Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.02.1834
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- 21.02.1834
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- Deutsch
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123 124 Buchhandel, tz r o n t k des deutschen Buchhandels. Zahr 1 8 3 3. (Beschluß.) Hiermit hätten wir die vorzüglichsten Ereignisse, welche die Presse in gesetzlicher Hinsicht in den Bun desstaaten berührten, möglichst vollständig dargestellt; es bleibt uns nun noch übrig, sie auch in productiver zu betrachten. Um aber einen Vergleich mit den beiden vorangegangenen Jahren anstellen zu können, sey hier be merkt, daß sie im Jahre 1831 5508 Artikel - - 1832 6122 - geliefert hat. Zur schneller» Uebersicht, wie sich die Pro duction der einzelnen Lander zu einander verhält, geben wir am Schlüsse dieses Aufsatzes drei Tabellen, die, nach den besten vorhandmen Hülfsmitteln gefertigt, der Wahrheit so nahe wie möglich gebracht wurdm. Wir fügen jedoch hinzu, daß darin auf sognannte Commissionsartikel ausländischer Schriften, auf Musik- und Zeichnenbücher, Spiele und Landcharten keine Rücksicht genommen werden konnte, auch mußten natürlich diejenigen Localschriften ausgeschlossen bleiben, welche nicht in den Buchhandel kamen. Letztere Bemerkung machen wir besonders wegen Oesterreich. Aus den dort gegebenen literarisch- mercantilisch- technischen Uebersichten wird man hinreichend erkennen, daß die Quantität der Erzeugnisse, welche die Presse her- vvrbrachte, ungeachtet der Fesseln, die ihr angelegt wur den, nur wenig von den frühern Jahren abweicht, in dieser Abweichung aber keine Verringerung ihrer Thätig- kcit zu suchen ist, da der Ueberschuß größtentheils auf Broschüren fallt, woran das Jahr 1832 besonders reich war. Es kann daher von einer Abnahme in geschäft licher Beziehung nicht die Rede seyn, ja es laßt sich fast behaupten, daß vielleicht zu keiner Zeit größere Regsam keit in den Druckereien herrschte als gerade 1833, wo zu die Blätterliteratur auch das ihrige beitrug. In Leipzig z. B., wo sich 23 Buchdruckereien befinden, waren gegen Ende des Jahres 170 Hand- u. 4 Schnell pressen, die 648 Setzer und Drucker mit Einschluß der Lehrlinge beschäftigten, ununterbrochen im Gange. Bei läufig führen wir an, daß sich der Verbrauch des Pa piers, das Jahr zu 300 Arbeitstagen und für jede Presse täglich 2 Rieß gerechnet, ungefähr auf 10,74o Ballen belief, nimmt man den Ballen im Durchschnitt zu 25 Thalern an, so würde sich daraus der Betrag von 268,500 Thalern ergeben. Auf das specieller einzugehen, was in wissenschaft licher Hinsicht zu Tage gefördert wurde, können wir hier um so mehr verzichten, indem die »Allgemeine Zeitung« 1833, Nr. 263 u. folg., das »Literatur-Blatt von Menzel« in den unten angeführten Nummern, so wie die verschiedenen literarischen Zeitschriften sich genügend darüber aussprechen. Es ist nicht zu läugnen, daß manche treffliche Werke, in denen sich noch deutsche Ge lehrsamkeit und deutscher, unermüthlicher Fleiß offenbart, ans Licht traten, aber auf der andern Seite auch vieles Schlechte den Büchermarkt überschwemmte, wodurch ir gend einer verkehrten Tendenz der Zeit gestöhnt wurde, oder wovon der Grund des Hervorkommens nur in niede rer Speculationssucht, die gar häufig ihr Grab unter den eigenen Ruinen findet, zu suchen ist. Als besondere Erscheinungen des Jahres 1833 müssen die verschiedenen Pfennig-Magazine bezeichnet werden *), welche, von England und Frankreich mit fast unglaublichem Er folge nach Deutschland verpflanzt, besonders in Leipzig ihr Asyl fanden. Eine solche ungewöhnliche Theilnahme, wie sie in so kurzer Zeit erregten — von dem Pfennig. Magazin bei Bossange wurden z. B. zu Ende des Jahres 35,000 Exemplare gedruckt — hatte sich wohl noch keine deutsche Zeitschrift zu erfreuen; ob sie aber nur glanzende Meteore der Zeit sind oder ob sie einen festem Standpunct, woran wir jedoch zweifeln möchten, gewinnen werden, bleibt zu erwarten. Was nun den eigentlichen Geschäftsverkehr inner halb der Bundesstaaten betrifft, so wird jeder, vernicht unbillige Forderungen macht, alle Ursache gefunden haben, mit dem abgelaufenen Jahre zufrieden zu seyn. Die nach den politischen Stürmen wieder eingetretcne Ruhe, welche Wissenschaften und Künste auf die wohlthätigste Weise befördert, erregte im Publicum neue Liebe zur Literatur, wodurch auch der Buchhandel in größere Thätigkeit ver setzt wurde. Wie bedeutend aber derselbe ist, und welche Stellung er in Bezug auf die übrigen Branchen des Handels einnimmt, möge Folgendes zeigen. Die Durch schnittssumme der Versendungen von Leipzig betrug nach genau eingestellter Berechnung in den letzten Jahren je desmal ungefähr 30,000 Centner. Die Rücksendungen dagegen beliefen sich auf circa 8000 Centner. Demnach würden über Leipzig 22,000Centner ver kauft worden seyn. Da nun der Centner gangbarer Bü cher im Durchschnitt einen Werth von 145 Thalern netto hat, so würde sich der jährliche Umsatz auf 3 Millionen 190,000 Thaler stellen. Rechnet man nun noch das hinzu, was die süddeutschen Handlungen von andern Centralörtern, wie Frankfurt a. M., Nürnberg und Wien, direct beziehen, und was die großen Städte unter sich gebrauchen, so dürsten zusammen 5^ Millionen Thaler keine zu hohe Annahme seyn "). Wie bedeutend daher der Buchhandel für den Staat ist, wird aus dem Gesagten hervorgehen. Wie überall, so haben sich auch in den Buchhandel verschiedene Mißbräuche, worüber Manches zu sagen wäre, ") Vergl. Nr. 1. d. Bl. Diese Resultate verdanken wir einem unserer hiesigen Freunde, welcher selbst Commissionnair ist und jene»« Ge genstände mehrere Jahre hindurch seine besondere Aufmerk samkeit widmete-
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