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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1856
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.05.1856
- Sprache
- Deutsch
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Nichtamtlicher Th eil. Die österreichischen Literaturen im Jahre 1834 *). Mit dieser Aufschrift bringt das Mag. f. d. Lit. d. Ausl, einen weitergreifenden Artikel, welchem wir für unsere Leser Nachstehen des entlehnen: Der vorjährig Bericht des Herrn v. Wurzbach umfaßte den sechzehnmonatlichen Zeitraum vom 1. September 1852 bis Ende December 1853, in welcher Zeit 6207 Druckschriften (1942 Bände und 4265 Hefte) erschienen waren. Der vorliegende zweite Bericht umfaßt nur die zwölf Monate von 1854 und weist doch 826 Druck schriften (25 Bände und 801 Hefte) mehr auf, als jener sechzehn monatliche Zeitraum. „Ist also", bemerkt der Verfasser, „in Betracht des um ein Drittel geringeren Zeitraums die Vermehrung um 826 Druckschriften als eine bedeutende Zunahme anzusehen, so muß auch in Betreff des Inhalts, der insbesondere bei den sogenannten Facul- täts-Wissenschaften als maßgebend erscheint, mit Genugthuung das rege Streben nach wissenschaftlicher Durchdringung des Stoffes und die wachsende Theilnahme für die Kenntnisse der Heimath nach ver schiedenen Richtungen anerkannt werden, die es sich zur Aufgabe gestellt haben, die Quellen des Wissens, die auch auf heimischem Boden fließen können, nicht mehr auswärts zu suchen. Einzelne Gebiete der Literatur, wie z. B. die Jurisprudenz, die Geschichte, das Erziehungs- und Unterrichts-Wesen und die Kunst, haben einen überraschenden Aufschwung genommen; bei anderen wieder hat sich die Masse der Production verringert und derGeist derselben etwas gebessert, wie freilich nur fast unmerklich bei der schöngeistigen Lite ratur; und wieder bei anderen wurde auf eine edlere Außenseite, auf eine angenehmere Form entsprechende Rücksicht genommen." Der Verfasser classisicirt seinen diesjährigen Bericht abermals nach zwei Hauptordnungen: erstlich nach den Kronländern Oesterreichs, deren es einundzwanzig gibt, und zweitens nach Lite ratur-Fächern, deren er ebenfalls einundzwanzig aufzählt **). Jedem dieser Fächer, von der Literatur-Wissenschaft und den Ency- klopädieen bis zu den Kalendern und Gelegenheirsschriften, ist ein besonderer Abschnitt gewidmet, der sich über alle Kronländcr verbreitet und mit mehreren statistischen Tabellen ausgestattct ist, sodaß wir zugleich mit Einem Blicke den Reichthum oder die Armuth an gei stiger Production des betreffenden Landes, der betreffenden Sprache und des betreffenden Faches überschauen. Dem Ganzen ist ein alpha betisches Namen- und Sachregister angehängt, wodurch das Nach schlagen — besonders da am Rande jeder Seite sogar die Zeilen numerirt sind — sehr erleichtert wird, doch dürfte vielleicht Mancher wünschen, daß auch ein nach Materien und Sprachen geordnetes Inhalts-Berzeichniß mit den entsprechenden Seiten - Ueberschriftcn nicht gefehlt hätte. Was die literarischen Zustände einzelner Kronländer anbclangt, so steht numerisch: 1) die Lombardei mit >782 Druckschriften (433 Bänden und 1349 Heften) voran; ihr zunächst kömmt 2) Nie- der-Oesterreich mit 1569 Druckschriften (537 Bänden und 1032 *) Bibliographisch-statistische Uebcrsicht der Literatur des österrei chischen Kaiscrstaatcs, vom I. Januar bis 31. December 1854. Zweiter Jahresbericht. Von l)r. konstant Wurzbach von Tannenberg, Vorstand der administrativen Bibliothek des k. k. Ministeriums des Innern. Wien 1853, k. k. Hof- und Staatsbuchdruckerei- ") Eines dieser einundzwanzig Fächer, das der „Vermählungs- tateratur", möchte vielleicht deutschen Bibliographen als ein „Saul unter den Propheten" erscheinen. In den österreichischen Staaten scheint jedoch die ursprünglich italienische Sitte, zur Vermählungsfeier von Freunden ganze Werke in Poesie und Prosa herauszugebcn, viel verbreitet zu sein. Im Jahre 1854 sind nicht weniger als dreiundachtzig solcher Druckschrif ten im Buchhandel erschienen. Heften). In beiden geben die Hauptstädte — Wien und Mai land — den Ausschlag, indem sich dort Alles concentrirt, was auf Wissenschaft, Kunst und Literatur sich bezieht. Demnächst reihen sich die Kronländer in folgender Weise an: 3) Venedig 1246 Druckschriften (172 Bände, 1074 Hefte); 4) Ungarn 823 Druck schriften (534 Bände, 469 Hefte); 5) Böhmen 562 Druckschrif ten (188 Bände, 374 Hefte); 6) Küstenland 221 Druckschriften (22 Bände, 199 Hefte); 7) Tirol 170 Druckschriften (39 Bände, 131 Hefte); 8) Galizien mit Krakau 169 Druckschriften (61 Bände, 108 Hefte); 9) Mähren 138 Druckschriften (36 Bände, 102 Hefte); 10) Steiermark 75 Druckschriften (30 Bände, 45 Hefte); 11) Ober-Oesterreich 75 Druckschriften (19 Bände, 56 Hefte); 12) Siebenbürgen 43 Druckschriften (16 Bände, 27 Hefte); 13)Krain 40 Druckschriften (16 Bände, 24 Hefte); 14) S alzb urg 37 Druckschriften (9Bände, 28Hefte); 15) Croa- tien 25 Druckschriften (9 Bände, 16 Hefte); 16) Kärnthen 18 Druckschriften (10 Bände, 8 Hefte); 17) Dalmatien 15 Druckschriften (4 Bände, 11 Hefte); 18) Schlesien 14 Druck schriften (8 Bände, 6 Hefte); 19) Temeser Banat und Wojewod schaft 5 Druckschriften (2 Bände, 3 Hefte); 20) Militärgrenze 4 Druckschriften (1 Band, 3Hefte); 21) Bukowina 2 Druck schriften (1 Band, 1 Heft). Nach Sprachen vertheilt, ergeben sich, wenn man zu jenen Druckschriften auch noch die verschiedenen Zeitungen, Zeitschriften und Localblätter zählt, von welchen jede Nummer als eine Druck schrift sigurirt, folgende Zahlen-Verhältnisse, wobei wir dankbar an zuerkennen haben, daß der Verfasser den von uns im vorigen Jahre ausgesprochenen Wunsch, die slavischen Sprachen zu specialisiren, nicht blos nach den Hauptrichtungen dieses Idioms in Oesterreich, sondern auch nach den einzelnen Dialekten desselben, erfüllt hat: Deutsch 24,039 Kroatisch-Jllyrisch 363 Hebräisch 24 Italienisch 12,983 Ruthenisch 244 Französisch 23 Ungarisch 1,482 Lateinisch 244 Englisch 4 Polnisch 815 Serbisch-Jllprisch 214 Altslavisch 2 Czcchisch 757 Rumänisch 171 Russisch 1 Slovenisch*) 453 Griechisch 32 Dadurch, daß jedes einzelne Zeitungsblatt und jedes Theilhest eines Buches ebenso als eine Druckschrift mitzählt, wie ein Werk, gleich dem vorliegenden des Herrn v. Wurzbach, haben die Zahlen- wcrthe allerdings eine große Ungleichheit und liefern sie nur einen sehr allgemeinen Anhalt zur Vergleichung und Beurtheilung der Thätigkeit in den verschiedenen Provinzen und Sprachen. Der Buchhanoel in Italien kennt fast keine andere Act der Distribution seiner Verlags-Artikel, als die in einzelnen Heften. So besteht jetzt der V-rlag des Buchhändlers Antonelli in Venedig aus fünfund zwanzig Werken, die bisher in nicht weniger als viertehalbtausend Heften erschienen sind. Von vielen Werken wird wöchentlich, von anderen am ersten und 15. jedes Monats und von einigen nur all monatlich oder vierteljährlich ein neues Heft ausgegeben. Unter Anderem sind von dem „Universo pittoroseo" bisher neunhundertfünf Hefte (wahrscheinlich seit achtzehn Jahren), von den „61>is--e s'liolis" Wir bemerken, daß das Slovenische, das Kroatisch- und das Serbisch-JUnrische Dialekte desselben slavischen Sprachzweiges sind. Die Slovenen, mehr in Deutschland (Krain, Kärnthen, Steiermark) und unter Deutschen lebend, besitzen auch eine verhältnißmäßig größere Cultur, als ihre kroatischen und serbischen Stammverwandten. Das Ruthenischc (Kleinrussisches in Galizien) ist erst in neuerer Zeit zu der Ehre gelangt, eine besondere Literatur für sich zu bilden.
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