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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.12.1852
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.12.1852
- Sprache
- Deutsch
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1901 1852.1 jccte zusammenstelle, so muß sich dieselbe Summe ergeben als bei den Subjeclen, nehmlich ebenfalls 10,000 Thl. Diese Objecte nennt ttian im Gegensatz zu obigen die todten Conti, und das Stimmen des einen mit dem andern liefert den Beweis einer richtigen Buch führung und den genauesten Nachweis, woran ich gewon nen oder verloren habe. Vielleicht, daß in obigen paar Worten das Gcundelement der doppelten Buchhaltung anschaulich gemacht wurde, doch ist damit bei weitem noch nicht das Wesen eines Systems ausgcdrückt, was den menschlichen Scharfsinn auf's höchste ehrt. Die weiteren Be griffe: daß wo ein Debitor ist auch ein Creditor sein müsse, die Hülfsbüchcr, welche erforderlich sind, um jene Opera tionen vorzubereiten, das alles sind Studien, worauf Herr Rottner in seinem Buche uns deutlich hinweist, und dessen Empfehlung ich nach bester Ueberzeugung ausspreche. r. Die Buchhändler-Agenda. Wenn die Literatur, die speciell dem Buchhändler dienen soll, um eine neue Erscheinung vermehrt wird, so fehlt es für gewöhnlich nicht, daß auf dieselbe in unserm Börsenblatte sogleich eine Lobrede erfolgt, und so hat denn auch die so eben erschienene „Buchhändler- Agenda" in Nr. 121 des Börsenblattes ihren Panegyriker gefunden. Es ist zwar dem Schreiber dieses und mit ihm gewiß sehr vielen An dern schon öfters begegnet, daß er mit dem so gespendeten Lobe nicht, oder doch nicht ganz hat übereinstimmen können, ohne daß ihm des halb eingefallen war, seine Ansicht öffentlich auszusprcchen; — es kann ja Jeder selbst die neue Erscheinung prüfen und darüber sein Urtheil bilden, dachte er, und ließ die Sache gehen. — Diesmal steht ihm aber doch das Lob, welches die erwähnte Agenda im Börsenblatt gefunden hat, zu stark im Gegensätze zu dem, was er selbst über die selbe urtheilen muß, als daß er sich nicht gedrungen fühlte, auch seine Ansicht öffentlich aüszusprechen. Nehmen wir das stattliche Bändchen, welches dem Buchhandel für 10 S§f angeboten wird, zur Hand, so freuen wir uns, durch den Titel dazu berechtigt, in dem Gedanken, darin einen Schatz von Notizen und Erfahrungen aus dem praktischen Geschäftsverkehr zu finden, die dem jungen Buchhändler zur weitern Ausbildung dienen können, die aber der erfahrene und gereiftere Buchhändler gern ge sammelt vor sich sieht, sei es auch nur, um in den Erfahrungen An derer den seinigen zu begegnen. — Gleich beim Oeffnen des Bandes aber findet die erste Enttäuschung statt, indem wir über die Hälfte desselben als eine Sammlung verschiedener Prospekte, die im Laufe dieses Jahres über ältere und neuere Bücher ausgegeben worden sind, erkennen. Es ist dies eine ganz beliebig, ohne alle Kritik zu- sammengerafftc Anzahl von Bücher - Anzeigen, für deren Ausnahme wohl blos der Umstand entscheidend war, daß der Herausgeber sie eben haben konnte. Diese Sammlung kann dem Buchhändler, dem alle diese nur für's Publikum bestimmte Prospekte schon längst durch die Hand gegangen sind, durchaus nichts nützen, und ist wohl blos bcigefügt, um der Agenda einiges Volumen zu verschaffen. Wenden wir uns nun zur Prüfung des andern Theils, dessen Umfang noch hinreichend wäre, entspräche sein Inhalt nur einiger maßen billigen Erwartungen. Da finden wir I. das Verzcichniß der neuen Etablissements, Aenderungen der Besitzer oder der Firma von Buchhandlungen. „In Kurzem erscheint das sorgfältig bearbeitete Schulische Adreßbuch, worin dies alles sehr genau verzeichnet zu finden ist";— wozu also dies Verzeichniß nochmals, da doch jeder Buchhändler das Schulische Adreßbuch besitzt?!— Die dann fol genden Abtheilungen II, IN, I V, das zw ei Seiten lange „Verzeichniß von Verlagsveränderungen", das Verzeichniß „neuerer Werke, bei denen besondere Bezugsbedingungen stattfinden", das Verzeichniß „von Schlußterminen für Pränumerations- rc. Preise und Preis ermäßigungen" enthalten nur so vereinzeltes, daß sie den Sor- timcntshändler beim Nachsuchen wohl meistens im Stiche lassen werden und er nicht das findet, was er sucht. Es ist dies einfach eine Wiederholung der in neuester Zeit durch Circuläre be kannt gemachten Mittheilungen dieser Art, ohne daß der Heraus geber sich die Mühe gegeben hat, selbstständig etwas weiter zu greifen und z. B- in Bezug auf die „Werke, bei denen besondere Bezugsbe dingungenstattfinden" nur eine einigermaßen allgemeine Ueber- sicht gangbarer Werke zu geben, die unter solchen Bedingungen geliefert werden. — Ebenso ist cs mit der V. Abtheilung „für die Wintersaison zur Lager-Complctirung empfohlener Werke". Schrei ber dieses dachte hier eine Zusammenstellung der besseren, allge meiner verlangten Bücher zu finden, die auf keinem Sortiments lager fehlen sollten, — aber er findet auch hier blos ein Register oder vielmehr einen Wiederabdruck einer Anzahl von Circularen, welche die letzte Zeit gebracht hat! — Muß er sich auch bescheiden, zuviel erwartet zu haben, so muß er doch gestehen, daß ihm sowohl wie jedem Sortimentshändler dies nach der Firma der Verleger geordnete ganz kritiklos zusammengestellteVerzeichniß gar nichtsnützen kann! — Gerade so ist es mit der drei Seiten langen Liste von „Büchern für Leihbibliotheken und Lesezirkel", die außer einigen wenigen allge meinen Nachrichten, sage dreiunddreißig Titel enthält. — Das unter Nr. VIIfolgende Verzeichniß dcrHandlungen, „welche ausländisches Sortiment liefern", braucht man nur mit der gleich lautenden Abtheilung des Schulischen Adreßbuches zu vergleichen, um sich auf den ersten Blick zu überzeugen, wie un v o llst ä n d i g, unbrauchbar und wie übe rflü ssig dasselbe ist. Nur ein paar Beispiele: Amerikanisches Sortiment liefern nach Schulz acht Handlungen, die „Agenda" führt nur ei ne auf, Belgisches lie fern sieben, nach der Agenda nur eine. Bei dem Englisch c n feh len acht Handlungen, bei dem Polnischen fehlen neun Hand lungen und darunter die bedeutendsten, die Schulz aufführt. Das Verzeichniß (VIII) „der antiquarischen und Auctions-Ka- taloge" leidet an denselben Mängeln, die oben bei Abthcil. II—Vl bezeichnet sind. Die Notizen, mit denen der „Verlagshandcl" beglückt wird, sind eben so nur gelegentlich zusammengeraffte, die durchaus auf keine annähernde Vollständigkeit, also auch auf keine Brauchbarkeit Anspruch machen können, und die im Schulz'schen Adreßbuche und im Zeitungskataloge sich viel besser und zu praktischem Gebrauche viel zweckmäßiger geordnet finden, auf die hier näher einzugehen zu weit führen würde. Jeder Verleger wird dies selbst bei nur flüchtiger Durchsicht finden- Nach allem dem muß Schreiber dieses die gerühmte Agenda für ein ganz überflüssiges Unternehmen anschen, und hat er bei der Kri tik seine Anforderungen zu hoch gestellt, ist er über das Maaß, wel ches sich der Herausgeber vorgeschrieben hat, hinausgegangen, so muß er doch aussprechen, daß das, was hier geboten wird, ihm ganz unbrauchbar erscheint- Der geehrte Verfasser des vorstehenden Aufsatzes scheint bei seiner Beurtheilung der Buchhändler-Agenda nicht beachtet und nicht richtig aufgefaßt zu haben, was über Plan und Zweck dieses Unternehmens vielfach ausgesprochen worden ist, daß die B--A- lediglich eine über sichtlich geordnete Zusammenstellung von Notizen und Mit theilungen aus der geschäftlichen Praxis, lind zwar nur aus den letzten Monaten, gestützt auf die Einsendungen dcr bc tre ffenden Handlungen bieten soll;, auch darauf nimmt der Verfasser keine Rücksicht, daß dem Einen erwünscht ist, was dem Andern von geringer» Werthe oder gar überflüssig zu sein scheint, je nachdem jeder Einzelne sein Geschäft zu betreiben pflegt. Hieraus rechtfertigt es sich genügend, wenn die Red. d. B.-Bl. kurze Berichte über solche Unternehmungen, welche speciell der Praxis des Buch handels angehdren, in das Börscnblatt aufnimmt; die Zeit wird am besten leh-
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