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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1839
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.07.1839
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- Deutsch
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1483 66 1484 Vieles gesprochen worden, und er beschränke sich darauf, lediglich auf die inhaltschweren Worte hinzuweisen, welche in den Protokollen des Landtags von 1833 niedccgelegt sind. Der Redner entwickelte nun das Recht aus Preß freiheit aus den Bundes - und den vaterländischen Gesetzen; er berief sich auf die Erklärungen in der Thronrede bei Eröffnung des gegenwärtigen Landtags, wonach überall Ruhe und Ordnung herrsche, und glaubte, daß es deshalb einmal an der Zeit sei, das verfassungsmäßige Recht der Preßfreiheit dem Volke zurückzugeben. Ec erklärte sofort, daß er mit dem Eommissionsantrag auf „b a l d m ö g l i ch st e Verwirklichung der Preßfreiheit" nicht einverstanden sei, sondern vielmehr sogleich Verwirklichung wünsche; der zweite Satz des Eommissionsantrages, welcher von Hinder nissen spreche, stoße gegen die Verfassung an, und ein Pceßgcsetz sei nicht erforderlich, weil ein solches schon vor handen sei. Erstellte den Antrag, die Bitte an die Re gierung dahin zu richten, „es möchte die im §. 28 der Verfassungsurkundc zugesicherte Preßfreiheit verwirklicht werden." In gleichem Sinne sprach der Abgeordnete De ff» er; auch ec war mit dem Eommissionsantrage nicht einverstanden; selbst wenn derselbe erfüllt würde, wäre es gleichsam nur eine Abschlagszahlung an einem wohlbegründeten Rechte. Aus der strengen Handhabung der Censur gehe hervor, daß die Regierung dieselbe gleich einem Schooßkinde pflege. So seien namentlich in einem neuern Werke Eitate aus der Würtembergischen Geschichte gestrichen worden; die Censur habe sogar eine ganz unschul dige Acußerung in seiner letzten Abstimmung über den Hauptsinanzctat gestrichen. Er entscheide sich für den Antrag, welchen der wegen Krankheit abwesende Abgeord nete DÄvcrnoy von Oehringen früher gestellt habe, daß die Regierung um Wiederherstellung der Preßfreiheit durch Aufhebung der Eensur gebeten werde. Schmückte und Dörtenbach waren damit gleichfalls einverstanden. W och er bemerkte, daß die Verwerflichkeit der Eensur^ längst allgemein anerkannt sei; er war ebenfalls für den Eommissionsantrag und entschied sich für den Antrag Duvcrnoy's. Eamerer: Nach seiner Ansicht seien die einzelnen Staaten in der Preßgesetzgebung nicht beschränkt, daher stimme er auch für denjenigen Antrag, welcher auf Wiederherstellung der im tz. 28 der Verfassungsurkunde be gründeten Preßfreiheit gerichtet ist. Ec beschwerte sich so fort über die strenge Handhabung der Eensur; so sei z. B. in dem einzigen Blatte, welches die Kammerverhandlungen veröffentliche, neulich in den Acußerungcn verschiedener Mit glieder Mehres gestrichen worden, so daß das Publikum rin ganz unrichtiges Bild von den Verhandlungen dieser Kammer erhalte. Goppelt erklärte sich mit dem Anträge des Abgeordneten v. Zwergern einverstanden; nach seiner Ansicht ist der jetzige Zustand in Preßangelegenheiten un vereinbar mit den Rücksichten für das öffentliche Wohl. Scheurlen: Er halte das Institut der Eensur sowohl fürdas Interesse der Regierung als des Volkes für gleich nachtheilig; er könne sich nicht mit der Ansicht vereinigen, daß einzelne Beamte als Richter in allen öffentlich besprochenen Angelegenheiten des Staates und im Fache der Wissenschaft aufgestellt sein sollen. Die Preßfreiheit sei das Lebensele- mcnt eines konstitutionellen Staates, er un terstütze daher den Antrag des Abgeordneten v. Zwergern. Der Berichterstatter, Freiherr v. Linden, vertheidigte, nachdem er ausgeführt hatte, daß auch er von jeher Preß freiheit für ein unentbehrliches Gut eines konstitutionellen Staates angesehen habe, den im Eommissionsberichte be- gründeten Antrag um Einbringung eines zeitgemäßen Paß gesetzes näher, weil die ältere Preßgesetzgebung den jetzigen Verhältnissen nicht mehr entspreche. Freiherr v.Sturm- fede r und Prälat v. Märklin unterstützten den Eom missionsantrag ; ebenso v. Gmelin, weil die Regierung nicht in der Lage sei, dem so allgemein gestellten Anträge des Abgeordneten v. Zwergern zu entsprechen. Die Kam mer vereinigte sich jedoch zur Annahme des Antrags des Abgeordneten v. Zw ergern: „die Regierung zu bitten die im §. 28 der Ver fassungsurkunde zugesicherte Preßfreiheit zu verwirklichen", und die erste Kammer einzuladen, dieser Adresse beizutceten. Falls der Beitritt nicht erfolgen sollte, ward eventuell beschlossen, die Adresse einseitig an die Regierung gelangen zu lassen. Nachdruck. Durch die gefällige Mittheilung mehrerer ehrenwerthen Buchhandlungen, welche bemüht sind, dem Nachdrucker unwesen, so viel sie beizutragen vermögen, zu steuern, er halten wir Kcnntniß von einem neuen Etablissement, wel ches sich unter der Firma „Literntur-lomptoir" in St. DnUcn niedergelassen und sich zur Aufgabe gesetzt hat, auf gute gangbare Werke Jagd zu machen, und sie durch unverschämt billige Preise und andre lockende Bedingungen an den Mann zu bringen sucht. Unter den ausgebotnen Nachdrücken befinden sich: Goethe's sa mmt l. W ecke- Erste wohlfeile, kritischeVolks-Originalausgabe(ü). Voll ständig in 12 Octavbänden. Als Anhang sind darin auch Eckermann's Gespräche mit Goethe, Goethe's Briefwechsel mit Schiller, Lavater, Zeller u. s. w. nachgedruckt. Börne's Briefe aus Paris. Sechs Bände für 1^ 20-f. (!!) Schönlein's Pathologie und Therapie. 4 Thle. Hukelauck'ü Ln clrrr! ckioir mecklenm. n 2-/^ 10-s. Sobernheiin's Arzneimittellehre, n 2-/? 16 As. u. m. A. Außerdem bewilligt das löbliche Literatur-Comptoir bei Abnahme von circa 6 fl. und um ein Drittel ermäßigten Prei sen ein Freiexemplar, bei Auswahl von 25 Exempl. auch aus den verschiedenen genannten Werken sind die Preise durchschnittlich um 50st noch ermäßigt. Wo diese Firma früher ihr Wesen getrieben, ist uns nicht bekannt; wahrscheinlich wurde sie irgendwo schon ver trieben, da sie in dem uns vorliegenden Eirculair die Ver legung ihrer Verlagsbuchhandlung und Buchdruckerei nach St. Gallen anzcigt.
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