Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.05.1837

für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Gefchäktsjweige. Herausgegeben von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. 39. Dienstags, den 16. Mai 183?. Hauptversammlung des Vereins der Musikalien händler. Am 1. Mai 1837. Leipzig, den 6. Mai 1837. Von der am 1. Mai in der Buchhändlerbörse gehalte nen Hauptversammlung des Vereins der Musikalienhändler habe ich die Ehre, Ihnen nachstehend einen Auszug des da bei geführten Protvkolles hiermit vorzulegen. Die Versammlung war wenig zahlreich, weil mehre aus wärtige Mitglieder die Messe bereits verlassen hatten. Die Vorlage der Rechnung der Vereinscasse und ein Ueberblick der Ereignisse des vergangenen Jahres cröffnetcn die Sitzung auf gewohnte Weise. Von Seiten des Vereins ist ein ein ziger Proceß, gegen Herrn Spehr in Braunschwcig, noch unentschieden. Die Mehrzahl der Differenzen wird auch künftig wo möglich durch Schiedsrichter verglichen werden. Herr Schlesinger von Berlin gab hierauf die Abschriften einiger gerichtlichen Eonsiscationen von Nachdrücken seines Verlages zu den Acten, wie solche bereits früher im Börsen- blattc mitgethcilt worden sind. Ferner legte derselbe einige neuere, ihm vorgekommene Nachdrücke seines Verlages vor, welche die Anwesenden sammtlich für wirkliche Nachdrücke erklärten. Herr Mechetti von Wien bat bei dieser Gelegenheit, daß sammtliche Mitglieder des Vereins den §. 7 der Ausatzarti- kel von 1830 (der Debit des Nachdrucks wird darin mit ei ner Strafe des zwölffachen Betrages vom Ladenpreise belegt) besser als bisher beobachten möchten. Fände der Nachdru cker keinen Absatz, so würde er sein Diebshandwerk nicht fortsetzen. Auch erwähnte Herr Mechetti eines Mißbrauchs, der sich mit der Eigenthumserklärung auf den Titeln von Verlags- 4r Jahrgang. artikeln einiger Handlungen einzuschleichen beginnt, nämlich die Propricte auf eine Uebersetzung des Textes von Liedern zu beziehen. Der Secretair fügte hinzu, daß auch fälschlich das Eigenthum von Arrangements bei Werken, deren Origi- nalcomposition keine deutsche Propricte haben, auf den Ti teln bemerkt zu werden pflege, ganz im Widerspruch mit §.4 der Zusatzartikel von 1830, wo ausdrücklich das geistige Ei genthum bei Musikalien an die Melodie geknüpft worden sei. Er habe es bisher dabei bewenden lassen, solche Artikel nicht in das Archiv einzuzeichnen, sowie er cs auch mit dem Verlage derjenigen Mitglieder halte, welche den stipulirten Jahresbeitrag in die Vereinscasse zu zahlen verweigern; aber künftig werde er die Wiederholungen solcher Ungebührnisse in dem Börsenblatte anzeigen. Als die Discussion sich wiederum auf den Nachdruck wendete, der offen oder verlarvt noch immer getrieben wird, wenn auch in weil geringerem Maße als vor der Vereinigung, erklärte der Secretair, daß die Verleger von guten Original werken durch zu hohchPreise den Nachdruck hcrauszufordern scheinen, ein Uebelstand, welcher durch erhöhten Rabatt an Einzelne nicht zu neutralisiren sei. . Ihr ganz ergebenster Diener 8ricdrich Hofmeister. Allgemeines Bücherverzeichniß. Ostermesse 1837. Jeder neue Meßkatalog fällt jetzt stärker aus, als seine Vorgänger. Der vor uns liegende bildet ein ansehnliches Buch von 26 Bogen und zählt 4353 theils neu, theils in neuen Ausgaben erschienene Schriften, Landkarten u. s. w. 66