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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.07.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-07-03
- Erscheinungsdatum
- 03.07.1914
- Sprache
- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Tel!. ^ 151, 3. Juli 1914. sich ihrer bedienen. Dieser Erfolg ist bekanntlich erreicht wor den; wir haben jetzt allenthalben Bücher, die zwar durchweg aus maschinellem Wege hergestellt sind, sich aber doch neben ihren Mustern sehen lassen können und dabei zu billigem Preise er hältlich sind. Auf der anderen Seite aber stehen die Ausgaben, die in allem billige Nachahmung sind, dabei aber doch den Eindruck er wecken möchten, als waren sie mit gleicher Sorgfalt hergestellt wie die Drucke privater Pressen. Sie sind mit neueren, aber käuf lichen Typen in möglichster Anlehnung an das Satzarrangement der wirklichen Luxusausgaben aus besserem, nicht aber auf echtein Papier gedruckt und mit Einbänden imitierter Handarbeit ver sehen. »Wie er räuspert und wie er spuckt, datz habt ihr ihm glücklich abgeguckt«, kann man hier sagen. Die größte Ähnlich keit besteht noch in den Preisen, die sich im Hinblick auf die in Allssicht genommenen Käufer, genau nach der grammatischen Pro gression: dumm, dümmer, am dümmsten, von — sagen wir ein mal — 15.— auf./k 30.— und 50.— fiir die den Allkündigungen zufolge nur in beschränkter, numerierter Zahl hcrgestellten Bücher steigern. Diese Netzen sich nach Maßgabe der Auslagen für «L 3.—, 5.—, 10.— ebensogut und noch mit Vorteil für den Verleger ver kaufen ; dazu wäre es nur nötig, den Mantel fallen zu lassen. Der natürlich honorarfreie Text wird hergenommcn, wo man ihn billigst erhält, seiner Wiedergabe wird keinerlei Sorgfalt oder Kritik gewidmet, ja man greift — absichtlich oder unabsichtlich? — sogar zu falschen Angaben dabei. Wir haben z. B. folgendes konstatiert: Auf der Titelrückseite eines bekannten Werkes ist ge sagt: »Diese Ausgabe ist ein Neudruck der ersten Ausgabe«, ohne datz dies irgendwie den Tatsachen entspräche. Frühestens die dritte Ausgabe käme in Betracht, viel wahrscheinlicher aber ist die Benutzung des betr. Bändchens der Reclamschen Universal- Bibliothek. Übersetzungen werden selten neu gefertigt, sondern meist nur auf Grund bereits vorhandener von oft sehr ehrwürdi gem Alter ganz oberflächlich verändert, nicht verbessert. Es mag sein, datz hier der Verleger manchmal der erste Düpierte ist. Diese Verhältnisse müssen allmählich weiteren Kreisen und damit auch den naiveren Liebhabern von Luxusausgaben bekannt werden; sie sind geeignet, eine Bewegung von ursprünglich tiefem und innerlichem Gehalt und weitreichender Wirkung erst zu verflachen, dann aber ganz zum Stillstand zu bringen. Dazu kommt noch die nach und nach zur Mode gewordene Sucht, säst von jedem Buche — mag es nun bedeutend oder unbedeutend sein — »Vorzugsaus gaben« zu veranstalten, zumeist ganz ohne Not und Zweck. Bei den Verlegern sind diese vielfach vergriffen, aber an das Publi kum sind wohl oft nur wenige davon verkauft. In ihrer Mehr zahl mögen sie als vermeintliche Spekulationsobjekte in den bibliophilen Sortimenten ruhen, in Berlin, Bremen, Düsseldorf, Hamburg, Heidelberg, Leipzig, München, und wie die Zentren deutscher Bücherliebhaberei alle heißen. Diese Art Bücher sind in der Auktion Lennartz nicht besonders gewertet worden; ihre Erstehungspreise sind oft weit unter die Hälfte des ursprüng lichen Ladenpreises hinuntergegangen, manche sind für ein Butterbrot zu haben gewesen. — Wir gehen zu Einzelheiten über: Publikationen des Leipziger Bibliophilen. Abends: Die Lustspiele der Gottsched in. 2 Bde. 1908/9. Nr. 56 von 99 Ex.: «// 125.-. Dehinel: Zwölf Gedichte. 1912. Nr. 61 von 99 Ex.: 455.—. Paul Cassirer. P a n - P r e s s c. Berlin: Das Buch Judith. 1910. Nr. 38 der Vorzugsansg. ans Japan (^/ 300.-): 205.—. Das hohe Lied. 1911. Nr. 17 der Vorzugsansg. ans Japan («^ 300.-) : 195.—. Doves-Presse: Goethe: Jaust. 2 Teile. 1907—10. (Preis ohne Einbände: 126.—): ^ 420.—. — Auf Pergament mit Goldinitialen (Preis ohne Einbände: .// 1092.—.): 4500.—. Iphigenie auf Tauris. 1912. Auf Perg., Goldinit. (Preis ohne Einband: «V/ 315.—.) Zwei Exemplare: .// 430.— u. 530.—. Werther. 1911. (Preis ohne Einband: 42.—): 180.—. - Auf Perg., Jnit. rot. (Preis ohne Einband: ^ 210—)- 850.-. Goethe: Werther. 1911. Auf Perg., Jnit. rot. (Preis ohne Einband: «// 210.-): .// 850.-. Tnsso. 1913. Auf Perg., Goldimit. (Preis ohne Einband: .// 315.—). Zwei Exemplare: .// 440.— u. 600.—. Shakespeare: Hamlet. 1909. (Preis ohne Einband: «-// 42.—): 300.-. Sonnets. 1909. (Preis ohne Einband: 42- )-. 240.—. Deutsche Musterd rucke im Verlage von Ernst Ohle in Düsseldorf: 11 Nummern oder 7 verschiedene Werke (4 in je 2 Ex.) in Vorzugs- ansgaben. Preise zwischen .// 21.— u. 76.—. Engen Dieder ichs Verlag in Jena etc.: Maeterlinck: Der Schah der Armen. Mit Buchschmuck von Leckster. Vorzugsansg. auf Japan-Bütten. Pergtbd.: .>// 165.—. Besonders hergestellte künstlerische Einbände waren für die fol genden Preise maßgebend: B r e n t a n o n. T i e ck: Romantische Märchen. 1902—08: 175.—. B r owni n g , E. B.: Sonette nach d. Portugies. 1903/4: 340.—. Die vier Evangelien. 1910. Einband v. Paul Kersten: .-// 355.— ; v. Cobdcn-Sanderson: ^ 150.— ; von Carl Sonn tag jun.: 125.—. Goethe: Jaust. Jubiläumsausg. 1909:^/ 220.—. Andere Vorzugsansgabcn des Verlags waren zu Preisen erhältlich, die sich zwischen ^/ 3.— und 90.— bewegen; für die teureren davon waren zum Teil bessere und besonders her gestellte Einbände maßgebend. D r u g u l i n - D r u ck e: Goethe: Torgnato Tasso. 1910. Ans Pergament (.// 350.—): .// 690.—. — Iphigenie ans Tanris. 1911. Ans Pergament (^// 350.—): ^/ 520.— (nach dem neuesten Katalog des Verlags wäre diese Ausgabe noch nicht vergriffen!). Shakespeare: Sonnets. 1910. Ans Pergament (^// 250.—): .// 590.—. Von den übrigen gewöhnlichen und Vorzugsdrncken sind einzelne über den Ladenpreis bezahlt worden, obwohl sie augen scheinlich noch beim Verleger zu haben sind. E r n st - L u d w i g - P r c s s e (zum Teil in besonders hergestellten Einbänden): DasBnchEsthe r. 1908. Vorzugsansg. auf Japan: .-// 155.—. Goethe: Hermann u. Dorothea. 1908. Ebenso: ^// 455.—. Shakespeare: Sonette. 1909. Besonderer Einbd.: »// 210.—. Storm: Jminensee. 1909. Vorzugsansg. auf Japan: ^// 110.—. Wagner: Wieland der Schmidt. Ans Pergament: .// 140.—. Die Psalmen. 1911. Auf Japan (^// 100.—): ^// 120.— . — Auf Pergament: .// 300.—. Beide wohl nicht vergriffen. Nicbergall: Tatterich. 1912. Ans Japan (^// 60 ): ^// 135.— (ob vergriffen?). Gesamtausgaben und Sammelwerke: Balzac: Menschliche Komödie. 16 Bde. Leipzig: Jnselverlag 1908-11. Vorzugsansg. ans Bütten (^/ 240.-): .-// 110.—. Boccaccio: Decamerone. 5 Bde. München: G. Müller 1912 —1913. Vorzugsansg. auf Bütten (.// 200.—): .// 120.— n. .// 100.—. Flaubert: Oeuvi-68. 18 Bde. Paris: Conard 1910. Ans China (tr8. 720.-): „// 310.—. Goethe: Werke. Weimarer Ansg. 137 Bde. (^/ 1126.—): .// 500.—. Hanptmann: Werke. Volksausg. 6 Bde. Berlin: Fischer 1912. Vorzugsansg. auf Hadernpapier. Einbände von Carl Sonntag jun.: «>/ 170.—. Hebbel: Werke. Bd. 1—14. Berlin: Behr 1913. Lnxusansg. auf Bütten (.// 280.—): ^// 110.-. Herder: Werke. Hrsg, von Suphan. 33 Bde. Berlin: Weid mann 1877—1913. Hfz. (ca. ^/ 300.-): ^/ 190.—. Klassiker des Altertums. 28 Böe. München: Müller 1910—13. Lnxusansg. auf Bütten (^/ 448.—): «// 185.-. Luther: Werke. Weimarer Ansg. 50 Bde. Weimar: Böhlan 1883-1014 (ca. ^// 1100.-): ^/ 405.—. Manpassant: Oeuvres 29 Bde. Paris: Conard 1908—10. Ans Japan (Lr8. 725.—): ^// 350.—. P e r l e n ä l t e r e r r o m a n i s ch e r P o e s i e. 19 Bde. Mün chen: Müller 1906—13 (^/ 273.-): ^/ 165.-. Hnndertd rucke (meist in hervorragenden Einbänden) Drucke für die Hundert — H u n d e r t f ü n f z i g d r n ck e — H y p e r i o n d r u ck e: Walthervon d e r V o g e l w e i d e: Gedichte. 1910: .// 225.—. Goethe: West-Oestlicher Divan. 1910: «// 315.—. Novalis: Hymnen an die Nacht. 1910: .// 245.—. Baudelaire: k3eur8 cku mul. 1911: .// 190.—. 1070
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