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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.08.1944
- Strukturtyp
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- 1944-08-12
- Erscheinungsdatum
- 12.08.1944
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ausfälle befinden, die auf dem Entgang von Aufträgen beruhen (weil der Betrieb mindestens eine Zeitlang ganz oder teilweise ruht). Alle diese Nu^ungsschäden ein schließlich der angefangenen Arbeiten werden in einem Verfahren geprüft und entschieden. 3. In diesem Verfahren erübrigt sich sogar das Eingehen auf den einzelnen Fall der fraglichen Verluste: Es ist ja nach der gesetzlichen Regelung der Nu^ungsschäden lediglich zu prüfen, welche Bruttoeinnahmen (abzüglich der er sparten Aufwendungen) gegenüber dem Vergleichszeit raum verloren gehen. Stellt man sich kleinere Verhält nisse vor, etwa die des Schuhmachers oder des Schneiders, dürfte wohl klar sein, daß es praktisch gar nicht durch führbar wäre, die angebliche Werterhöhung infolge der angefangenen Arbeit für jedes Arbeitsstück, also für jeden einzelnen Kunden, festzustellen. 4. Wenn z. B. der Schneidermeister nach der Konstruktion unter I Sachentschädigung erlangen würde, gleichzeitig aber wegen Zerstörung seiner Werkstatt Nutjungsschaden geltend macht, kommt es zu einer Doppelzahlung. Denn in der Nutzungsentschädigung werden auch solche Ein nahmeausfälle enthalten sein, die aus angefangenen Ar beiten herrühren. Dies ist unvermeidbar wegen der er wähnten vom Gese§ vorgeschriebenen Feststellung der entgangenen Einnahmen: Die entsprechenden Einnahmen des Vergleichsjahres sind zugrunde zu legen. Die Doppel zahlung wird bei dem hier vorgeschiagenen Verfahren vermieden. 5. Der Verleger scheidet ganz aus, er meldet lediglich seinen Sachschaden an, also z. B. den Wert des beim Drucker vernichteten Papiers. Hierzu stiitjt er sich auf die Ein kauf sredmung. VI. Zum Schluß noch einige Bemerkungen darüber, welche geldlichen Auswirkungen für die gewerblichen Unterneh mungen, insbesondere für Drucker und Binder sich damit ergeben. Bekanntlich ist der Anspruch auf Ersatz des Nutzungs schadens für entgangene Einnahmen auf monatlich' 3000,— Reichsmark begrenzt. Kleinere und mittlere Unternehmun gen werden damit auskommen. Es kann dem geschädigten Schneidermeister oder dem kleinen Drucker nur recht sein, wenn er kraft eigenen Anspruchs (auf Nutzungsschaden ersatz) und in einem Verfahren zu seinem Gelde kommt, statt sich darauf verlassen zu müssen, daß die Kunden sich für ihn einsetjen, wie es der unter I geschilderte Vorschlag will. Große Unternehmungen werden, wenn erhebliche Schä den eingetreten sind, mit dem Monatslimit von 3000 RM nicht auskommen. Ihnen gibt die 3. Anordnung des Reichs ministers des Innern vom 23. 4. 1941 die Möglichkeit, Bei hilfe zu den laufenden Betriebskosten zu beantragen, wenn und solange der Betrieb ganz oder teilweise still liegt. Auch in diesem Falle kann ein Anspruch des geschädigten Unternehmens, neben der Beihilfe Schadenersatz für an gefangene Arbeiten zu verlangen (nämlich auf dem Umwege oben I), nicht anerkannt werden, weil die Beihilfe einen Er satz für die Nutzungsentschädigung darstellt. Würde der Weg oben I zum Erfolg führen, käme dies darauf hinaus, daß der Geschädigte neben der Beihilfe (3. Anordnung) eine Nutzungsentschädigung nach der 2. Anordnung erhielte, was unzulässig ist. Da andererseits gerade im Beihilfever fahren die wirtschaftliche Auswirkung der Stillegung zu prü fen ist und hierbei die Feststcllungsbehörde in besonderem Maße nach freiem Ermessen zu entscheiden hat, wird das ge schädigte Unternehmen um so mehr auf Unterstützung rech nen können, wenn es vor dem Schadenfall in großem Um fange Selbstkosten in angefangene Arbeiten gesteckt hat. Hier wird vielfach der Vergleichsweg am besten zum Ziel führen. Ehrungen für Knut Hamsun In Vertretung des zur Zeit von Oslo abwesenden Rcichskominissars Terboven überbrachte Ministerialdirigent G. W. Müller Knut Hamsun ein Glückwunschtelegramm des Führers und ein herzlich gehaltenes Schreiben des Reichskommissars. Reichsministcr Dr. Goebbels richtete an Knut Hamsun das fol gende Schreiben: „Es ist mir ganz besondere Freude, Ihnen zur Voll endung Ihres fünfundachtzigsten Lebensjahres meine wie des ganzen deutschen Volkes herzlichste Glückwünsche zu übermitteln. Vor vier undfünfzig Jahren hat Ihnen Ihr erster Roman sofort einen begeister ten Freundeskreis in Deutschland gewonnen, der seitdem mit jeder neuen Ihrer dichterischen Schöpfungen gewachsen ist. Mit dieser Anteil nahme, wie 6ie keinem Dichter der Zeit in gleicher Weise zuteil ge worden ist, bekundet das deutsche Volk seine innere Verbundenheit mit Ihrem Werk, das zum bleibenden Bestand der Weltliteratur gehört. Wir verehren in Ihnen aber zugleich auch den bewährten Freund, der in guten und schweren Tagen dem Reich unbeirrbar die Treue gehalten hat. Es ist mir eine ehrenvolle Pflicht, Hjnen an diesem Tage den Dank der ganzen Nation auszusprechen. Ich wünsche Ihnen, sehr verehrter Herr Hamsun, noch viele Jahre ungetrübter Schaffensfreude und per sönlichen Wohlergehens. In dankbarer Verehrung ihr Dr. Goebbels. 4 ' In Berlin fand am 4. August eine von der Nordischen Verbindungs stelle veranstaltete Feierstunde anläßlich des fünfundachtzigsten Ge burtstages von Knut Hamsun statt, an der die Geschäftsträger von Finn land und Dänemark, zahlreiche Vertreter der Partei und des Staates, führende Persönlichkeiten des kulturellen Lebens und die Norwegische Kolonie teilnahmen. In seiner Ansprache verkündete Präsident Dr. Drae- ger die Errichtung einer „Knut Hamsun-Stiftung der Europäischen SchriftstellervereinigungAus dieser Stiftung soll von .nun an jeweils fünf skandinavischen Schriftstellern (aus Norwegen, Finnland, Schwe den, Dänemark und Island) die Möglichkeit gegeben werden, ein Jahr als Gast in Deutschland zu leben, um aus eigner Anschauung das Land und das Volk kennen zu lernen, dem der größte gegenwärtig lebend : Dichter des Nordens in friedlichen und in Kriegsjahren seine Freund schaft bezeigte. Hierauf würdigte Hermann Bürte das Lebenswerk Knut Hamsuns. Staatsschauspieler Mathias Wieman las Ausschnitte-aus Ham suns „Victoria“. Namens der norwegischen Regierung dankte der nor wegische Minister für Kirche und Unterricht, Professor Skancke, für die dem norwegischen Dichter erwiesenen Ehrungen. Die Gründung der Knut Hamsun-Stiftung mitten in dieser Zeit und zu Beginn des sechsten Kriegsjahres sei ein besonderes Zeugnis der echten Verbundenheit der deutschen Nation mit Norwegen. Die Feierstunde wurde durch Dar bietungen des Bruinier-Quartetts umrahmt. Die Deutseh-Nortvegische Gesellschaft ehrte Knut Hamsun dadurch, daß sie dem Dichter durch ihren Präsidenten, Prof. Dr. Klaus Hansen, an seinem fünfundachtzigsten Geburtstag den ersten Goldenen Ritig der Gesellschaft überreichen ließ. Zum Abschluß der Ehrungen Knut Hamsuns fand in Oslo eine mit norwegischer Musik festlich umrahmte Feierstunde statt, in deren Ver lauf Minister Fuglesang eine Ansprache hielt. Wie der Minister bekannt gab, wurde zur Ehrung Hamsuns auf Beschluß des Ministerpräsidenten Quisling ein Fonds zur Errichtung eines Instituts für norwegische Lite raturforschung geschaffen. — Der Ministerpräsident Quisling und der Wehrmachtsbefehlshaber in Norwegen, Generaloberst von Falkenhorst, sandten dem Dichter Glückwunschtelegramme. Personalnachrichten Am 15. August begeht der in Starnberg bei München lebende Volks tumsforscher und Geograph Prof. Dr. jur. et phil. Hugo Grothe, In haber des gleichnamigen Verlags, seinen fünfundsiebzigsten Geburtstag. Seine bahnbrechende volkspolitische Forschungs- und Aufklärungsarbeit wurde vom Führer schon bei Erreichung seines siebzigsten Lebensjahres durch besondere Auszeichnung gewürdigt. Die von ihm 1914 gegründete „Deutsche Kulturpolitische Gesell schaft“ mit ihrem „Institut für Auslandkunde und Deutschtum im Aus lande“ und ihrer Zeitschrift „Deutsche Kultur in der Welt“ blickt in diesem Sommer auf ein dreißigjähriges Bestehen zurück. Ein Jubiläums- buch „Länder, Völker, Volkstum“ gedenkt eben der langjährigen Arbeit dieser Organisationen. Durch die 1925 erfolgte Gründung einer Zeitschrift „Archiv für Wanderungswesen“, die sich auf seine Erfahrungen einer dreiund- zwanzigjährigon reichsamtlichen Tätigkeit als Auswandererberater in Diensten des früheren Reichswanderungsamtes stütjen konnte, ver mochte Prof. Grothe der Wanderungsforschung neue Wege zu weisen. Tausende von Freunden gewann er in der Heimat und in der Fremde durch sein seit 1930 mit großem Erfolg geführtes „Lesepatenwerk“ in den Reihen der Lesepaten im Reich und der Volksdeutschen Lese pfleglinge. Fräulein Charlotte Roßberg kann am 15. August den Tag der vierzigjährigen Wiederkehr ihres Eintrittes in die Firma Koehler & Volckmar in Leipzig feiern. Hauptsdiriftleiter: Dr. Hellmuth Langf nbucher, Schömberg. — Stellvertr. d. Hauptsrhriftleiters: Georg v. Koram’erstidt, Leipzig. — Verantw. Anzeigen leiter: Walter Herfurth. Leipzig — Verlag: Verlag des B ö r s e n v c r e i n s der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Sdiriftleitung und Expedition: Leipzig C 1, PostschlieUfadi 274/75. — Drude: Brandstetter, Leipzig C 1, Dresdner StraBe 11. *) Zur Zeit ist Preisliste Nr. 11 gültig! 146 Börsenbi. f. d. Dt. Buchh. Nr. 63, Sonnabend, den 12. August 1944
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