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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.03.1835
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 20.03.1835
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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291 292 auf einmal Geschäfte betreiben können, ohne einander hin derlich zu seyn, so hielt ich diese Bedenklichkeit für gehoben. Keinem unter Ihnen ist wohl das Richtersche Koffeehaus unbekannt, so wie dieses in dem ersten Stockwerk ist, so ist auch das zweyte. Dieses' hat seit einigen Jahren eine Gesell schaft von 140 Gelehrten und Kaufleuten zum gesellschaftli chen Vergnügen gemielhet. Ich bin davon ein Mitglied. Da nun wahrend der Messe sich wenig oder gar keine Mitglieder versammeln, so ersuchte ich diese Gesellschaft um die Erlaub- niß, Ihnen wahrend der Ostermcssc einen Thcil unserer Zim mer anbieten zu dürfen. Man hat mir diese Erlaubniß crthcilt. und ich habe also das Vergnügen Ihnen solches hiermit bekannt zu machen. — Es sind 5 an einander Hangende Zimmer, welche nicht allein so schön sind, als sie wohl schwerlich in vielen hiesigen Hausern gefunden werden möchten, sondern auch so groß, daß wenigstens 50 Tische so bequem gesetzt werden können, daß bei) mäßigem laut Reden, die am nächsten Tische sitzenden Per sonen, nicht gestört werden. Diese 5 Zimmer biete ich Ih nen, vom allerersten Anfang der Messe, bis zu deren gänzli chen Beendigung, wäre cs auch erst zu den Psingstfcycctagen, unter folgenden Bedingungen an: 1) Müssen sich wenigstens H und e rt Personen zu deren Annahme verbindlich machen. 2) Ein jeder zahlt für die Ostermcssc 2 Rthlr. 12 Gr. 3) Für einen zu haltenden Aufwärter zahlt über dieses noch ein jeder 4 Gr. 4) Da die Tische unserer Gesellschaft entweder ganz große zum speisen, oder kleine zum spielen sind, so ist cs nöthig, für Sic neue anzuschaffen; hierzu, wie auch zu Anschaffung der Schrcibzeuge, Federmesser, Federn, Dinte rc. zahlt ein jeder 1 Rthlr.; worüber Ihnen die Rechnung abgelegt, und der et- wan bleibende Ueberschuß zurückbezahlt werden soll. Tische und Schreibmaterialien werden Ihnen nach der Messe aufbcwahrt, und würde also in der Folge bloß für Federn, Dinte rc. ein je der alle Messe» etwa» 2 Gr. zu zahlen haben. Um nun dieses alles, und besonders die Tische noch vor Ihrer Ankunst anZusckaffcn, so ist cs nöthig, mir mit erster Post Ihre Erklärung zu melden, oh Sie Antheil nehmen wollen oder nickt? Die Herren eines jeden Drts könnten dieselbe unmaßgeblich Zusammen in einem Briese tbun. 5) Wäre die Witterung in der Messe kalt, daß die Zimmer geheizt werden müßten, so würde zu Anschaffung desHolzes, ein jeder circa 4 Gr. beizutragen haben. 6) Einem jeden steht es frcy, sich von dem Koffechause Koffec oder andere Erfrischungen in die Zimmer bringen zu las sen. Allein Tabak darf nur in dem großen Erkerzimmer ge raucht werden. Dieses ist ein Gesetz Key unserer Gesellschaft, und muß daher auch von Ihnen unverbrüchlich gehalten werden. Sollte aus diesem Punkte jemand vermuthen, daß er mit dem Koffechause in Verbindung komme, oder genöthiget scy, täglich etwas zu verzehren, dem erwicdere ich, daß Herr Rich ter weder Kenntniß von denenjenigcn bekommt, welche Anlheil an dieser Einrichtung nehmen, noch auch ohne Ihre Erlaub niß nicht einmal das Recht hat in Ihre Zimmer zu kommen. 7) Keinem derer Herren Buchhändler, welche nicht Antheil an dieser Einrichtung nehmen, ist es erlaubt, dahin zu kom men oder Geschäfte daselbst zu machen. Ein jeder aber der Antheil nimmt, erhält von mir ein Billet, gegen dessen Vor zeigung ihm der Aufwärter den Eintritt gestattet; dieses wird so lange nöthig seyn bis ihn der Auswärter persönlich kennet. 8) Diese 5 Zimmer werden Ihnen jeden Tag so früh Sie es verlangen, geöfnet und erst Abends um 8 Uhr verschlossen werden, jedoch müßten 2 davon um 5 Uhr Nachmittags ge- räumet werden, weil sich etwa» Mitglieder unserer Gesellschaft cinsinden könnten. Ich hoffe dieses wird Ihnen um so weni ger lästig seyn, a) weil doch die meisten um diese Zeit ohnehin zu rechnen aufhörcn, und sich mit Ausstichen und dergleichen beschäftigen; Ist weil auch in denen Ihnen noch, bleibenden Zimmern, noch wenigstens 60 Personen bequem rechnen und Gcscbäfte treiben können. Dieses und weiter nichts sind meine Bedingungen; ich hoffe, daß nichts darinnen, welches einer anmaßlichen Vor schrift, oder auch einem großen Aufwande gleich sähe. Diese geringen Kosten müßten wohl durch Ersparung derZeit und da her frühem Abreise von hier, reichlich ersetzt werden.— Mir kommt es nicht zu, Ihnen Gesetze vorzuschreiben, wollen Sie sich selbst einige entwerfen; so steht es bei Ihnen, sich darüber zu vereinigen. — Allein bis dahin, wo Sie selbst unter sich et was bestimmen, finde ich doch für nöthig, in der festen Ueber- zeugung, daß Sie cs alle wünschen, folgende Regeln sestzu- setzcn. — 1) Daß das kleinste Zimmer, welches ohnehin nur etwa 4 Tische bequem fassen würde, nicht züm Rechnen gebraucht, sondern leer gelassen würde, damit wenn zwei) Personen etwas ganz geheim mit einander sprechen wollten, Sie in dasselbe abtreten könnten, oder auch wenn ein Fremder, der kein Buch händler ist, jemanden aufsuchte und ihn sprechen wollte, da selbst eingelassen, und allein mit ihm gesprochen werden könn te. — 2) Niemand der nicht Teilnehmer ist, wird gerade zu in ein Zimmer gelassen, sondern der Aufwärter meldet ihn Key demjenigen, nach welchem ec fragt; ist es ein Dienstbothe, so wird er wo möglich auf dem Vorsaale abgefertigt; ist cs jemand an ders, so wird er in has leere Zimmer geführt, damit andere, denen dieser Besuch nichts angcht, durch denselben nicht ge stört werden. — 3) Wird gebeten, durch laut Schrcyen oder Lachen, die andern Partheyen nicht zu stören. 4) Derjenige, weicher müßig ist, wird sich von denen Ti schen, an welchen gerechnet wird, in einiger Entfernung hal ten, damit niemand weder gestört noch behorcht werde. 5) Würde ich unmaßgeblich anrathen, einige aus Ihrem Mittel zu erwählen, welche auf die etwa» zu machenden Re geln Aufsicht hätten. Dieses sind meine ohnmaßgcblichcn Gedanken, welche ich nur so lange zu beobachten bitte, bis Sie unter sich selbst ver einiget, solche nach Gefallen aufheben, odecabandern. DiesesAncrbiethcnthueichJhnenzwar nur für dieseOster- messe, allein bloß um Niemanden zu binden, von Ihnen al lein wird es abhangen, ob cs für die Folge von Bestand seyn soll. Gegen Ausgang dieser Messe erbitte ich mir sodann Ihre Erklärung. — Aus Michaelmessen erstreckt sich diese Einrichtung nie, wel ches auch wohl der Mühe nicht werth wäre.
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