorare zahlen, und es sind deren verhältnißmäßig nur wenige, können sich kaum noch halten neben den übrigen, welche in einer völlig syste matischen Weise literarische Freibeuterei treiben. Ein Leip ziger Blatt z. B. enthält einen Aufsatz, den es mit fünfzehn bis 20 Thalern für den Druckbogen bezahlt; sogleich druckt das Beiblatt einer Frankfurter politischen Zeitung ihn ab, nennt zwar am Ende die Quelle, bringt ihn aber, da es täg lich erscheint, weit eher in einen großen Theil Deutschlands, als das Original, das nur wochenweise versandt wird, ihn seinen Abnehmern zu liefern vermag. Der Leipziger Litera- tenveccin, welchem Bestand und Gedeihen zu wünschen ist, hat es sich nun mit zur Aufgabe gestellt, diesem literarischen Fceibculerwcscn ein Ende zu machen, und will die geeigneten Schritte dazu thun- Außerdem sind jene Zeitschriften noch von einer andern Seite her bedrängt, indem viele Socti- mentshändler, besonders in Preußen, die Regierungen ersu chen wollen, daß der Vertrieb der Postämter auf die politi schen Zeitungen beschränkt werde. Daraus würde aber ein doppelter Nachthcil entstehen; die Abnehmer der Zeitschriften würden dieselben nur langsam, in entfernten Gegenden so gar erst Wochen lang nach dem Erscheinen erhalten, und den Sortiments-Buchhändlern würde ein drückendes Monopol bewilligt, das in einer Zeit, wo der Staat Eisenbahnen baut, um den Verkehr zu beschleunigen, doppelt unverantwortlich wäre, indem cs zugleich die Einkünfte der Post schmälerte, um das lesende Publikum zu beeinträchtigen. Schon die bloße Billigkeit erfordert, daß man cs, wie bisher, Jedem frcilassc, ob er seine Blätter auf dem Wege des Buchhandels oder durch die Post beziehen will: was könnte der Staat oder die Postvcrwaltung für ein Interesse dagegen haben? Verantwortlicher Rcdacteur: I. de Marle- P e k a n n t in a ch u n g e n. Anzeigen neuer und älterer Pücher, Musikalien u. s. w. s22L6.) Bei A. Fbrstner in Berlin ist so eben erschienen und wurde an alle Handlungen, welche Nova annchmen, versandt: liingkeo, Die Oelwe von clon ^iigenlerauklieiten. 3 ,4uil. (Log 1—21) pro couiplet 3I orck. Bog. 22 — Ende wird im August als Rest geliefert! — ! s22L7.) Bei Gerhard in Danzig erschien so eben und ist in allen Buchhandlungen zu haben: Vorlesungen über die moderne Literatur der Deutschen, von vr. Alexander Jung. 8. drosch. I Preis: 1 10 N-f (1 8 g-f). (Ein Buch, welches sich durch gediegene und geistreiche Kri tik auszeichnet.) Preußen und die Eonstitutionsfrage von vr. ! S. R. Schneider. gr. 8. bc. Preis: 12Vs N-f (10 g-f)-
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