529 20 540 Richtung seiner bedeutenden Derlagsunternehmungen, galt in der Buchhändlerwclt stets als ein nachahmungswürdiges Vorbild, und viele der Unsrigen haben sich daran gestärkt, jeder hat sich derselben gefreut. — Die Stadt Leipzig aber hat noch besonders durch die Ertheilung des Ehrcnbürgcrrechts an unfern Jubilar ihre freundliche Theilnahme bezeigt." „An neuen Wahlen sind für diese Messe nöthig geworden: die eines Stellvertreters für den Vorsteher, eines Sccretairs und dessen Stellvertreters. Dieselben sind auf die in voriger Ostermesse beschlossene Weise bewirkt worden, und ich werde Ihnen jetzt das Resultat durch Vorlesung des, von der dazu ernannten Commission gestern geführten, Protokolls mittheilcn." Leipzig, verhandelt d. 3tX April 1836. ' ^ ' i '' ^ " — Gegenwärtig: der Dörsenvorsteher Herr Enslin, der substituirte Cassirer des Böcsenvorstandcs Herr Riegel, Herr Baedeker aus Esten, Herr Hofsmann aus Weimar, Herr L. Oehmigkc aus Berlin. In Gegenwart vorstehender Personen wurde heute Nachmittag um 2 Uhr in dem Conferenzzimmer des Börsenvorstandes die Eröffnung der, seit dem letzten Mittwoch im Vörsensaale ausgestellten, Büchsen vorgcnommcn, in welchen sich die Wahlzettcl für n) einen Stellvertreter des Vorstehers, d) einen Scccctair, und c) einen Stellvertreter des Secretairs befanden. Die Herren Hofffmann aus Weimar und L. Oehmigke aus Berlin führten die Stimm listen, und nachdem der Vorsitzende sammtliche Zettel eröffnet und die Herren Baedeker und Riegel sich von deren Legalität überzeugt hatten, wurde die Zählung derselben vorgenommen, und es fauch sich, daß deren 145 mit den Namen der Wähler Unterzeichnete vorhanden waren. Aus diesen ergab sich nach den doppelt geführten und übereinstimmend gefundenen Listen, daß n) zum Stellvertreter des Vorstehers: Herr Ernst Sieg fr. Mittler aus Berlin mit 31 Stimmen, d) zum Secretaic: Herr Franz Köhler in Leipzig mit 57 Stimmen, c) zum Stellvertreter des Sccretairs: Herr Heyse in Bremen mit 21 Stimmen gewählt worden waren. Nächst diesen hatten die meisten Stimmen: ,u ->) Herr Hcinr. Brockhaus in Leipzig 29, zu 1>) Herr E. S. Mittler aus Berlin 12, zu e) Herr L. Oehmigke in Berlin 11 Stimmen. Außerdem fanden sich in den Büchsen noch 14 nicht Unterzeichnete Wahlzettel, welche der bestehenden Bestimmung gemäß nicht berücksichtigt werden konnten. Dann fanden sich noch 3 Zettel von 2 Compagnons aus einer und derselben Handlung, welche die Commission nicht berücksichtigen zu können glaubte, sowie der Wahlzettcl einer, nicht in den Börsenvercin ausgenommenen, Handlung, den die Commission gleich falls zurückzulcgcn sich verpflichtet fühlte. Vorgelesen und von allen Anwesenden unterzeichnet. Nachdem nun der Vorsitzende die neugewählten Beamten des Börscnvereins begrüßt und den abgchcndcn im Namen der Versammlung für die, während ihrer Amtsführung geleisteten, Dienste gedankt hatte, legte der Cassirer, Herr Helm, über die Einnahmen und Ausgaben des vergangenen Jahres Rechnung ab, mit der Bemer kung, daß trotz der bedeutenden Ausgaben des vorigen Jahres, welche durch die innere Einrichtung und Meubli- rung des Börsengcbäudes herbcigesührt worden seien, der disponible Fond des Börsenvereins in Staatspapieren und baarcm Vorrath sich nur etwa um 500 vermindert habe. Der Vorsitzende schloß hieran die Frage, ob eine von ihm geschehene Verwendung des, in der vorigen Ostermesse zu seiner Verfügung gestellten, Wohlthätigkcitsfonds, die er speciell vortcug, von der Versammlung ge nehmigt werde. Da sich ergab, daß nicht nur die von den bewilligten 150,/. nach anderweitiger Verwendung noch übrigen 125»/., sondern bedeutend mehr aufgewcndet worden war, wollte die Versammlung dem Vorsitzenden seine ganzen Auslagen erseht wissen, derselbe willigte aber nur in Annahme der 125»/., worauf die Versammlung aber mals 150,/. zur Verfügung des Vorstandes stellte und namentlich den unglücklichen Empfänger der im vorigen Jahre verausgabten 25 aufs neue mit 50,/. bedacht wissen wollte.— Ein anderes von Herrn F. Hofmeister unter stütztes Gesuch fand gleichfalls günstige Aufnahme und ward der nähern Erwägung des Vorstandes empfohlen.