Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.09.1836
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.09.1836
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18360909
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-183609090
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18360909
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1836
- Monat1836-09
- Tag1836-09-09
- Monat1836-09
- Jahr1836
-
1089
-
1091
-
1093
-
1095
-
1097
-
1099
-
1101
-
1103
-
1105
-
1107
-
1109
-
1111
-
1113
-
1115
-
1117
-
1119
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1091 37 1092 In dem Aufsatze des Heren Hey er Vater in Nr. 36 des Börsenblatts scheint dem Einsender dies, eine falsche An nahme vorzuherrschcn, die wohl einer Berichtigung bedürfen möchte, da vielleicht Mancher mit Herrn He y er von dersel ben ausgeht, obgleich nicht zu fürchten ist, daß sich viele ge schäftskundige Buchhändler finden werden, die eine solche Ansicht theilen. Die Annahme des Hrn. Hey er, von wel cher ich spreche, ist nämlich die, daß alle Zettel mit der Be merkung „wiederholt" sichrer Beweis von früher schon ein mal geschehener Verschreibung sind, was aber keineswegs der Fall ist. Herr Heyer sehe nur einmal seine Vcrlangzet- tcl mit Bedacht durch, so wird er vielleicht selbst auf die Un wahrheit seiner Annahme kommen. Er wird, ich glaube das ziemlich fest behaupten zu können, von manchen Handlun gen keine weitern Wiederholungszettel finden, als solche über Bücher, die noch nicht erschienen, oder auf seinem Leipziger Lager nicht vorräthig waren oder dgl., dagegen aber von an dern unverhältnismäßig viel. Dieser Umstand ließe sich nun freilich gerade zu Gunsten der Annahme des Hrn.H ey e r er klären, so nämlich, daß jene Handlungen ordnungslieben de Commisstonaire haben, diese dagegen solche, bei denen mancher Zettel verloren geht — wenn sich nur nicht leicht aus den erstern wie aus den letzten! solche Handlungen her- aussinden ließen, die einen und denselben Eommissionaic haben. Und cs läßt sich doch in solchem Falle nimmermehr ein Grund denken, weshalb die Zettel der einen Handlung fortwährend richtig abgegeben, die der andern aber ver schleudert werden sollten ; man müßte denn glauben wollen, daß der Eommissionair, oder seinLchrling oder Markthelfer, aus Widerwillen gegen einen Committentcn dessen Ge schäfte absichtlich schlecht besorge, welcher Verdacht sich wohl schwerlich auch nur gcgcl! VW Stimme der Vernunft rechtfertigen ließe. Nein —ich bin der Meinung, daß die vielen Wiederholungszettcl, von denen kein Vorgänger angekommcn ist — zum großen Theil auch keinen hatten, ja, daß die Absender dies meist recht gut wissen. Es scheint mir nämlich, als griffe eine Maxime, von deren Bestehen incinigen Handlungen ich ganz sichre Kenntnis habe, immer mehr um sich, die nämlich, Bücher, welche man schnell haben muß, gleich das erste Mal mit der Be merkung „wiederholt" zu verlangen, in dem Glauben, daß nun der Ausliefrer, voll Furcht, den ersten Zettel doch vielleicht übersehen zu haben, augenblicklich den zwei ten besorgen werde. Freilich ist, beiläufig gesagt, dieser Glaube wohl sehr falsch, denn da der Ausliefrer bei einem solchen Zettel mehr zu thun hat, als bei einem andern, weil ec erst im Ausliefrungsbuche Nachsehen muß, ob die Bestellung nicht schon expedirt ist, so legt er ihn wohl an Tagen, wo er sehr viel zu thun hat, zurück, bis der näch ste Tag mehr Muße bringt, und die Expedition, statt be schleunigt zu werden, wird gerade durch das angewandte Mittel verhindert. Außer dieser Erklärung des häufigen Vorkommens von Wiedccholungszetteln liegt indes noch eine andre sehr nahe. Es ist ja bekannt, in wie vielen Handlungen das Ausschrei ben der Veclangzcttel jungen Leuten überlassen wird, die noch nicht daran gewöhnt sind, mit der gehörigen Pünktlich keit zu arbeiten — ich selbst habe von dem ersten Jahre meiner Lehrzeit an dies Geschäft besorgt — und da mag denn freilich bei manchem Buche bemerkt werden, es sei verschrieben, ohne daß der Titel aus einen Zettel gekommen ist. So viel, um Herrn Heyer daraus aufmerksam zu ma chen , daß wohl die mindeste Schuld an der gerügten Un ordnung den Leipziger Commissionairs aufzubürden ist, und ihn somit von einer Unbilligkeit zurückzuführen — ob gleich ich ihm so viel gern zugestehen will, daß auch man cher Zettel in Leipzig verloren gehen kann und mag. Wo wäre das Geschäft, das bis zum kleinsten Detail hin unter ohne einzelne Versehen zu leiten wäre! Im Gan zen werden die Geschäfte in Leipzig — es müßte sich denn seit den wenigen Jahren, vor denen ich eine Zeit lang in einem dortigen Eommissionsgeschäfte arbeitete, sehr viel ge ändert haben — mit großer Pünktlichkeit besorgt, mit größerer als an einigen andern Commissionsorten, an denen mich umzusehen ich Gelegenheit gehabt habe, und ich möchte, in Bezug auf den von Herrn Heyer berührten Gegen stand, hieran zu glauben nicht eher aufhören, als bis er von der Mehrheit der Committenten einzelner Handlungen häufige Wiederholungszettcl aufweist, was dann freilich aus Unordnung wenigstens in diesen hindeuten würde. M i s c e l l e n. Die Landesregierung des Herzogthums Sachsen-Mei ningen hat unter dem 18. Juli d. I. eine Aufforderung an die Redactionen der Volkskalcnder und Anweisung für die Censocen derselben erlassen, die ihr zu großer Ehre gereicht und wohl verdient, hier, ihrem wesentlichenJnhalte nach, abgedruckt zu werden, obgleich sie, streng genommen, nicht in den Buchhandel eingreift. Es wird darin gesagt: „Es hat bemerkt werden müssen, daß bei den zur Un terhaltung in den Volkskalcndccn mitgetheilten Geschich ten und Anekdoten nicht immer mit der Planmäßigkeit, Vorsicht und Klugheit verfahren wird, wie der Zweck die ser Mitiheilungcn, wenn er richtig erkannt worden ist, solches erfordert. Nicht nur werden hierzu oft unnütze, ja sogar schädliche und den Geschmack des Volks verder bende Sachen gewählt, sondern die zur Erheiterung und Belehrung wirklich geeigneten Mittheilungen sind nicht selten auch in einer Form und Sprache abgefaßt, in wel cher sie dem größeren Theil der Leser nicht recht zugäng lich sind. Da jedoch der Volkskalender eine treffliche Gelegenheit darbielct, durch sinnvolle Sprüche und Re geln, durch lehrreiche Geschichten und Erzählungen, durch allgemein ansprechende Volkslieder, durch witzige Anek doten, nicht miniter auch durch zweckmäßige Ermahnun gen und Warnungen (wenn dabei nur für den rechten Wechsel gesorgt, des Erheiternden nicht zu wenig und die Sprache der Bildungsstufe des gemeinen Mannes ange messen ist) — bildend auf die Einsicht und den Ge schmack des Volkes zu wirken: so ergeht an diejenigen, denen die Redaction der Volkskalender anvertraut ist, die Aufforderung, durch eine geschickte Auswahl des Mitthei-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht