für di!n Deutschen Buchhandel und für dic mit ihm verwandten Geschäftszweige. H e r a u s g c g e b e n von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. ^-39. Montags, den 29. April 1839. Ueber Ausdehnung der Anzeigen im Druck. Jeder vernünftige Verleger wird bei Entwertung einer Anzeige sich berechnen, wieviel er wol für dieselbe ausgebcn kann, wenn er bestehen soll. Er wird also dieselbe, zumal wenn er etwas von Typographie versteht, so schreiben, wie sie abgesetzt werden soll. Um so unangenehmer für seine Easse ist cs aber, wenn sich der Setzer der Jntelligenzblätter zu den belletristischen rc. Journalen erlaubt, gegen die vor liegende Vorschrift und auf Kosten des Einsenders seine tnpographischc Kunst zu zeigen und willkührlich dic Zeilen, statt fortlaufend, apart zu setzen, oft nur einzelne Worte und den Preis; Linien kommen dazwischen, auch wird oft sogar ausgedehnt. So kommt, zumal bei der jetzigen Mode großer fetter Schriften, die Berechnung der Journale dem Verleger doppelt, oft 3 fach so hoch als vor- bcrcchnet, an. Nach Recht und Billigkeit mögen die Hrn. Journal- Verleger den Schönheitssinn und dic Titelsetz - Sucht ihrer Setzer tragen, oder diesen Mißbrauch abstcllen. Bei Be sorgung der Sortimcntsbuchhandler in politische Zeitungen kann man freilich nicht Gleiches anwcnden, doch kommt da dergleichen splendider Satz nicht so leicht vor. Mißbrauch ist es auch, wenn der Verleger eines Blattes bei jeder Anzeige 1 oder 2 Zeilen mit seiner Firma schmückt und der Verleger des Buchs da bezahlen soll, was er bei der gefälligen Besorgung in fremdes Blatt gern tragt. Der Verleger eines der beliebtesten Journale hat dies abge stellt, aber die Vcrlagshandlung eines halbpolitischcn Blat tes thut es noch. Ein Vorschlag gefälliger Beachtung c mpfohlen! Es Ware gewiß wünschenswerth, wenn die Redaktion des Börsenblattes sich dazu entschlösse, das jeder Nr. dessel- 'ben bcigefügte Verzeichnis der Bücher, welche gesucht wer den, auch separat, vielleicht wöchentlich, in Form eines Anzei gers gedruckt erscheinen zu lassen. Die größere Verbrei tung dieser Anzeigen würde dem Buchhandel von großem Nutzen sein, sie ist aber nur dadurch zu bewerkstelligen, daß cs dem Buchhändler möglich gemacht wird, dergl. vortheil- haft in seinem Wirkungskreise zu verthcilen. Nicht nur in Deutschland, sondern namentlich auch im Auslande befinden sich oft große Lager älterer wcrthvoller Bücher, deren Besitzern man das Börsenblatt nicht immer mitthcilen kann. Das Verzeichnis derjenigen Bücher, welche zu billigen Preisen offerict werden, müßte meines Dafürhaltens davon ausgeschlossen bleiben, da es vorauszusehcn, daß bei der wahrscheinlich großen Verbreitung dieses Anzeigers die Zahl von dergl. Anzeigen sich immer vergrößern würde und dadurch allen Besitzern theuer bezahlter Sortimcntslager oft großer Nachlheil zugefügt werden möchte. L. Muquardt in Brüssel. Nachträgliches zu: „Etwas über Nachdruck sranzösi sch er Bücher i n D euts ch land." (Vergl. B. Bl. Nr. 29.) Nachdem der citirte Aufsatz bereits abgedruckt war, er halten wir aus sicherer Quelle noch die Nachricht, daß das 68 6r Jahrgang.