1069 1070 nes ersehnten durchgreifenden Gesetzes wenigstens dem heimlichen Betriebe dieses unredlichen Verkehrs so viel wie möglich entgegengewirkt werde. — r. Notiz. Unter den Buchhändlerfallissements in London ist in der Hofzeitung auch das des Hn. Richter u. John Square (sonst Treuttel, Würz u. Richter) angeführt, bei welchem die koreing Ouarterle^ llvvivw erschien. Lithographie. Ueber die frühesten Versuche in der Lithographie. Man glaubt gewöhnlich, daß die wichtige Kunst der Lithographie zu den Erfindungen der neuesten Zeit gehöre; dies ist aber, wenigstens in Betreff des Aetzens auf Stein, ein großer Jrnhum. In einem alten Buche über die Schreib- und Aetzkunst, welches durch ,,An- dceam Helmreich von Eißseld, Rechenmeister und Stul- schreiber zu Hall in Sachsen" versaßt und ,,zu Leipzig bei und in Verlegung Nicol Nehrlichs im Jahre 1603" gedruckt worden ist, finden wir nämlich folgende Notizen: u k Ll armorsteio etsvn." LViltu oulk ein Ll-nmelstein vtsen so nii» La pis Lmedetis, ist rotli, und ein harter Stein, Legs denselhigen in Scheid e wasser, darnach 2vr- stoss jn hlein in einem Llörscl und reih jhn aukk einem harten Stein 2U einem Stunde, seliwemme es -wie ein Lasur, oder ander Lletall, lass wider truelcen werden, und reik>8 unter gereinigtem Lein öle, flaue 2 oder 3 troplkcn Lirnuss darunter, schreib damit unk Llarmelstein, lass truelcen, leg es auk einen Oken oder heissen Herdt, dass er wol Iiart werde. Darnach umdloge den Stein mit einem gelben Wachs, etüe auk den Stein, als nim ein tdeii Selieidewasser, gleich so vil Weinessig unter einander, geuss auk den Stein, so wird der Stein sieden, geuss es einmal ad, deside od es tiell Aenug sei, Lud dedarll wol einer Stunde oder mein." „Lin andere gute Ltr: aukk Ll arm eistein." „hiiin einen Llarmelstein wol polirt, scdreide darauü mit Druclcerlirnuss mit Leinöl ein wenig drin tem- perirt damit man scdreidsn hau, was du wilt an Scdrillten und Oemählen, wenn die sedwartus Lards wol trucleen ist, geuss daraull'Scdeidewasser, und lass eins Iialde Stunde oder lenger Steden, so ist es geetset, und geuss dar«aed 'Wasser daraulk, und lescli die Ltre al,e, mach» mit einem Lampen rein. Darnach mache den Llarmelstein warlli, de- streicd dis scliwartxc Scdriüt mit Hirschen-lalg, so erliedst sieli die Oelkarlle und gellet ade." Dies letztere ist fast buchstäblich das nämliche Ver fahren, dessen sich die Belgier bei ihrem bekannten Bü- chernachdcucke bedienen, und welches sie als ganz neu betrachten. (?) Wir müssen jedoch bemerken, daß in dem angezogenen Buche sich keine Spur davon sinder, daß der Verfasser daran gedacht hatte, die geatzten Steine cinzuschwarzm und abzudrucken. Diese Erschei nung ist nicht auffallend, sondern findet sich bei der Ku pferstecherkunst wieder. Lange Zeit nämlich hatten sich italienische Meister in dem Nielliren geübt, che man auf den Emsall gerielh, die in das Metall eingegrabenen Züge auf Papier zu übertragen. (Kusahl's Journal des Nützlichen. 1834. No. 6.) Urtheil des Handelsgerichts in Paris. Herr Jul. Renouard hatte dem Hrn. de Girardin eine Anzahl Exemplare des Dictionaire usuol de lrr langus krancaise, in 32 , Ludlis par 1-r sooiets na tionale abgenommen, unter der Bedingung, daß das Buch nicht unter i Franken verkauft werden und Re nouard allein befugt seyn solle, mehr als ein Dutzend auf einmal zu veräußern. Herr de Girardin hat diese contractlichen Bedingungen nicht beobachtet und ist des halb am 17. Juli d. I. vom Handelsgericht verurtheilt worden: alle noch übrigen Exemplare des genannten Wer kes von Herrn Renouard zmückzunehmen, demselben 248 Franken als Entschädigung 'zu zahlen und die Ge richtskosten zu tragen. Urtheil des Strafpolizeigerichts in Paris. Herr Aimc Paris, Verfasser der Lknemotechnie, hatte die Gebrüder Castilho, Verfasser eines denselben Gegenstand betreffenden Werkes, des Nachdrucks be schuldigt und angeklagt. Die Gebrüder Castilho wur den sreigesprochen — weil die von Herrn Aimc P-iriS bezeichneten Aehnlichkeiten der beiden Werke sich auf die Natur derselben bezögen, und nothwendig daraus her vorgingen, daß die Grundprincipien derselben aus gemein schaftlichen Quellen geschöpft wären. Durch königl. sächs. Ministerialrescript ist die bei Herrn Hartmann Hieselbst erschienene ,,Sachsenzei tung" verboten, und dem Redacteur, Hrn. Dr. B ve il ecke, jegliche Redaction für die nächsten fünf Jahre untersagt worden. M i s c e l l e n. Notiz.