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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1839
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.10.1839
- Sprache
- Deutsch
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2091 87 2092 Sortimentsbuchhandlungen beimeinemVorschlageinVorthcil stehen, und auch von diesen das Gelingen der Reform mit abhangt. Die Verlagshandlungen vereinigen sich einerseits dahin, vom Jahr 1840 an nicht nur keine Novitäten mehr (ver langt oder unverlangt) zu verschicken, sondern nur auf feste Rechnung. Die Sortimentsbuchhandlungen vereinigen und erklären sich anderseits, keine Novitäten mehr anneh men zu wollen. Die Erfolge dieser Reform sind unermeßlich: von der einen Seite hat für Deutschland die Büchermachcrei aufge hört, und der Sortimentsbuchhandel hat eine leichte, erfolg reichere Uebersicht seines Geschäfts. Hier könnte es Geg nern einfallen, auf Frankreich und England hinzuweisen > ein Vergleich aber mit diesen Ländern und unferm Vater lande, in Beziehung auf unser Geschäft, ist ganz unstatt haft. England und Frankreich haben ihre Hauptstadt, welche den Buchhandel regiert, während der Deutsche Buch handel nach Mafistab in hundert Städten auf gleicher Stufe steht. Leipzig ist Stapelplatz, aber kein Paris oder London. Die Hauptbefürchtung von Seiten der Sortimcnts- buchhändler liegt in dem Glauben, daß für mehrere hundert Thaler fest verlangter Bücher, auf dcmLager bleiben, und so mit zur Ostermessc bezahlt werden müssen, indem alles Remit- tircn und Disponircn wegfällt. Abgesehen von der unver gleichlichen Erleichterung des Geschäfts, abgcschendaß im zwei ten und in den folgenden Jahren dergl. Bücher stets ihre Käu fer finden, erspart jeder Sortimcntsbuchhändlcr für soviel hundert Thaler an Spesen. Ich will mir nicht erlauben, hier einige Excmpel aufzuführen, es möge ein Jeder sich selbst prüfen, aber d i c Ueberzeugung, die Wahrheit stellt sich heraus, daß an Emballage, Hin-und Rückfracht, an Verminderung der Arbeiter, mehr gewonnen als dort verlo ren wird. Hier ist evident das Geld verloren, dort liegt in dem Verstände und der Thätigkeit des Buchhändlers die Möglichkeit Alles zu realisiren. Viele Verleger werden sich dann keinen Illusionen mehr hingeben, und die Ostermeffe unter Zögern und Hof fen mit bangem Gcmüth erwarten. Es wird ferner in Zukunft keine Buchhändler mehr geben, die unser Geschäft weder verstehen noch zu würdigen wissen! und wenn es nicht zu leugnen ist, daß kein Sieg erfochten wird, ohne über Leichen zu schreiten, so möge uns auch das nicht ab- schreckcn, unser Ziel zu verfolgen. Correspondenz. Man meldet aus Holland: „Vielleicht ist es nicht ohne Interesse, den Deutschen Verlegern mitzutheilen, daß cs in Holland allgemein Gebrauch ist, den Kunden nur mit brochirten oder gebundenen Büchern aufzuwarten, cs sei nach Bestellung oder zur gefälligen Ansicht, wobei dem Buchhändler für das Brochiren nie ein Eent vergütet wird. Es ist darum sehr zu wünschen, daß die Neuigkeiten so viel als möglich brochirt nach Hol land versandt werden, was für den Absatz ohne Zweifel vortheilhaft sein wird. Uebechaupt bleibt cs eine ausge machte Sache, daß auch in Deutschland bcochirte Bücher, die man alle Tage vor Augen hat, leichter zu verkaufen sind, als rohe, die oft nur selten ans Tageslicht kommen. In Amerika, in England und Frankreich und sicher in vie len andern Ländern kommt die literarische Welt nie mit ro hen Büchern in Berührung, und würde sich wundern, wenn sie wüßte, wie sehr dieselben in Deutschland noch in Schwung sind — aber sicher zum Nachtheile der Verleger aus mehr als einem Grunde. Man muß sich in Holland von jeher nicht viel um rohe Bücher bekümmert haben, da die sonst reiche holl. Sprache für „roh" im Buchhändler sinn kein eigenes Wort hat, und es umschreiben muß, wes halb rohe Bücher „Loeleeu In Ios8« blocken" heißen. Nur die holl. Zollbeamten können mit der rohen Sorte eben so gut als mit der gebundenen fertig werden, die 100 Pf. Nieder!- rohe oder brochirte Bücher kosten 15 fl. allein an Eingangszoll, und die gebundenen oder fest cartonir- ten 20 fl.; und später wenn die Rcmittcnden abgehen, müssen auch noch 3 — 5 fl. für die 100 Pf. an Aus gangszoll bezahlt werden, ein Gegenstand, der eben so wie das Brochiren (aber nicht ohne Nadel und Faden) vor dem Versenden der Neuigkeiten nach Holland zum blei benden Andenken und zur gef. Beachtung empfohlen zu werden verdient." M i s c e l l e. B o z (Charles Dickens), der so berühmte Verfasser des „Oliver Twist" und „Nickelby", erhält von seinem Verleger für jeden einzelnen Bogen (auf dem aber so viel als auf zwei deutschen steht) 250 Thaler, also für den letztem Roman, Nickelby, der 40 Bogen enthält, nicht weniger als 10,000 Thaler! Seine Schriften werden aber auch zu Hunderttausenden von Exemplaren verkauft. Verantwortlicher Redakteur: I. C. Stadler.
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