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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.01.1836
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 22.01.1836
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- Deutsch
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61 4 62 T. dann wieder vier Jahre lang als Factor in die Dienste seines Lehrherrn, bis er'in seinem 35. Jahre mit einer ein zigen Presse eine eigene Druckerei ansing, die bald zu einem bedeutenden Geschäfte hcranwuchs, im Jahr 1800 mit einer Schriftgießerei verbunden wurde, und seit langer Zeit einen hohen Rang unter ihren Schwestern einnimmt. 16 Jahre später richtete er auch eine Stcreotypcngießerei nach Stanhope's Methode ein und verpflanzte so eine Kunst nach Deutschland, die hier bis dahin kaum dem Na men nach bekannt war. Diese Unternehmung gewann ei nen großartigen Einfluß aufseine, zugleich mit der Schrift gießerei begonnenen und bereits bedeutenden buchhändl. Geschäfte, besonders auf die 1808 angefangenc Sammlung classischer Autoren, und auf seine Bibelausgaben. Und unermüdet war der thätige Mann im Verbessern und Vervollkommnen. Er scheute keine Kosten, um überall etwas Vollendetes nach Gehalt und Form herzustellen, davon legen alle bei ihm erschienenen Wecke, davon die Proben seiner Buchdruckerei und Schriftgießerei Aeugniß ab. Ein Schatz von Schriften, wie ihn z. B. seine neuen orienta lischen Schriftproben in ihrem Fache entfalten, dürfte schwerlich noch einmal in Deutschland beisammen gefun den werden. Er war es auch, der zuerst versuchte, Musi kalien zu stereotypsten. Mit diesem stets thätigen Untcrnchmungsgeiste ver band er einen edlen, im Stillen vielwirkenden Wohlthä- tigkeitssi'nn. Viele Männer danken seiner Unterstützung ihre Bildung und ihr Fortkommen. Vor allem nahm er sich Studirendcr und der Schulen thätig an, wie er sich denn noch am letzten Abend seines Lebens an den Briefen erfreute, welche ihm die dankbaren Kinder einer nahen Dorfschule, die er kürzlich mit Büchern versehen, geschrie ben hatten. Am Nachmittage des 18. Jan. wurde die irdische Hülle des Entschlafenen in ihre Ruhestätte gesenkt. Eine selten so zahlreiche Leichenbegleitung gab Zeugniß von der allge meinen Anerkennung seiner Verdienste. In einem langen Zuge gingen dem Sarge voran und folgten ihm die Princi- pale, nebst den Rathsdeputirten, und die Mitglieder sämmt- licher hiesigen Buchdruckereien, letztere geführt und beglei tet durch die aus ihrer Mitte gewählten und mit Schär pen geschmückten Marschälle, auf deren mit Kränzen und Flor umwundenen Stäben die durch Kaiser!. Gnade der einst den Deutschen Typographen verliehenen Insignien thronten. Bald hinter der Fahne dieses Vereins wurde aufweißem Kissen das Ehrenzeichen getragen, welches die Huld eines Deutschen Fürsten dem wackern Manne verlie hen. Viele andere Verehrer und Freunde des Verstorbe nen hatten sich angeschlosscn. Am Grabe wurden vom Herrn Superintendenten I),. Großmann und einem Mit glieds der Brockhaus'schen Officin, Herrn Rödiger, innige Worte segnenden Andenkens gesprochen. Buch drucke rkun st. Dembour's Metall - Ektypographie. Herr W. Pfnor in Darmstadt widerspricht in Meycr's Journal der Buchdruckeckunst (Nr. 12 für 1835) der Behauptung, daß die, kürzlich auch im Börsenblatt be sprochene „Dembour'sche Metall-Ektypographie" eine neue Erfindung sei; Herr Susemihl in Paris soll dasselbe Verfahren schon seit langer Zeit angewendet haben. Hieroglyphen in Buchdruck. Bei aller Vollkommenheit, die in neuerer Zeit Schrift- gießcr- und Buchdruckerkunst erreicht haben, mußte man sich doch noch immer zur Ausführung von Werken über Hieroglyphen der Beihülfe der Kupferstecher-, Steindruck oder Holzschneidekunst bedienen, und Verfasser und Verle ger solcher Werke haben oft schmerzlich empfunden, wie kost spielig, mangelhaft und zeitraubend solche Aushülse ist. Diesem Uebelstand hat jetzt der Schriftgießer und Buchdru cker F. Nies in Leipzig durch das Unternehmen abgchol- fen, die Hieroglyphen nach den besten Zeichnungen in Stahl zu schneiden und wie Buchdruck-Typen abzugießen, und so durch die Uebcrwindung von Schwierigkeiten, welche bis jetzt vielfach vom Drucke solcher Wecke, worin Hieroglyphen Vorkommen, abschreckten, der Wissenschaft einen wesentli chen Dienst geleistet. Einsender dieses hat sich von der ge lungenen Ausführung des Unternehmens überzeugt. Bei einem bedeutenden Wecke, welches sich jetzt in der Buch druckerei des Herrn Nies in Arbeit befindet, werden solche gegossene Hieroglyphen in derselben Art wie Lettern ange wendet. Verantwortlicher Redakteur: C. F. Dürffling. B e k a n n t in a ch u n g e n. pränumerations - u. Subscriptions- Anseigen. s132.j Subscriptions-Anzeige. Im Laufe des Monats Marz dieses Jahres wird bei uns erscheinen: Praktisches Lehrbuch d er Lithographie und Stcindruckerkunst. Nach den neuesten und eigc nen Erfahrungen; hcrausgcgc- ben mit den nöthigcn Zeichnungen, Alphabeten und Muster blättern begleitet von Johann Michael Dunst, Lithograph und Besitzer einer lithographischen Anstalt. Wie der bei dem Prospcctus angegebene Inhalt zeigt (wel chen wir an alle Buchhandlungen bereits gesandt haben), wird gewiß kein diese Kunst Ausübender und Sachverständiger dieses interessante Prachtwcrk unbefriedigt aus den Händen legen. Das Ganze bildet einen Band Royal-Octav auf Velinpa pier in schönem Drucke und Ausstattung.
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