Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.05.1835
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.05.1835
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18350508
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-183505085
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18350508
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1835
- Monat1835-05
- Tag1835-05-08
- Monat1835-05
- Jahr1835
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
485 486 Das Verhältniß zu den Verlegern. Nur für Rechnung des jedesmaligen bei der Aufnahme eines Werks in diese Bibliothek betheiligten Verlegers kann diese Ausgabe gedruckt und debitirt werden, da allein so die ver schiedenartigen Interessen sich vereinigen lassen und cs billig ist, daß, wenn ein Verleger einen Classiker in diese Bibliothek aufnehmcn läßt, er auch allen Nutzen davon genießt und nicht durch einen, buchhändlerisch betrachtet, guten Artikel einen we niger guten zu übertragen hat. Mein Verhältniß zu den Verlegern der einzelnen Werke würde sich daher in der Art fest- stellcn, daß sie mir deren Aufnahme in die genannte Biblio thek gestalten, die Kosten des Drucks rc. desselben selbst tragen, wogegen ich ihnen den Ertrag der von dem betreffenden Werk verkauften Exemplare nach Abzug gewisser Procente, wie ich dies weiter unten noch erörtere, gewähre. Die Verhältnisse des Verlegers zu dem Autor oder dessen Erben bleiben mir fremd, der Verleger hat mich nur gegen etwaige Ansprüche Dritter zu vertreten. Ich glaube hier noch besonders hcrvor- heben zu müssen, daß auf diese Weise allein es den Verlegern möglich sein wird, sich für eine sehr lange Zeit den Genuß von den hier in Rede stehenden Schriften zu sichern, denn nicht zu bezweifeln ist, daß über kurz oder lang das sogenannte ewige Verlagsrecht seine Endschaft erreicht. Die größte Zahl unserer Classiker wird dann nach einigen Jahren Gemeingut der Na tion, es wird die Speculation eine Menge Ausgaben Hervorru fen und dem bisher im Besitz gewesenen Verleger die Concur- renz sehr erschweren; aber diese Spekulationen werden nicht so aufkommen, wenn zu der Zeit, wo diese allerdings im allgemei nen Interesse wünschenswerthe Bestimmung über das Vcr- lagscigenthum endlich erfolgt, Ausgaben unserer Classiker vorhanden sind, die den Bedürfnissen des Publikums ent sprechen. Es könnte nun behauptet werden, daß jeder Verleger den Nutzen, den auch ich natürlicherweise bei dem Unterneh men werde haben wollen, selbst genießen könne, und daß cs also nur nothwendig wäre, daß sich einige Verleger verabre deten , in gleicher Ausstattung und ungefähr zu denselben Bedingungen Ausgaben von classischcn Schriftstellern ihres Verlags zu veranstalten; aber ich glaube weitläufigen Aus einandersetzungen übcrhobcn zu sein, um darzuthun, daß den Bedürfnissen des Publikums auf eine genügende Weise nur dann entsprochen werden kann, wenn die Herausgabe durch eine Handlung, nach ein und denselben An sichten, ganz übereinstimmend in der Ausstat tung bewirkt wird. Die Procente, die ich mir ausbedinge, werden reichlich dadurch Ersatz finden, daß der Verleger gar keine Mühe von der Sache haben soll, der auswärtige die Ko sten der Fracht nach Leipzig spart, daß ich alle Handlungsun kosten bestreite, völlig äel creäere stehe und für jedes Exem plar hafte u. s. w., und nach meiner ganzen Art und Weise die Geschäfte zu betreiben nicht sehr schwierig im Creditgeben, bei ausgcdehntern Verbindungen auch von vielen Werken einen größer» Debit bewirken kann, als andern Handlungen möglich sein möchte. Auch glaube ich durch viele meiner gerade auf das große gebildete Publikum berechneten Unternehmungen manche für dieses Unternehmen nützliche Erfahrung gesammelt zu ha ben. Meine Druckerei hat eine Kraft von 50 Pressen, ich bin auf das Sterevtypiren selbst großer Werke völlig eingerich tet, mit den Vorrichtungen zum Glätten wohl versehen, kann das Heften selbst besorgen lassen, so daß ich regelmäßiges Er scheinen wie geschmackvolle Ausstattung wohl versprechen darf. Wenn ich noch anführe, daß meine Verbindung mit vielen Ge lehrten mir die Redaction , die häufig, besonders bei ältern Autoren, und zumBehufe der literarisch-biographischen Ein leitungen nöthig sein dürfte, wesentlich erleichtert, daß meine Firma sich einiges Rufs im In - und Auslande erfreut, und ich wohl gegen Verluste, wie sie durch Nichterfüllung meiner Verbindlichkeiten entstehen könnten, die nöthige Gewähr leiste, so hoffe ich, daß man dies nur als zur Sache gehörig ansehcn wird. Meine Bedingungen würden nach ihren wesentlichsten Punkten etwa folgende sein: 1) Wird mir ein Werk, das nach dem Plane des Unter nehmens dafür benutzt werden kann, zum Druck und Debit übertragen, so verständige ich mich mit dem Verleger darüber, ob es irgend einer Redaction vorher unterworfen werden soll, was besonders hinsichtlich der Autoren gilt, von deren Schrif ten eine Gesammtausgabe nicht räthlich scheint, und ich drucke es dann in der für die Ausstattung des ganzen Unternehmens beliebten Weise. Die Stärke der Auflage bleibt dem Original- Verleger zu bestimmen überlassen; ich werde demselben die bisherigen Resultate mittheilcn, nur muß ich mir ausbcdingen, daß die erste Auflage wenigstens so groß gemacht wird, daß nicht gleich nach der Versendung Mangel an Exemplaren zu befürchten ist, was dem Vertrieb sehr hinderlich sein würde. Ich halte cs für sehr angemessen, daß die in die Bibliothek aufzunchmcndcn Werke in den meisten Fällen stereotypirt werden. Der Mehrbettag der Kosten ist nicht bedeutend, die Stereotypen behalten stets einen Werth als Schriftmasse, und man braucht dann die erste Auflage nicht zu stark zu machen, erspart sich die Kosten des neuen Satzes bei einer folgenden, welche gewiß bei den meisten Werken nicht ausbleibcn wird, und es ist nur aus diese Weise möglich, die Bibliothek stets vollständig zu haben, wie sich auch so für die Correctheit am besten sorgen läßt. Der Debit kann mir auf eine noch festzu- setzcnde Zeit in keinem Falle und auch dann nur entzogen werden, wenn zwei Drittel der betheiligten Verleger die Auf lösung des ganzen Verhältnisses wünschen. Kommt cs hier zu, so wird der Vorrath an Exemplaren jedem Verleger zu rückgegeben und die Stereotypen werden ihm entweder über lassen, oder für seine Rechnung eingeschmolzen. 2) Ich berechne die Kosten für Satz, Druck, Stercotypi- rung, Correctur und Glätten nach einem billigen Verhältniß und gewiß nicht theurer, als sie jede gute Druckerei für gute Arbeit ansctzen würde. Die Kosten für Redaction, das Pa pier, das Heften, die Anzeige-und Jnscrtionsgebühren setze ich so an, wie ich es erweislich selbst bezahle und berechne dafür eine Provision von 5ss. Bei den Anzeigen und In sertionen kann ich mir aber keine Vorschriften machen lassen, auf welche Weise und in welchen Blättern ich sic bewirken will, wiewohl ich jede muthmaßlich unnöthige Ausgabe dafür vermeiden werde. Den Betrag der Rechnung erwarte ich zur Hälfte drei Monate, zur andern Hälfte sechs Monate nach beendigtem Druck eines Werks baar in Leipzig, cs steht mir aber auch frei, gleich durch Wechsel darüber zu verfügen. 3) Die Bibliothek deutscher Classiker erscheint unter meiner Firma, es wird aber auch jedes Mal der eigentliche
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder