Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.01.1856
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.01.1856
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18560130
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-185601303
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18560130
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1856
- Monat1856-01
- Tag1856-01-30
- Monat1856-01
- Jahr1856
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
und rechtlich und thatsächlich steht fest, daß, wenn es geschehen oder wenn das Urtheil auch nur in einem Briefe ausgesprochen worden ist, der Empfänger gewiß nicht befugt ist, dasselbe zu veröffentlichen, und es ist keineswegs ungerechtfertigt, sondern im Gesetz wie im natürlichen Recht begründet, wenn Herr Groth die Geheimhaltung stillschweigend vorausgesetzt hat- Und wäre nun das Urtheil ein ungünstiges gewesen; würde Herr Scheube dann die Bedingung der Geheimhaltung für eben so scherzhaft gehalten haben? Mit dem Reste der Gegenerklärung haben wir eS nicht zu thun, obschon wir die Bemerkung nicht unterdrücken können, daß die Jesuitenregel, daß der Zweck das Mittel rechtfertige, offenbar viel weiter als Richtschnur der menschlichen Handlungen beobachtet wird, als man dies im Allgemeinen zugestehen will. Katechismus der Bibliothekrnlchre. Anleitung zur Einrichtung und Verwaltung von Bibliotheken. Von vr. Julius Petzholdt. Mit 16 in den Text gedruckten Abbildungen und 15 Schrift tafeln. A. u. d. T.: Wcber's Jllustr. Katechismen. Nr- 27. Leipzig, Weber. Das letztvergangene, wie gegenwärtige Jahr scheint dazu be stimmt zu sein, das Anrecht, welches der Bibliothckwissenschaft von Seiten der Literatur durch Vernachlässigung der Bibliothekcnlehre (oder, wie Manche nach Constanrin's Beispiele, wenn schon et was unverständlicher, zu sagen vorziehen, der Bibliothekonomie) zuge- fügr worden ist, wieder gut machen zu sollen: in diesen beidenJah- rcn sind — das Schristchen vonLetts ck Co. in London über Anferti- gungvon Bibliothekskatalogen und über Anlegung von guten und nütz lichen Privatbüchersammlungen gar nicht mitgerechnet — nicht we niger als drei Bmhec über Bibliothekenlehre der Oeffentlichkeit über geben worden, nämlich die Seizin q er'sche Bibliothekstecknik, das jetzt wahrscheinlich ebenfalls im Drucke beendigte Lavl von 6u!Iä und der vorl. Katechismus. Was diesen letzte ren anlangt, so sei eS mir gestattet, für Diejenigen, welche den Kate chismus selbst durchzusehen noch nichtGelegenheit oder Veranlassung gehabt haben, hier Einiges daraus zu bemerken. Bei der großen Aus dehnung, die das Bibliothekenwesen in neuerer Zeit gewonnen, hatte es die Verlagshandlung der illustcirten Katechismen für zweckmäßig erachtet, auch von der Bibliothekenlehre einen solchen erscheinen zu las sen, der nicht nur Denen, welche ihre eigenen Büchersammlungen zu ordnen und im Stande zu halten wünschen, sondern auch Allen überhaupt, welche bei der Einrichtung und Verwaltung der Biblio theken Anderer beschäftigt sind, und die dazu gehörigen Fertigkeiten und Kenntnisse noch nicht vollkommenerlangt haben, die nöthigen Fingerzeige und Anweisungen geben soll. Zwar besitzt die Literatur bereits eine Anzahl von Büchern, aus denen man sich über Alles, was die Einrichtung und Verwaltung von Bibliotheken betrifft, Rath erholen kann — ich erinnere nur an die beiden trefflichen Schriften von Ebert über öffentliche Bibliotheken, besonders deutsche Universi- tätsbibl-, und über die Bildung des Bibliothekars, sowie an Mol- bech's lehrreiches Werk über Bibliothekwissenschaft, übersetzt von Ratjen, die auch, in Verbindung mit Zollec's Bibliorhekwissenschaft im Umrisse, für die Zwecke des Katechismus fleißig und mit Vor theil benutzt worden sind, und die ich Jedem, der sich mit der Bi bliothekenlehre zu beschäftigen Anlaß hat, zum aufmerksamsten Studium angelegentlich empfehlen möchte —; gleichwohl haben die meisten dieser Bücher, selbst die von Ebert und Molbech nicht aus genommen, die gemeinsame schwache Seite, daß sie den Gegenstand, den sie behandeln, nicht vollkommen erschöpfen, theils dem Stoffe nach nicht übersichtlich genug angeordnet sind, so daß man sich aus ihnen nicht über jede, sei es in die Einrichtungs-, sei es in die Ver waltungslehre einschlagende Frage augenblicklich die erforderliche Antwort entnehmen kann. Diesem Uebelstandc hoffe ich im Kate chismus überall, und soweit es mir möglich gewesen ist, entgegen- getceten zu sein, und zwar nicht nur jeden noch so unbedeutend scheinenden Gegenstand, der aber theils in Bezug auf die Einrich tung, theils in Betreff der Verwaltung von nicht ganz unter geordneter Bedeutung ist, berührt und nöthigcnfalls weiter erörtert, sondern auch dem Stoffe eine durchaus übersichtliche und überhaupt eine solche Anordnung gegeben zu haben, daß Alles in der Reihen folge, wie es sich in der Praris an einander anknüpft, im Katechis mus mit Leichtigkeit aufgefunden werden kann. Dagegen darf freilich von einem Buche, wie der Katechismus ist, der sich eine gewisse Kürze zur Pflicht machen zu müssen geglaubt hak, nicht er wartet werden, daß er auf alle über einzelne Punkte der Bibliothe kenlehre vorhandene Meinungsverschiedenheiten ausführlich habe eingehen und Rücksicht nehmen können. Der Katechismus hat sich bei dem ihm eines Theiles gebotenen umfänglichen Materiale und dem ihm anderen Theiles zuqewiesenen beschränkten Raume damit begnügen müssen, auf einzelne Meinungsverschiedenheiten aufmerksam zu machen, und nur hinsichtlich der wichtigeren das Für und das Wider abzuwägen , sonst aber von einer Polemik gegen die in einzelnen Bibliotheken üblichen Einrichtungen und Verfah- rungsweisen, die sich im Interesse der im Katechismus gegebenen Vorschriften leicht und mit Nutzen hätte herbeiführcn lassen, abzu sehen. (ketrliolllt's divuer Larejbsr etv») Miscellen. Eine griechische Handschrift, welche von dem bekannten Neu griechen Simonides angeblich aus den handschriftlichen Schätzen des Klosters Athos erworben und nach Berlin gebracht worden, er regt in den dortigen wissenschaftlichen Kreisen eine ungemeine Sen sation. Die Handschrift, zu deren äußerer und innerer Prüfung die Berliner Akatemic der Wissenschaften eine besondere Com mission niedergesetzt hat, ist, wie uns aus Berlin mitgetheilt wird, ein Palimpsest von solchem Umfang, wie man bisher noch keinen 6oäox rejwriptus gesehen. Nach chemischer Herstellung des Grund iertes, der mit einem Text des Josephus überschrieben war, hat sich ein die Geschichte Aegyptens behandelndes Werk von einem bisher kaum dem Namen nach bekannten Autor, Uranios, ergeben, das neben seinem literarischen Interesse zugleich von hohem historischen Interesse ist, und seiner Entstehung nach der Alerandrinischen Periode aus dem zweiten Jahrhundert nach Christi angehört. Besonders sind dieDetails aus der spätern Epoche der ägyptischen Geschichte von großem Werth, und lassen kaum einen Zweifel an der Aechtheit des Manuskripts zu, obwohl der ursprüngliche Verkaufer,Hr.Simonides, mit seinen schon früher von ihm auf den Markt gebrachten Handschriften den schlimm sten Anklagen nicht entgangen ist. Unter den vielen Handschriften, die Herr Simonides noch besitzen soll, sind jedoch ohne Zweifel auch ächte, und das Gutachten der Berliner akademischen Commission, in der Männer wie Boeckh, Pertz, Lepsius sich vereinigt haben, soll sich bestimmt dahin geneigt haben, in dem Manuskript des Uranios eine durchaus nicht anzuzweifelnde, höchst werthvolle Bereicherung der alten historischen Literatur anzuerkennen. Die Uebereinstimmung mehrerer Angaben darin mit den neuesten Forschungen des Profes sors Lepsius in Aegypten hat sich noch als ein besonders interessantes ! Moment dacgeboten. Der berühmte Philologe Prof. Dindorf in Leipzig, der die Handschrift zuerst käuflich von Simonides erworben und sie jetzt der königl. Bibliothek in Berlin für die Summe von 5000-^ zum Kauf angebotcn, hat sich zum Zweck der angeftellten Prüfungen ebenfalls nach Berlin begeben und vor Kurzem auch eine Dissertation über den Autor erscheinen lassen. Die sehr um- 25*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder