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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.02.1837
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 24.02.1837
- Sprache
- Deutsch
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307 16 308 „Etlinger in Würzburg wird cs. sich nicht unterstehen, Schönlcin wicdcr ncu aufzulegen, dcnn scinc Ausgabe ist gränzenlos mangelhaft; die Meinige ließ ich durch einen Ärztin Burgdorf in der Schweiz, einen Freund von Schön lcin, rcvidiren, der mir für 42 Kronenthaler 700 Fehler heraus corcigirte. — Etlinger's Ausgabe ist verschrien, und die Meinige hat Oberhand erhallen. Etlinger bezieht durch Fleischhauer und Spohn viele Erple. von mir, weiß auch meinen Vorrath, und die Kraft meiner Buchdruckc- rci; denn wenn ich den Druck forcircn will, habe ich in 8 Wochen alle 4 Bande vollendet. Etlinger ist auch nie im Stande, das Ex. so billig wie ich zu geben. Von meinem Unternehmen stehe ich vor der Hand noch nicht ab, weil ich noch geraume Zeit verkaufen kann; dadurch erhalte ich Bevbachtungszcit; danke übrigens schönstens für Ihre Mittheilung und Warnung. — In einigen Tagen werde ich Nachricht aus der Schweiz ebenfalls darüber erhalten, und dann schnell begonnen. — Wenn Sie ein gangbares Werk, daS, ohne dem rechtmäßigen Verleger zu schaden, vergriffen wäre, wissen, bitte ich um deren Mittheilung." Es dürfte dieser Brief ein Beweis sein, mit welcher Unverschämtheit noch immer in Würtemberg das diebische Gewerbe des Nachdrucks betrieben wird. London. Das Athenäum dringt in die Regierung, den Versuch zur Aufstellung eines völkerrechtlichen Verlagsrechts zu machen. Die Negierung solle die Thatsache doch wohl beachten, daß in Paris eine Commis sion ernannt ist, um über diesen Gegenstand zu bcrathcn, und daß der Minister des Auswärtigen einer aufgeklärten deutschen Macht die Bereitwilligkeit seiner Regierung angc- zcigt hat, das französische Ministerium in seinen Be strebungen zu unterstützen, dem Nachdruck sranzös. Werke entgegen zu arbeiten. Eine ähnliche Anzeige von Seiten der engl. Regierung würde England das Recht verschaffen, .in den allenfalls abzuschließenden Vertrag mit cinzutreten. Eben so solle man die Ansichten der nordamerikanischen Regierung in dieser Angelegenheit zu erforschen suchen. Das Gesetz könne unmöglich so bleiben wie jetzt. Der Re- daction des Athenäums liege eben eine doppelte Nummer der iNllaclelzAiiu lVoavs vom 28. November vor, welche einen wörtlichen Abdruck des neuesten Jahrganges des krloncl- siilpi's Oll'oriiig von Anfang bis zu Ende enthalte, und der Herausgeber jener Zeitung brüste sich damit, daß er es auf diese Weise dem Publikum möglich gemacht, ein Werk, das es sonst nicht unter 4 Dollars bekommen konnte, für 4 Cents (den 25. Thcil eines amerikanischen Dollars) zu kazisen. Und das solle blos der Anfang einer ganzen Reihe sein, dcnn genannte Zeitung verspreche, in jeder folgenden Nummer ein anderes englisches Taschenbuch nachzudrucken. In derselben seien ferner schon aus ähnliche Art acht ganze Romane von Marryat in Nachdruck erschienen. — Unter solchen Umständen ist es zu verwundern, daß mehr als ein Exemplar von irgend einem gangbaren englischen Werke in Nordamerika Absatz findet. An Repressalien ist dabei nicht zu denken, dcnn so lange dieses Piraterie-System besteht, kann in Amerika gar keine einheimische Literatur aufkom men, da kein dortiger Verleger es wagen wird, 3 bis 400 Dollars Honorar für ein Original-Taschenbuch zu bezahlen, von dem er das Exemplar nicht unter 4 Dollars verkaufen könnte, wenn ein nachgcdrucktcs mit Beiträgen von bekann teren Autoren für 4 Cents zu haben ist. Hr. v. Balzac hat in einem Berichte in der Olnoiil^ne clo Paris gezeigt, wie der Absatz sranzös. Werke in demselben Verhaltniß, d. h. in einem ungeheuren, abgcnommen hat, wie der Nachdruck in Belgien gewachsen ist; Deutschland, England, Ame rika, die EoloNien, werden mit diesen belgischen Nachdrü cken überschwemmt, ja zum Theil gehen sic nach Frankreich selbst. England geht es in Bezug auf seine Eolonien nicht besser, denn diese, und selbst Ostindien, versorgen sich mit amerikanischem Nachdruck. Fabrikation von Strohpapier in Dillingen an der Saar. Gegen das Jahr 1790 erfand ein Deutscher, Joh. Ehr. Scheffer, Doctor der Theologie zu Negcnsburg, die Kunst, auch aus Stroh, Heu, Sagemehl und vielerlei Pflanzenstoffen Papier zu machen. Damals waren durch die vielen Kriege in Deutschland die Lumpen, und somit auch das Papier, sehr theuer geworden, und v>. Scheffer wollte Mittel finden, solchem Ucbel künftig zu begegnen. Wenn nun auch in der Folge nicht gerade der Krieg nö- thigte, neue Stoffe für Papier zu benutzen, so thut es doch das Fortschreiten und die Ausbreitung alles Wissens, dcnn diese fordern ihr Hauptagens, Papier, immer mehr in unermeßlicher Menge. Darum sann man beständig viel fältig darauf, Strohpapier zu machen. In Frankreich gab man Preise und Patente auf die Vervollkommnung der deutschen Erfindung. Es wurden mancherlei Anweisungen bekannt gemacht, besonders beschäftigten sich Schinz und Estlcr in der Schweiz lebhaft damit; bei Warschau soll so gar eine Fabrik für solches Stcohpapicr bestehen. Dieses Letztere ist nicht bekannt genug und noch ungewiß; alles andere bewies blos die Möglichkeit. Solcherlei Papier zu machen war mehr eine Merkwürdigkeit als etwas Nützli ches, indem das Papier dabei immer sehr theuer kam. Be reits seit einem Jahre ist cs aber den Gebrüdern Piette zu Dillingen gelungen, durch einen einfachen Pcoceß Stroh papier in Masse zu liefern, welches bedeutend wohlfeiler ist als Lumpenpapier, aber dasselbe an Güte übertrifft. Seit dem 1. Novbr. vorigen Jahres wurden 900 Etc. Stroh, nämlich 700 Etc. für Packpapier und 200 für Pappendeckel verarbeitet. Sie lieferten 524 Etr. Packpapier und 140 Etr. Pappendeckel. Das aus Stroh gemachte Packpapier hat viele Vorzüge vor dem andern und nähert sich in mancher Hinsicht dem Pergamente. Es hat einen natürlichen Leim, so daß man darauf schreiben kann und ein Tropfen Wasser nicht weit eindringt. Beim Schlagen knackt es ganz hell. Es legt sich nach allen Seiten, ohne zu brechen. Man kann cs nur mit Mühe durch Reibung zerfasern. Seine natür liche Farbe ist angenehm gelb; unter der Walze nimmt es eine schöne Glätte an. Statt des gewöhnlichen Löschpapiers liefert die Fabrik auch zum Aufkleben der Tapeten und zu kleinern Packereien Strohpapier. Es steht aber im Preise
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