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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.03.1839
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.03.1839
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- Deutsch
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475) Bulgarin's Werk ins Französische oder Deutsche dürfte nach unserem Ermessen große Theilnahme finden und von vielfachem Nutzen sein. Von Murawicff, Verfasser einer Reise nach Jeru salem, die in Rußland viel Beifall gefunden, ist in diesem Jahre eine Geschichte der Russischen Kirche erschie nen, in welcher der Vers, die Stellung der Metropolitane in den ersten Jahrhunderten der Einführung und Fortpflan zung des Christenthums im Norden recht gut darlegt, so wie in der folgenden Zeit, wo in ihren Händen fast alle Macht lag ; überhaupt hat der Verfasser in der ganzen Be handlung seines Stoffes viel Scharfsinn gezeigt. Ein uns näher liegender Zeitraum, die Regierung der Kaiserin Katharina II-, einer der wichtigsten in der Geschichte, ist für Herrn Le fort der Gegenstand von For schungen gewesen, die gleichfalls von hohem Interesse sind, da diese Kaiserin vorzugsweise für die Einführung der europäi schen Civilisation wirksam war. Es ist dies Werk ein Sei tenstück zu Golikoff's Geschichte Peter des Großen, und Herr Le fort hat durch die Herausgabe desselben in der That eine Lücke ausgefüllt, da die Russische Literatur ein hinläng lich ausführliches Werk über diese wichtige Periode bisher noch nicht besaß. Unparteiisch hat der Verfasser nicht ange- standcn, den Franzosen und Deutschen den Antheil öffent lich zuzuerkcnncn, welchen sie an der Entwickelung des Rus sischen Volkes während dieser Zeit genommen. Weniger Beifall, als es verdiente, hat das große Werk von Terechcnkow, Biographie der Russischen Diplomaten, gefunden. Es ist eine mit größter Ge wissenhaftigkeit und mit umsichtiger Benutzung bisher größ- tenthcils unbekannter Materialien verfaßte Arbeit. Haupt sächlich tadeln die Russischen Journale den Styl, in welchem der Verfasser allerdings sich etwas nachlässig gezeigt hat, sie übersehen aber dabei die Umsicht und die Ausdauer, mit welcher derselbe aus dem Staube der Archive eine Menge kostbarer Documcnte hervorgezogcn hat, die Niemand kannte, und welche viel Licht über die Geschichte verbreiten. Unter dem Titel einer Biographie der Diplomaten ist dieses Weck in der That eine Geschichte der Russischen Diplomatie und als solche von großer Wichtigkeit. Es beginnt mit der Geschichte des ältesten Russischen Diplomaten, des Priesters Dimitri Mitay, und endigt mit der des Grasen von Nesselrode, jetzi gen Ministers der auswärtigen Angelegenheiten. Mursake witsch Geschichte der genuesischen E o l o nien in der Krimm, gehört auch dem Jahr 1838 an. Es ist ein höchst interessanter Beitrag zur Geschichte von Tauris im 15. Jahrhundert, die bisher noch nicht behan- 21 476 delt worden und auch dieses Werk verdient den Dank des gelehrten Europas. Der Regierung hat man das Erscheinen einer Ueber sicht der Russisch-Transkaukasischen Besi tzungen zu verdanken, die, auf officiellcn Dokumen ten beruhend, bisher ganz unbekannte Data von großer Wichtigkeit darbietct. Dieses Werk ist das Resultat einer wissenschaftlichen Expedition in Georgien, die auf Veran lassung des Finanzministers , Grafen Cancriu, unternom men wurde. Diese Expedition, mit viel Umsicht und Sorg falt angestcllt, hat sieben Jahre gewährt, und verbreitete über diese Länder, welche neuerdings das größte Interesse in Anspruch nehmen, hellere Ansichten. Eine Geographie dieser Provinzen, sowohl derer, welche zu Rußland gehören, als derer, die nur unter dessen Schutze stehen, die Anga ben, welche sich auf die Verbindungswege, Industrie, Han del, Literatur und Sitten der Bewohner beziehen, sind die Basis dieser umfangreichen Arbeit. Die erste Vorrede enthält eine kurze Uebersicht der Geschichte des Zustandes und der Ci vilisation der Georgier, eine zweite, was auf die Glaubens sätze und religiösen Institutionen der transkaukasischen Mohamedanec Bezug hat. Beigefügt ist dem Werke eine Genecalkarte der transkaukasischen Provinzen, die von Hrn. Kolokoff 1836 ausgenommen wurde und einen schätzbaren Beitrag zu diesem Werke bildet. Unter den historischen Schätzen des Jahres 1838 ist noch das Lexikon der Russischen Literatoren zu erwähnen, von dem Metropolitan Eugen angefangen und nach dessen Tode von Herrn Sneguirew, vormali gem Professor an der Universität zu Moskau, fortgesetzt; ferner die Skizzen von Rußland von Passek, Untersuchungen über die Ocographie Rußlands und ein treues Gemälde von dem jetzigen Zustande Sibiriens enthal tend; die Neue Geographie von Gretsch, in wel cher der Vers, bemüht ist, eine nationale Orthographie der fremden Namen aufzustellen, was in der Russischen Sprache weit schwieriger als in allen übrigen Europäischen ist. Die militairischen Wissenschaften bereicherten General Medem mit einem Werke über die Taktik; der Oberst Jasikow mit einer Militair-Gcogra- phie, sowie die ersten Bände einer Militair-Biblio- tch ek nach dem Plane der in Frankreich erschienenen ausge führt, und bestimmt, den Osficicren Kenntnisse in der Kriegskunst zu verschaffen und Theilnahme an solchen zu erwecken. (Schluß folgt.; Verantwortlicher Rcdacteur: G. Wuttig. B e k a n n t in a ch u n g e ii. pränumcrations- und öubscriptions - Anzeigen. sllüL.j Wir versendeten im Februar d. I. an alle Handlun- In Prvvinzknrtctt, gen Preußens, die Nova unverlangt annehmen, Subscriptions- ' " . — Anzeigen von einem Schul-Atlas von Preußen für den öffentlichen und Privat-Ilnterricht, so wie zur Selbstbelehrung in der Geographie dieses Landes. in ihrer reinen Begrenzung und der Beschaffenheit der Boden fläche dargestellt, und einer Uebcrsichtskarte. Desgleichen die erste Karte desselben — die Provinz Sachsen — Behufs der Vorzeigung, jedoch mit 3-s. netto berechnet. Ferner von der, mit der ersten Liefcr. des Schul-Atlasses erscheinenden
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