Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1838

Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Ge sch äktszweige. Herausgegeben von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. ^43. Montags, den 14. Mai 1838. Buchhandel. Literatur des Buchhandels. 1) Verzeichnis der Buch-, Kunst- und Musikalien- Handlungen im Jahre 1838. 4. Lpz., Müller. 10 2) Verzeichniß der Kunst - und Musikalienhandlungen Deutschlands und der benachbarten Staaten für das Jahr 1838. Nebst Angabe, ob und in welcher An zahl dieselben Novitäten annehmen, und der Com missionairs in Leipzig. 4. Leipzig, Schubert. 6 A. Nr. 1, diesmal 1318 Namen enthaltend, hat im Gan zen wieder die bekannte bisherige Einrichtung, ist aber von Seiten des Verlegers mit besserem Papiere ausgcstattet und von Seiten des jetzigen Herausgebers, des Hrn. O. Schulz, mit mehr Notizen Behufs der Novaversendungen versehen, auch sonst in Einzelheiten verbessert worden. Das Dan- kenswertheste hiervon ist jedenfalls die Vermehrung der No tizen, und Einsender wünscht, daß dieselben jedes Jahr zu- nehmeu und beitragen mögen , unser Geschäft von unnützen Mühen und Kosten zu befreien. Sollen sie aber diesen Zweck erfüllen, so dürfen sic nicht, wie das im vorliegen den Verzeichnisse oft der Fall ist, in Verweisungen auf vor Jahren ausgcgcbcne Eirculare bestehen, die sich wohl in den meisten Handlungen nicht mehr vorfindcn, sondern sie müssen den Inhalt derselben nach den Hauptpunkten kurz angeben. Wird auch dadurch das Verzeichniß lim einen Bogen stärker und um 2 -s. theucer — das macht Nichts aus. Wo cs sich um wesentliche Erleichterung im Geschäfte handelt, da ist große Sparsamkeit nicht am rechten Orte. Einige andere, schon öfter bemerkteMängcl, und namentlich die Aufzählung mancher nicht mehr bestehender Handlung, darf man dem Herausgeber nicht zur Last legen, da man 5r Jahrgang. wohl weiß, daß er sich hierin auf die Angaben der Leipziger Commissionairs verlassen muß. Diese zeichnen hier und da er loschene Firmen noch viele Jahre lang immer wieder mit auf, und der Grund dafür ist leicht einzusehen (vielleicht weniger leicht zu billigen); aber was für Gründe sie haben können, bestehende Firmen bei ihren Angaben auszulassen, ist schwer zu crralhen. So habe ich, um nur c i n Beispiel anzuführen, Medau in Leitmeritz nicht in dem Verzeichnisse gefunden, und dieser hat doch wohl gewiß einen Commissio- nair in Leipzig. Außer Abstellung der genannten Mängel wäre noch sehr wünschenswert!), daß künftig, etwa durch ein hinten an die Firma angehängtes Zeichen (nur nicht vorn, wo der Bezeichnungen ohnehin genug sind), genauer als bisher an gegeben würde, welche Handlungen sich mit Kunstsachen und Musikalien befassen. Hierdurch könnte das fernere Erscheinen von Nr. 2 erspart werden, und möglichste Vereinfachung der Hülfsmitkcl ist immer gut. Für dies Jahr wird indeß das von Herrn G. Schubert, so viel ich bemerken kann mit Fleiß bearbeitete Verzeichnis, den Verlegern von Kunst- gegenständen und Musikalicn gute Dienste leisten, sofern man sich nämlich, was ich nicht zu entscheiden vermag, darauf verlassen darf, daß diejenigen Handlungen, bei de nen nicht „Kunsthandl." oder „Musikalienhandl." bemerkt steht, in beiden Zweigen Geschäfte machen, wie z. B. Albrecht in Wolfcnbüttel, Ambrosi in Passau u. s. w. Sollte dies freilich nicht der Fall sein, so möchte das Verzeichnis wenig Nutzen stiften. Jedenfalls scheint es mir für einen etwa erscheinenden zweiten Jahrgang wünschenswerth, daß jeder Firma eine genaue Angabe in dieser Hinsicht beige fügt werde. 74