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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.04.1835
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 17.04.1835
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- Deutsch
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403 404 Kupferstichen, nach Gehalt und Absatz fortwährend rückgängig zu sein scheint. Dagegen kann es bei der stetig, wenn auch langsam wach senden Volksbildung und bei der nicht minder stetigen aber weit raschem Zunahme der Masse des Wissenswcrthen und Praktisch-Nützlichen nicht befremden, wenn die encyklopädische Bearbeitung einzelner Gebiete des Wissens im guten Fortgang begriffen ist. In Betreff der dahin gehörigen Unternehmungen bemerken wir, daß von den 6 im Jahre 1833 und früher er schienenen neuern Encyklopädien lind Conversations-Lexikons (2 bei Brockhaus, 1 bei Piercr, 1 bei Brüggemann, 1 bei Neichcnbach und 1 bei O. Wigand) im vorigen Jahre Fortse tzungen erschienen sind, und außerdem 7 neue ähnliche Unter nehmungen, bei Brockhaus, Kollmann, Brcitkopf und Härtel, Wolckmar, in der Mcser'schcn Verlagscxpcdition, in Lcwent's Verlagsbuchhandlung und in Schciblc's Vcrlagscrpcdition. Die Pierer'sche Encyklopädie, welche mancher andern als be queme Grundlage gedient zu haben scheint, zeichnet sich fort während durch regelmäßigen Fortgang, wie durch Reichhaltig keit des Stoffes aus und wird, da sie das ganze Gebiet des menschlichen Wissens umfaßt, nach ihrer im Jahre 1836 zu erwartenden Beendigung, zum Nachschlagen bei der Lcctüre aller Art, ei» äußerst brauchbares Werk sein- Außerdem zeigen die Resultate des vorigen Jahres, daß das Bildcrwcsen im fortgehcndcn Schwünge ist, und es muß Je dem zur Freude gereichen, zu sehen, wie nicht nur in einzelnen Bildern, sondern auch in ganzen zum Theil mit Text beglei teten Sammelwerken, nicht nur die technische Ausführung in Kupfer-und Stahlstichen, Holzschnitten und Lithographie-» eine immer höhere Stufe erreicht, sondern auch der gute Ge schmack immer allgemeiner wird, während eben jene Fort schritte in der technischen Behandlung, namentlich des Stahl stichs und der Lithographie, eine größere Wohlfeilheit und mit hin eine allgemeinere Verbreitung guter Bilder möglich machen, so daß die älteren geschmacklosen Holzschnitte u. s. w. vermuth- lich nach rmd nach gänzlich verschwinden werden. Nicht minder erfreulich erscheint der fortdauernd thätige Unternehmungsgeist, in so fern derselbe durch neue, ge schmackvolle Ausgaben der bessern Werke des In-und Aus landes zur Bildung des Publicums beiträgt. Hier verdienen namentlich die hübschen und verhältnismäßig wohlfeilen deut schen Ausgaben fremder Werke (wie z. V. von Bulwcr, Silvio Pellico u. a. m.) genannt zu werden, welche so einem weit größer» Kreise von Lesern zugänglich sind, — ein Ver dienst, welches für einen großen Theil des Publikums auch den mannichfaltigcn Uebersetzungcn aus fremden Sprachen nicht abgesprochen werden kann. Auch hier erwähnen wir beispiels weise „Bulwer's sämmtliche Wcrkc," die in vier ver schiedenen Uebersetzungcn hcrausgegeben wurden. Auch die Ausgaben gesammelter Schriften in einem Bande scheinen sich als günstige Unternehmungen zu bewäh ren. Die schon früher von Schiller' s Werken in dieser Form erschienene Ausgabe ward im vorigen Jahre neugedruckt, während Körner' s sämmtlichc Werke (und zwar zwei Auf lagen in einem Jahre), Shakspcare's und Pellico's Schriften und Menzel' s Geschichte zum ersten Male in die ser Gestalt erschienen. In Betreff des buchhändlerischen Verkehrs mit dem Aus lande hat sich seit 1833 im ganzen genommen keine wesent liche Veränderung zugctragen; die früher begonnenen Ge schäfte dieser Art waren in gutem Fortgange. — Die schon in der vorjährigen Chronik erwähnten Mißbräu che, die sich in den deutschen Buchhandel cingeschlichen haben, riefen 1834 gar manche Klagen hervor, — namentlich über I Nachdruck und Nachdrucksvertrieb, über Lieferung auf Con dition, Versendung auf alte Rechnung, Restschrciben, Raball- > wesen u. a. m., wie auch über den Separatismus der süddeut sche» Buchhandlungen und den Andrang Unberufener zu buch händlerischen Geschäften. Den Lesern des Börsenblattes sind dicseKlagen bekannt, deren Abhülfe vielleicht den, in der ersten Abthcilung dieser Chronik angedcuteten, allgemeinen Bestre bungen und deren in nächster Zukunft zu erwartenden Nesul- j taten Vorbehalten ist. In dieser Hinsicht hat der Musikalienhandcl, in Folge der seit mehreren Jahren bestehenden Separatverlrägc, eine vvrtheilhaftere Stellung erlangt, indem namentlich das ^ auf Condition-Liefcrn mehrund mehr aus demselben verschwin- !! dct. — Wenn die sogenannten Pfennigspeculationcn auch auf diesen Zweig des Handels sich ausdehnten, und hm und wie der dem solideren Geschäfte nachtheilig zu werden drohten, so scheint es denselben hier im allgemeinen doch nicht besser zu gehen als im Buchhandel, und die in dieser Hinsicht etwa geheg ten Besorgnisse werden sich wahrscheinlich bald als grundlos erweisen. — Als auffallende Erscheinungen erwähnen wir hier den beispiellosen Absatz der bekannten wiener Tänze von Strauß, und der Erscheinung einer Oper in Partitur, bei Schott Söhne in Mainz. Wenn auch diese letztere Unternehmung, der Wahl des Gegenstandes wegen, vielleicht nicht zu den gewünschten Resultaten führe» sollte, so ist doch die Sache an sich jedenfalls lobens- und nachahmenswerth zu nennen. Die äußere Ausstattung der Musikalicn gewinnt im mer mehr an Geschmack und Eleganz. DerHaslingcr'schen Kunst- und Musikhandlung in Wien dürfte in dicserund man cher Rücksicht keine andre den Vorrang streitig machen *). Schließlich wollen wir nicht unerwähnt lassen, daß auch der Landchartcnhandel im vorigen Jahre im allgemeinen recht erfreuliche Resultate dargeboten hat. Nicht zu geden ken, daß auch hier der Stahlstich mit gutem Erfolg angewandt wurde, wird es Keinem entgangen sein, wie bei aller Wohlfeil heit die Charten mehr und mehr verbessert werden, in welcher Beziehung namentlich das weimarsche geographische Institut erwähnt zu werden verdient. Zu den bedeutenderen hierher gehörigen, im v. I. erschienenen (oder fortgesetzten) Werken gehören die Charten von Deutschland u. s. w. in 342 Bl. bei Schropp u. Comp, in Berlin; und in 25 Bl. bei I. Perthes in Gotha; der Wörl'sche Atlas v. Europa, in 220 Bl. bei Herder in Freiburg; die Charte von Norddeutsch land in 24 Bl. bei Kümmel in Halle, und die Postchartc von Deutschland in Form einer Tapete, 100 Bl. bei Willing in Potsdam. — Die Charten des k. österr. Generalquarticr- meisterstabs, bei Artaria u. Comp, in Wien, vom geogr. Ver- *) Uebcr diesen interessanten Zweig des Handels ist unö ein besonderer Aufsatz für diese Blätter versprochen worden, der jedoch erst nach der Ostermcssc erscheinen wird. L. R.
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