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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.02.1856
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.02.1856
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- Deutsch
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Augapfel, seine Liebe, sein ganzer Stolz. Er konnte nicht Abbil dungen, Plane und Skizzen genug davon auf sein Lager bekom men. Hamburg in Hamburg pflegte ec mit Recht seinen Laden zu nennen, wenn die, die ihn darin besuchten, erstaunt und ver wundert auf die Hamburgensien sahen, die ihnen da von allen Seiten entgegenblickten. Die Leute bauen nur immer für mich und mein Hamburg-Album, liebte er händereibend zu sagen, wenn irgendwo ein stattliches Gebäude in Hamburg in Angriff genommen wurde, und dies Hamburg-Album war denn auch in der That so schön, so sauber und glücklich zusammengestellt, daß es aller Welt Freude machte und ihm überall reichen Lohn und große Ehre eintrug. Vom König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen erhielt er die gol dene Huldigungsmcdaille, vom König von Württemberg die goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft, von der Königin von Eng land die goldene Krönungsmedaille, vom Senate der Stadt Ham burg zwei große, goldene Denkmünzen, die zweite kurz vor seinem Tode, der ihn unerwartet und rasch aus seinem großartigen Ge schäfte und dem Schooße seiner zahlreichen Familie riß. Wie er gewissenhaft, streng und bis zur Peinlichkeit genau in seinem Geschäfte war, so war er auch musterhaft als Gatte und Vater. Seiner Gattin ist er alle Zeit ein liebevoller Gefährte, sei nen Kindern ein sorgsamer und treuer Erzieher gewesen. Die älte sten Söhne, wacker und tüchtig wie er, stehen bereits seit einigen Jahren an der Spitze eines Geschäftes, das dem des Vaters würdig zur Seite gehen darf. Aber darauf beschränkt sich allein der Segen seiner Thätigkeit nicht- Ueberall, wo cs galt, Wohlthaten zu üben, Aufklärung und Bildung zu fördern, kurz wahrhaft humanistischer Wirksamkeit Vor schub zu leisten, war er rüstig zur Hand. Sein gesundes, lhat- krästiges Naturell griff überall gleich praktisch und fördernd ein und ließ ihn mit richtigem Instinkte die dem Zweck am meisten zusagen den Mittel und Wege finden. Nickt groß von Gestalt, schien er doch kräftig und fest und einer längeren Lebensdauer fähig, als ihm nun nach dem Rathschluß des Höchsten doch geworden. Sein Gesicht zeigte die unverkennbaren Merkmale von Menschenfreundlichkeit und Herzensgüte: offene, freie, treuherzige Augen und einen heiter lachenden Zug um den Mund. Der Ton seiner Stimme klang herzlich und gut. Bei seinem Leichenbegängnisse zeigte sich große und allgemeine Theilnahme; beide Confessionen waren reich vertreten. Im neuen Israelitischen Tempel hat, wie wir lasen, der jüdische Prediger, Hr. Dr. Frankfurter, dem Hingeschiedenen eine ehrende Nachrede gehal ten. Und damit auch von Seiten der Christen eine solche nicht aus- bleiben möge, hat der Unterzeichnete hier gern die Gelegenheit er griffen und dieses Wort der Erinnerung geschrieben, das einem Manne gilt', der es in jeder Beziehung auch verdient. Feodor Wehl. Verordnung der K. Sachs. Ober-Post-Direction. Zulassung von Kreuz- und Streifbandsendungen, bei denen das Kreuzband «der die Schleife durch die Frankomarke auf die Einlage befestigt ist, zur Versendung-unter ermäßigtem Porto.*) Da bereits von Seiten mehrerer Vereins-Postverwaltungen für solche Kreuz- und Streifbandscndungen, bei denen das Kreuzband oder die Schleife durch die Fcankomarke auf die Einlage befestigt ist, die Versendung unter ermäßigtem Porto nachgelassen ist, wobei die Postanstalten zugleich ermächtigt sind, dann und insoweit, als *) Ueutscber Courier. durch diese Art der Anbringung der Frankomarken die Einsicht nahme von dem Inhalte der Sendung behindert und erschwert wird, die Frankomarke oder die Schleife zum Zwecke ungehinderter Besich tigung des Inhaltes zu zerreissen, eine in der obengedachten Bezie hung in der Auslegung der bezüglichen Bestimmungen des Post- vereinsvertrags stattsindende Verschiedenheit aber im Post-Betriebe und Verkehre zu nachtheiligen Weiterungen Veranlassung gibt; so hat die k-sächs-Ober-Post-Direction zu Herbeiführung eines gleich mäßigen Verfahrens hierunter, die im k. sächs. Postbezirke aufgege benen Kreuz- oder Streifbandsendungen der obenbezeichneten Art künftig gleichfalls unter dem ermäßigten Kreuzbandporto zur Ver sendung zuzulaffen beschlossen. „Soweit" — heißt esin der bezüglichen Verordnung v. 26. Jan. weiter —„die vorgeschriebene Kenntnißnahme von dem Inhalte der bezüglichen Sendungen nicht anders, als durch Zerreissen der aufder Sendung befindlichen Frankomarke oder der Schleife möglich ist, kann solches zwar auch den diesseitigen Postanstalten gestattet werden; wie aber zu dieser Maßregel überhaupt nur im Falle der unbeding ten Nothwendigkeit zu verschrecken ist, so haben die Postanstalten auch das Zerreissen der Marke stets dergestalt zu bewirken, daß deren Gültigkeit aus den der Sendung angehefteten Theilen der Marke ersichtlich bleibt." American». V. (Fortsetzung aus Nr. 140 v. I. 1855.) Cincinnati, den 21. Januar 1856. Liberalität eines amerikanischen Buchhändlers. (Verspätet.) Seltsame Widersprüche finden wir im Charakter des Amerika ners. Derer, die den National-Charakter des Amerikaners richtig beurtheilcn, gibt es wenige. Mögen immerhin europäische Freiheits schwärmer ihre utopischen Ideen von Freiheit und Gleichheit hier nicht verwirklicht finden, mögen viele von diesen Herren immerhin in teutonischem Weltschmerze hiesige Zustände auf eine Weise dar stellen, die nicht allein von theilweiser Unkenntniß amerikanischer Verhältnisse, sondern auch von Mangel an Beobachtungsgabe zeugt, mögen immerhin gewisse deutsche Journale — sxompls 8unt — übertriebene Berichte von den Wahltumulten in Cincinnati, Louis- ville, Chicago u. s. w. bringen; soviel steht fest: es entrollt sich hier ein neues Gemälde der Weltgeschichte, dessen Studium für den vor- urtheilslosen, der Geschichte kundigen Beobachter von hohem In teresse ist. Ein neues Volk ist auf der nördlichen Hälfte dieses Con- tincnts entstanden, dessen Charakter wohl eine Beimischung engli scher, deutscher, französischer, spanischer Eigcnthümlichkeiten baden mag, dessen Wesen aber, als ein Ganzes genommen, seines Glei chen auf dem Erdbälle nicht hat- So finden wir auf der einen Seite ein Jagen nach Geld, einen Hang zum Materialismus; auf der andern Seite eine Freigebigkeit und eine Liberalität, wie man sie in irgend einem andern Lande vergeblich sucht. Nirgends ist es leichter, als in Amerika, zu gemeinnützigen und wohlthätigen Zwecken Gel der zu sammeln, und es freut mich, heute den Lesern des Börsen blattes ein Beispiel seltener Liberalität aus dem Kreise unserer anglo- amecikanischen Collegen berichten zu können. Die Bibliothek der Universität in Bloomington, einer Stadt iw unserm Nachbarstaate Indiana, wurde letzten Herbst durch Feuer zerstört. Ein Buchhändler in Cincinnati, der von diesem Unfälle, hörte, schrieb hierauf folgenden Brief an den Präsidenten genannter Anstalt, den ich in Original und (Übersetzung vorlege: 47*
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