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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.09.1835
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.09.1835
- Sprache
- Deutsch
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981 982 ist schon viel gewonnen. Das Mittel des Ausschließens aus dem Verein wird nur dann angewendet zu werden brauchen, wenn Frechheit schamlos hervortritt — sonst sind die blassen Wangen des Angeklagten auf der armen Sündcrbank schon hinlänglich schmähliche Strafe. Diese moralische Kraft unseres Vereins wird manche Ue- belstände in der Literatur verhindern, wie cs obrigkeitliche Ver ordnungen nicht vermögen — sie wird Licht aus verbrecheri sche Unternehmungen werfen, die kein Polizei-Auge erschaut. Wir wollen hoffen, daß solch wohlthätiger Einfluß auch höher» Orts erkannt werde und das Mißtrauen erlösche, wel ches hie und da gefaßt ist gegen unser» Verein, als „einen Ver such, ein Netz über ganz Deutschland zu werfen", — wozu? — wer weiß dies ? Den!. Aug. 1835. 8. P. Noch Etwas Herrn Basse's Grundsätze als Verleger betreffend. Da die preuß. Behörde nach preuß. Gesetzen die Klage ge gen Hrn. Basse in einzelnen Fallen abgewiesen und densel ben mildest freigcsprochen, so sind wir Buchhändler allerdings auf unsere eigenen Verordungen und Statuten, so wie auf unsere Ueberzeugung verwiesen; wir haben, wenn gleich diese Statuten keine höhere Sanction erhalten haben, sie dennoch als gegenseitige Verpflichtung und feststehenden Contract anzu sehen , nach welchen zu handeln wir durch unfern Beitritt und unsere Unterschrift gelobten, folglich als Ehrenmänner die dar in ausgestellten Puncte zu halten und auch wissentlich nicht entfernt zu verletzen uns verbindlich machten. Diese unsere Statuten sprechen gegen allen Nachdruck, und wir begreifen darunter nicht einzelne, in Zeitschriften oder Blättern erscheinende Auszüge, oder in Büchern und Jour nalen enthaltene Stellen aus Schriften unsers Verlags, auch sogen. Plagiate, wohl aber förmliche und wört liche Abdrücke ganzer Abhandlungen aus sol chen Werken in ihrem Zusammenhänge und in ihrem Umfange, wenn auch vermischt mit einzelnen Zuthaten und Aenderungen zur Verschleierung, oder um die Gesetze zu umgehen. Dergleichen liegen von Hrn. Basse vor, die als eigne Ori ginalwerke dem Käufer dargeboten werden, indeß sie nach auch nur oberflächlicher Prüfung und Vergleichung derselben mit den Originalen — Eopieen wie oben bezeichnet sind. Es wird das Publicum zur Schande des Buchhandels nicht nur ge täuscht, sondern auch betrogen, insofern mancher Käufer das Original schon besitzt und der Verleger von diesem wird in jeder Weise beeinträchtigt und gefährdet. Wenn solche Verfahrungsweisen überhand nehmen und durch Schweigen gewissermaßen sanctionirt, oder gar durch Urtheilssprüche gerechtfertigt werden sollten, so würde das Ver bot vom Nachdrucke nur ein theilweises sein und nur ganze Werke betreffen, obgleich Verfasser und Verleger der Originale von obengenannten Nachdrucken eben so sehr gefährdet, ja es noch mehr sein würden, indem diese oder jene aus einem ganzen Werke hcrausgenommencn und abgedruckten Abhandlungen den Hauptwerth des ganzen Originalwcrks in sich begreifen und dieses sonach für Viele im übrigen entbehrlich machen können. Daß Herr Basse namentlich in dieser Art zu wählen ver steht, dafür bürgt sein Verlag, daß derselbe selbst wählt, versichert uns sein Gehülfe Schmaltz in der verbreiteten Schrift, ja: „ermuntert, nach dieser, noch auf zu solchen literar. Arbeiten und beauftragt sogar noch arbeits lustige Männer damit," d- h. solche, die Hände zum Eo- piren und Excerpiren haben und Takt für treffende Auswahl, Er- sindungsgcist für schreiende Titel und was dergl. mehr. Wir sollen gleichfalls nach jener Schrift begreifen „welche Früchte Hrn. Basse's Unternehmungsgeist schon hervorgebracht hat, wie unbeschreiblich nützlich ec für den Buchhandel gewirkt, ja wenn er nicht so fortsahren dürfe, würde ein offenba rer Verlust für den Sortimentshandel daraus entstehen rc." Von diesen und andern Ueberzcugungen ist der Gehülfe des Hrn. Basse ganz durchdrungen, und wir zweifeln nicht, der Prinzipal noch mehr, und wer bürgt uns dafür, daß dieser En- ! thusiasmus sich nicht noch weiter verbreite, so daß unser Sor- timentshandel noch überreich werde an solchen Speculationen , auf Kosten Anderer ? d. h. von Wischen, die die Wer ke ver drängen, woran denn doch der Sortimenshandel auch etwas und mehr verdiente und mit Ehren. Aus diesem Gesichtspuncte betrachtet und in Rücksicht auf unsere Statuten und Verordnungen, die wir uns selbst gegeben und wornach zu handeln Jeder unter uns unverbrüchlich ge lobte, kann für jetzt und der Folge wegen Hrn. Basse's bisheriges Verfahren nicht anders als ein sehr verächtliches, verderbliches und in keiner Hinsicht zu rechtfertigendes angesehen, folglich nur verdammt werden. Gewiß wird Hr. B. bei reiferer Ueberlegung und, wenn denselben der Geldgewinn nicht blendet, nach der Vorstellung von Ehre und Erwerbeines soliden Geschäftsmannes, sich in unserm Verbände mit seinen Talenten besser befinden, als auf dem bisher zum Theil betretenen Wege, wo Erispin nun einmal keine Anerkennung findet, nur Verachtung und Spott erweckt, wenn ihn auch Gesetze nicht strafen. Beitrag zur Sittengeschichte und zu den Handels- principien unserer Zeit im Buchhandel. Nach meiner Rückkunft von der leipziger Messe fand ich unter der Menge von Papieren, die s ü d deutschen Nechn. betreffend, die sich unterdessen angehäuft — auch einen Brief von mir selbst zurück mit einer ergötzlichen Randbemerkung; ich lasse beides hier abdrucken. An die Kranzsclder'schc Buchh. in Augsburg. Heidelberg, d. 25. Marz 1835. Sic verlangen aufs neue von mir n. und bemerken dnbei, daß der alte Saldo Ihrer dort, als der Lindau er Handl. Sie nichts angehe, allein ich halte mich fürs erste an die Firma, welcher ich creditirt habe und verlange von dieser Be friedigung, mag sich Käufer und Verkäufer dann arrangircn, und wenn es nicht bald geschieht, werde ich andere Schritte thun, denn ich bin's müde, mich ferner herumziehen zulasten mit leeren Ausreden. I. C. B. M. Hierzu Anmerkung der Kr. B. ?er xoverno! Unsere Firma ist von Holz und darauf gemalt Kranz« selder'sche Buchhandlung, wenn Sie sich an diese halten wollen, so steht cs Ihnen fr ei, wenn Sic sich an unsere Cir- culaire und Aufschlüsse nicht halten wollen KranzfclLc r'sche Buchhandl., Eigcnthümer seit 1833. Sensal Vanoni.
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