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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.12.1837
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.12.1837
- Sprache
- Deutsch
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2323 96 2324 rischen Zeitung Nr. 48 gesagt ist, die er zur höheren Aus bildung seines Berufs und seiner literarischen Arbeiten auf das angelegentlichste benutzte, und von der Strenge seiner Anforderungen, welche er in jener Beziehung an sich und Andere machte, kann seine Schrift „die Bildung des Buch händlers," welche er 1830 hcrausgab, das geeignetste Zeug- niß geben. 1829 erschien von ihm „Anleitung das Ge schlecht Französischer Wörter rc." Dieser folgte das neue Französische Lesebuch, 1831 gemeinschaftlich mit F. Herr mann verfaßt, eben so 1832 das „Lehrbuch dtt Franzö sischen Sprache", von dem im fünften Jahre schon die dritte Auflage nöthig ward. 1833 erschien von ihm und Herr mann „Handbuch der neuern Französischen Sprache und Literatur," dessen zweite Auflage 1836 heraus kam; 1834 gab er die Fortsetzung des „Gelehrten Berlin," 1835 „Or- uemens 3s 1a Ulmvoiro." Lange schon ging er damit um, ein bibliographisches Handbuch der Deutschen drama tischen Literatur seit der Mitte des 18. Jahrhunderts bis auf die neueste Zeit herauszugeben, und da es größtentheils im Manuscripl vollendet ist, wird dessen Erscheinung noch zu i erwarten sein dürfen. Was er aber vorzugsweise mit gro ßer Sorgfalt und Liebe gepflegt hatte, war der Gedanke und Entwurf einer „literarischen Zeitung." Es war ihm end lich gelungen, einen Kreis junger rüstiger Gelehrten zu ver sammeln und das erste Blatt dieser Zeitung am 2. Januar 1834 erscheinen zu lassen. Hierin strebte er sein Ideal, die genaueste Vollständigkeit zu erreichen, hier wollte er dem Gelehrten und dem Buchhändler die ganze Literatur aufrüsten, und es steht fest, daß die Eigenthümlichkeit des Gedankens wie die Treue der Ausführung nicht verfehlt haben, dieser Zeitung Beifall und Theilnahme in großem Maaße zu er wecken. Im Jahre 1836 brachte er einen andern Gedan ken, den eines „Deutschen Taschenbuchs" zur Ausführung. Es sind davon zwei Jahrgänge, dem Plane vollkommen ent sprechend, erschienen, in denen er sich aber mit der ihm eig nen Bescheidenheit der Beitrage seiner selbst enthalten hat. „Er war" heißt es in der bereits angezogenen Nummer der literarischen Zeitung „mitten in der regsten Thätigkeit, die Zukunft zeigte freudige Aussichten — da überraschte ihn zu Ende vorigen Jahres plötzlich ein bedenkliches Uebel, dessen Keime so wenig als dessen verborgenes Umsichgreifen weder von ihm selber noch von irgend Jemandem geahnet wor den waren. Ohne Zweifel hatte sein unglaublich ange strengter Fleiß die Ausbildung der Krankheit befördert, welche in eine völlige Erschlaffung der Lungen überging und am 14. November, nach elfmonatlichen schweren Leiden, seinen Tod herbeiführte. — Nicht leicht wird die neue Li teratur einen eifrigem Pförtner und Hüter, nicht leicht die Bibliographie aller Zeiten einen genaueren Sammler wiedcr- sinden. Diesen Arbeiten und seinem Gcschäftsberuf lebte Büchner einzig und allein: sein ganzes Wesen war in diesen beiden Richtungen aufgegangen, sein Studium war seine Erholung. Kaum kannte er ein anderes Interesse. Zerstreuende Lebensgenüsse waren ihm fremd und nur in den letzten Jahren gewährte ihm die Aufnahme in die lite rarische Gesellschaft Berlins einzelne gesellig heitere Abende, deren Genuß er sich indeß ellensalls spärlich genug erlaubte. Selbst von Mattigkeit und Krankheit schwer darniederge beugt, setzte er dennoch seine Bestrebungen, so weit sie na mentlich seiner Zeitungangingen, fort, und noch am Tage vor seinem Tode, schon in der Auflösung seines Organis mus, der Sprache nicht mehr mächtig, sah er das Manuscript mit mattem Blicke durch, und ordnete mit zitternder Hand seine bibliographischen Notizen." Zur historischen Vervollständigung seines Lebens und sei ner Verhältnisse muß hier noch angeführt werden, daßBüch - ner vor einigen Jahren in Gemeinschaft mit einigen an dern jungen Männern die Idee faßte zur Stiftung des Buch- händlergehülfcn-Vereins, und wie ein solcher durch ihn zuerst in Berlin seine Begründung fand. Was B. mit und durch einen solchen Verein wollte, bedarf bei der vorangegangenen Schilderung seines Charakters, seiner Bestrebungen für den Buchhandel keiner bessndern Darlegung. Im Jahre 1834 ertheilte ich ihm als einen Beweis meines unbe schränkten Vertrauens kroours. Im Jahre 1835 beklei dete ihn die Universität zu Rostock mit der philosophischen Doctorwürde. Der auswärtigen Buchhändlerschast ist Büchner persönlich nur wenig bekannt geworden, da er zum Besuche der Messen nur einmal, 1824 mit Humblot, nach Leipzig kam. Es wird nach dieser getreuen Schilderung des Dahin geschiedenen einleuchten, wie groß der Verlust ist, welcher dadurch dem Buchhandel und der Literatur im Allgemeinen erwachsen. Ist es erlaubt, hiernach von dem Besonderen zu sprechen, so hat eine hochbetagte Mutter ihren Stolz und ihre Stütze — eine Braut ihren Verlobten, ich nächst dem Freunde eine Zierde meiner Handlung verloren. Kaum dürste seine Zuverlässigkeit, seine Ehrenhaftigkeit, seine Rechtlichkeit ihres Gleichen haben, und wie er mit treuer Liebe mir anhing wird ihm die meinige bis zu dem Augen blicke bewahrt bleiben, wo die Vorsehung auch mich abruft und mich mit ihm wieder vereinigt. Berlin, den 24. Novbr. 1837. Larl Duncker. M i s c e l l e. In Stuttgart lebende Schriftsteller sind (nach den Blättern f. lit. Unt.): vr. Gustav Bacherer; Giehne(Re- dacteur des „Spiegels"); vr. Franz Kottenkamp (Mitar beiter am „deutschen Eourrier"); Lcgationsrath Kölle (Her ausgeber der neuen Eotta'schen Quartalschrift); August Lewald ; Legationsrath F. L. Lindner; vr. Mebold; 0,-. Ernst Münch; vr. Wolfgang Menzel; Ernst Ortlepp; Paul Pfizer; Gustav Pfizer; Hofcath Reinbeck; Gustav Schlesier; vr. Gustav Schilling; vr. Wilhelm Zimmer mann. Die Herren Groß-Hofsinger und Vollmer wander- ten in diesem Jahre von Stuttgart aus; der Erstece ging nach Wien, der Andere hat sich durch Flucht mehren bür gerlichen Anklagen entzogen. Gustav Schwab ward bekannt lich als Pfarrer auf die schwäbische Alp versetzt; Uhland be findet sich nur während der Landtage in Stuttgart. Schrift stellerinnen zählt die Stadt keine. Verantwortlicher Redacteur: C. F. Ddrffling.
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