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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.02.1856
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.02.1856
- Sprache
- Deutsch
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lediglich die in Belgien erschienenen Schriften gedacht werden können. Auch die systematische Anordnung gibt uns Veranlassung zu einigen Ausstellungen; man möge uns deswegen nicht unwotivirter Tadelsucht beschuldigen. Vollkommen gerechtfertigt ist es, die Zahl der Hauptrubriken möglichst zu beschränken; wir können uns jedoch nicht damit einver standen erklären, miteinander gan; und gar nicht eng zusammenhän gende Branchen in ungeeigneter Weise verschmolzen ;u sehen, wie z. B- Theologie und Philosophie — Erziehungs- und Volksschriften — Mathematik und Naturwissenschaften — Geographie und Aus wanderung — deutsche Grammatik und afrikanische Sprachen u. s. w.; eine derartige Zusammenstellung wird eine rasche Uebersicht ge wiß nicht erleichtern, wie solche z. B. durch die praktisch durchaus sachgemäß angeordneten systematischen Register des Meßkatalogs! geboten ist, welche doch theilweis in der Allgem. Bibliogr. berück sichtigt worden zu sein scheinen. Den Inhalt der Allgem. Bibliogr. selbst betreffend, so wünsch ten wir zunächst statt der alleinigen Angabe des Druck- oder Ver lagsortes einer Schrift im buchhändlerischen Interesse auch die Firma des Verlegers mit aufgeführt zu sehen, was nicht ausschließ- ! lich von geschäftlichem Interesse ist; wir wünschten ferner die Origi- ^ nalpreise im Auslande erschienener Werke in der Landeswährung > angegeben, statt der von der Firma F. A. Brockhaus beliebig festge- ^ stellten Verkaufspreise ab Leipzig, welche maßgebend nur für die- ! jenigen Soctimentskandlungen sein können, die solche Artikel nur i von der genannten Firma beziehen zu können glauben, während ^ doch jedenfalls noch andere direkte Bezugswege vorhanden sind. Wir möchten es ferner auch für nicht ganz unwichtig halten, durch die Wahl der Schrifkgattung (Fraktur oder Antiqua) eine Andeutung gegeben zu sehen, ob die betr. Werke mit deutschen ^ oder lateinischen Typen gedruckt sind, was namentlich bei den in Deutschland erscheinenden, in natura vorliegenden Schriften durch aus keine Schwierigkeiten barbieret. Die bei den slawischen Werken beigefügte kurze Uebersetzung des Titels in deutscher Sprache, wie solches seit mehreren Jahren bereits im Meßkataloge geschieht, ist durchaus zweckmäßig; für die mit diesen Sprachen nicht vertrauten Buchhändler möchte indessen die Angabe des Verlagsortes in deutscher Sprache ebenfalls wün schenswert!, sein. Der Umfang der Allgem-Bibliographie, nach dem Maßstabe j der Nr. 1 (monatlich 1 Bogen), erscheint uns zu knapp bemessen und gibt der Besorgniß Raum, daß die schon oben gerügte Sich tung eine allzu durchgreifende sein wird; sehen wir auch die vorlie- ^ gende erste Nr. mehr nur als eine Probenummer an, so liegt es ! doch auf der Hand, daß die Fülle des zu bewältigenden Materials zu groß ist, um auch bei Weglassung alles minder wichtig Erscheinen den in den Raum von monatlich 1 Bogen zusammengedrängt wer den zu können; man sehe nur allein die deutsche, französische und englische Bibliographie an! Die nach unserm Dafürhalten vielfach zu ausführlichen biblio graphischen Notizen bei einzelnen bevorzugten Artikeln, wie z. B- bei Nr. 210, möchten wir, wenn überhaupt, auf einen wesent lich geringeren Raum beschränkt sehen; ebenso erachten wir die betr. Notizen bei Nr. 41,158, 168, 171, 172 u- a. in einer Bibliogra phie für nicht am Orte, und verweisen dieselben lieber in kritische Referate. Dagegen dürften die am Schlüsse der Nr. gegebenen „Litera rischen Notizen" allgemein willkommen sein, denen wir für unfern Theil gern auch noch etwas mehr Raum gönnen. Mit lebhaftem Interesse sehen wir der Fortsetzung dieses Un ternehmens entgegen und behalten uns vor, später auf dasselbe zu rückzukommen; wir wünschen ihm das beste Gedeihen und werden uns freuen, wenn die vorstehenden wohlgemeinten Bemerkungen nicht ganz unbeachtet bleiben; sie mögen wenigstens beitragen, die Aufmerksamkeit der Geschäftsgenossen auf dieses neue, immerhin brauchbare und Nutzen herbeiführende bibliographische Hilfsmittel hinzulenken. Leipzig, den 6. Febr. 1856. 6. VV. Aus Berlin. Einer Correspondenz-Nachricht aus Berlin, vor Weihnachten 1855, an das Morgenblatt entlehnen wir die nachstehende Notiz: Mit einer gewissen Wehmuth lese ich immer zur Weihnachtszeit die Buchhändleranzeigen; und sie füllen einen guten Theil der Zeitungs blätter. Dieß ist ein noch gefährlicheres Lottospiel, da der mögliche Ge winn so gar nicht im Verhältniß steht zu dem hohen Einsatz. Läßt sich doch fast beweisen, daß von allen den angezeigten Werken nur derkleinste Bruchtheil gekauft wird. Zurückgesetzte Seidenwaaren, angegangene Käse lassen sich noch immer an den Mann bringen, und wenn ein Spielzeug in den Residenzen aus der Mode ist, findet der Pepitaschleier oder Fächer in den Provinzialstädten noch immer seine Abnehmer und Bewunderer. Wohin aber mit den Büchern, die nicht im ersten Anlauf durchgedrungen, oder, auf solider Grundlage ruhend, den nach neuer Unterhaltung oder Belehrung Lüsternen veraltet erschei nen? Deutsche Maculatur! es ist ein fürchterliches, erdrückendes Wort, und alle Umwälzungen, die wirerlebt und die wir mit ange sehen, bis auf den orientalischen Krieg, haben darin nichts geändert. Es wird trotzdem, daß es mit der spekulativen Philosophie zu Ende geht, die Politik auf enge Kreise gedrängt, die Philologie ein veralten des Studium ist, die Lyrik nicht mehr mit der Lerche flattert, noch mit dem Uhu Trauerlieder pfeift, weit über den Bedarfgedacht, geschrieben, gedruckt, in die Welt geschickt, nur um den ungeheuren deutschen Maculaturberg jährlich noch größer zu machen. Beim Hamburger Brande hörte ich einen deutschen Buchhändler, der sich zur frommen Secte neigt, einen Seufzer der Freude ausstoßen, welcher sich eigent lich mit seiner Stellung nicht vertrug, aber doch durch die Verhält nisse gerechtfertigt war. „Es ist ein großes Unglück," rief er, „aber wir Buchhändler müssen doch Gott danken, daß so viele Ballen Druck sachen dabei auf ehrliche Weise aus der Welt geschafft sind!" — Ich sage nicht, daß Berlin es im Büchermachen andern deutschen Städten noch zuvor thut, aber der Markt, der hier zu Weihnachten aufgethan wird, hat etwas Erschreckendes, und die Art, wie die Bücher ange- priesen werden müssen, um sich in der Concurrenz sichtbar zu machen, etwas Entmuthigendes. Miscellen. Am 2. Febr. feierte der hiesige Buchhändler-Gehilfen-Verein sein Stiftungsfest im Vereins-Locale, den Räumen des Hotel de Pcusse, durch ein solennes Souper. Es war bei demselben nicht nur von Seiten der Vereinsmilglieder die Betheiligung eine sehr lebhafte, das Fest wurde auch durch die Anwesenheit zahlreicher Gäste verherr licht. Eintracht, Frohsinn und Gemüthlichkeit würzten das treff liche Mahl. Erst spät trennte man sich, und ein Jeder schied mit dem frohen Gefühle, einen recht genußreichen Abend verlebt zu haben. An die D. Allg. Atg. schreibt man aus Wien, 4. Febr.: Sie werden bald wieder einen bischöflichen Eensurbefehl zu Ge sicht bekommen; der Bischof von Bergamo, bekanntlich der feurigste i Vorkämpfer hierarchischer Maßregeln auf der Synode von Rho,
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