Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. ^ H e r a u s g c g e b c n v o n d e n Deputirtcn des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börfenvereins. 62. Freitags, den 4. August 1837. Buchh andel. Ein Vorschlag. Unser Börsenblatt entwickelt das Bestreben, hier und da durch Nachweisungen u. s. w. aller Art in unserm Ge schäfte Nutzen zu stiften, auf eine so vollkommene Weise, daß ihm gewiß von vielen Seiten die dankbarste Anerken nung zu Theil wird. So wird die Redaction denn gewiß auch neue dahin zielende Vorschläge, wenn sie irgend ausführbar sind, gerne annehmen, sollte die Ausführung auch bisweilen mit großer Mühe verbunden sein. Welcher von meinen werthen Herren Eollegen hat nicht schon die Erfahrung gemacht, daß, nachdem ec von Ver lagswerken Recensions-Exemplare verschickt, ihm keine Nach richt zugekommen ist, ob und wo sie recensirt wurden? Ich will hier nicht davon reden, wie manche Expedition eines Blattes willkührlich, für sich und ihr Lager sorgend, mit den eingesandten Gratis-Excmplaren verfährt, sondern, dies auf ein andermal »ersparend, hier nur fragen, wie es möglich zu machen ist, schnelle Kunde zu erhal ten, ob die eingesanhten Bücher recensirt sind? Es sei der Verlag noch so klein und unbedeutend; gern hör^ man doch über seine Unternehmungen etwas Näheres, und besonders dann, wenn man Exempl. gratis oder unter gewissen Bedingungen an Recensions-Anstalten schickt. — Es giebt nur drei Arten, sich von Recensionen zu unterrich ten. Entweder sendet die Anstalt die Nummer des Blatts, worin die Recension abgcdruckt ist, dem Verleger ein, oder man hat Kunden für diese oder jene Zeitschrift, und Muße, 4r Jahrgang . wenn dieselbe ankömmt, sie durchzusehen, oder endlich er fährt man von der Rec. durch den Herrn Verfasser, dem sie vielleicht von einem Freunde mitgetheilt wurde, oder der sie im Museum, Elubb, oder unter welchem sonstigen Namen eine Vereinigung an seinem Wohnorte bestehen mag, wo viele Blätter gehalten werden, gelesen hat. — Alle drei Arten sind aber nicht zuverlässig und hinreichend für den ! Aufwand und Schaden, der durch die Abgabe und Ver- theilung der Gratisexemplare entsteht. So viel mir be kannt, unterzieht sich nur der Herr Redacteur der Kicchen- zeitung in Darmstadl der Mühe, unaufgefordert die Num mer, worin die Recension steht, an den Verleger cinzusen- den. Zeit und überhäufte Arbeiten erlauben es aber selten, ein solches Versenden vorzunehmen, sobald die Nummer gedruckt oder das Heft ausgegeben ist, sondern gewöhn lich erst ein paar Monate später. Geschieht eine solche Ver sendung von der Veclagshandlung des Blattes oder der Ex pedition, so wird diese Arbeit Lehrlingen zugcwiescn, und wie prompt und zuverlässig diese bei solchen Arbeiten verfahren, weiß ein Jeder, der Lehrlinge hat. — Soll man nun das Da sein einer Recension aus den Blättern erfahren, die man für die Kunden erhält, so ist dies eben so unzuverlässig. Nur sehr bedeutende Handlungen haben die Freude, den größten Theil der erscheinenden Zeitschriften eingesandt zu erhallen, und woher sollen sie die Zeit nehmen, alle, wenn auch nur oberflächlich, durchzusehen? Gewöhnlich geschieht die Wei terbeförderung der Zeitschriften sogleich nach Ankunft; da übersieht man Manches, auch bei dem besten Willen. — Der dritte Fall tritt so selten ein, daß cs kaum nöthig ge wesen wäre, ihn zu erwähnen. Diesem Allen kann leicht abgeholfen werden,