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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.09.1852
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 06.09.1852
- Sprache
- Deutsch
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1287 1852.) Kreuzband unterliegen, wenn außer den Correcturen des Druckes noch irgend etwas Geschriebenes bcigefügt ist. Hieraus folgt, wie gleichfals bekannt ist, daß das Beilegen des Manusccipts zum Correc- turbogen und das Mitcinanderverscnden beider unter Kreuzband ver boten ist. Ein Versenden von Correctucbogen ohne Manuskript wird aber in den meisten Füllen gar keinen Zweck haben, und Correctucbogen unter Kreuzband, Manuskript aber unter Couvert zu versenden, wäre nicht nur keine Erleichterung, sondern eine Erschwerung an Arbeit und Kosten. Es ist also, wie auch die Er fahrung bestätigt hat, die den Correcturbogen eingeräumte Ver günstigung gänzlich illusorisch, ein papiernes Recht ohne praktischen Erfolg. Dagegen braucht hier wiederum nicht weitläufig auseinan- dcrgesetzt zu werden, wie wichtig und nothwcndig es wäre, daß das Manuskript in die Vergünstigung der Correcturbogen eingcschlosscn würde, wie dieß früher in vielen (vielleicht in den meisten) Postta rifen der einzelnen Postterritorien der Fall war. Es darf nur darauf gehörig aufmerksam gemacht werden, daß der Postvereinsvcrtrag selbst die Nothwcndigkcit einer Vcrkehrserleichterung für die Correcturbo gen anerkennt und daß diese Erleichterung in der Art, wie sie gegeben ist, ihren Zweck vollständig verfehlt, daß daher — weil nicht ange nommen werden darf, cs habe mit dieser Bestimmung absichtlich nur der Schein eines Vorzugs geschaffen werden wollen — in un zweifelhafter Consequenz des einmal anerkannten Grundsatzes auch das Manuscript zum Correcturbogen in die Begünstigung dieser aus zunehmen sei. Wir hoffen, es wird auch hier nur der klaren Dar stellung des Sachvcrhältnisses vom technischen Standpunkte aus be dürfen, um eine entsprechende Abänderung zu erlangen, weßhalb schließlich auch hier der Antrag begründet sein dürfte: „es mögen in der in Nr. 80 bezeichneten Weise Vorstellungen in obiger Hinficht bei den betreff. Stellen gemacht werden." Neuester Biicherbettel. Durch ein gedrucktes Circularschreiben setzt Herr P. Heuser, Lehrer an der Realschule in Elberfeld, alle geehrte Buchhandlungen Deutschlands in Kenntniß, daß die Stadt Elberfeld im Begriff stehe, eine Stadtbibliothek zu gründen- Da sich aber hierbei höchst uner wartet gezeigt hat, daß die Ausführung dieser edelen Absicht für den Anfang „bedeutende Auslagen" erfordere, so wird im Vertrauen auf die Bereitwilligkeit der Herren Buchhändler in unscrm deutschen Va- terlande, daß dieselben ein solch schönes Werk zu unterstützen geneigt sein werden, die Bitte an sie gerichtet, milde Gaben einzuschicken, nicht an Geld (denn dessen ist in Elberfeld kein Mangel), sondern an Büchern, Verlag oder Sortiment, neues, neueres und Altes; die guten Leute find mit Allem zufrieden, wenn es nur nichts kostet, und unsere sehr werthen College», die Herren Löwcnstein u. Comp., sind so freundlich, uns das Gesuch zur Unterstützung zu empfehlen- Ist es nicht unerhört? Eine angesehene bedeutende Stadt von mehr als 40,000 Einwohnern, die reichste Fabrickstadt Preußens, eine der reichsten in Deutschland, beschließt, die Gründung einer öffent lichen Bibliothek, in welche alle und jede Bücher, gleichviel ob sie der oder jener oder ob sie keiner Wissenschaft angehören, ausgenom men werden sollen, so bald sie nur nichts kosten, und läßt zu dem Ende Bettelbriefe nach allen vier Himmelsgegenden ausgehen. Man traut seinen Augen nicht, wenn man das gedruckte Blatt vor sich liegen hat. Sonst pflegt man uns doch noch, wenn wir gezwun gen werden, unsere milde Hand aufzuthun, irgend einen wirklichen oder eingebildeten Nothstand vorzuhaltcn. Aber hier werden wir aufgefordert, reichen Fabrikherren, die Geld vollauf für alles Mög liche haben, nur nicht, wie es scheint, für Bücher, ein Almosen zu reichen, ein Almosen mit dem, was wir mit unserm guten Gelbe hergestellt haben, und das uns zuzumuthen, halten sich die Herren Löwenstein u. Co. für berufen. Ein Mißbrauch des buchhändlerischen Mitleidcus. In Nr. 61. des Börsenblattes vorigen Jahres wurde von Herrn Dietze in Anclam eine Bitte des vr. Recke aus Porto Allegre an die Herren Verleger, um Bibeln, Erbauungsschciften rc. rc. bevorwortet, da sich in Porto Allegre 3000 arme Deutsche im schrecklichsten Elend und ohne allen Unterricht befinden sollten. Dieser Bitte scheinen auch viele der Herren Verleger menschenfreundlichst entsprochen zu haben, besonders da dieselbe von Herrn Dietze befürwortet war. Um jedoch sowohl Herrn Dietze sowie sämmtliche Herren Ver leger vor fernerem Mißbrauch ihrer Güte zu warnen, sieht sich der Unterzeichnete veranlaßt, in Bezug hierauf Folgendes zu erklären: 1) daß es hier nicht eine einzige deutsche Familie giebt, welche sich in solchen Verhältnissen befindet, wie der vr. Recke behaup tet, und 2) daß der vr. Recke, anstatt diese Bücher uncntgcldlich zu ver- thcilen, sich eine Bibel z- B. mit 4000 Reis (ca. 3 Pr- Crt.) bezahlen läßt. Porto Allegre im März 1852. I. Reißmann. Auch möglicher Weise aus Suddeutschland. Man erlaube einem Unbefangenen, in der Angelegenheit des Vereins vom H. Borromäus die bescheidene Frage zu stellen, warum denn alle Angriffe und Bitterkeiten in dieser Sache, nament lich aus Süddeutschland, (sie) nur gegen Mitglieder des Vorstandes des rhein.-westphäl. Kreis-Vereins gerichtet werden?? — Kommt doch nach dem vorliegenden Verzeichnisse deren Verlag nicht in An schlag gegen dasjenige, was von Andern und gerade aus Süddeutsch land : Mainz, Aachen, Augsburg, Rcgensburg, München, Tübingen, Sulzbach rc., dann Schaffhausen, Wien .... geliefert wird. Fast sollte man glauben, der Neid führe die Feder; denn die verbrauchte Redensart: „Alles nur zum Besten des Buchhandels" klingt wie Ironie. — Wenn der eigene Topf dabei kochen kann, da lässct man sich's noch gefallen- — Oder will vielleicht der Süddeutsche die Rheinländer und Westphalen zum Nichtliefern bewegen, damit der sragl. Verein sich ausschließlich dem Süden zuwende? Es lassen sich manche Reflexionen machen, und kxempls «unt oäios». Ein Sortimenter- Mehr als Mißbrauch. Ein sehr wunder Fleck der Journalliteratur für den lieben deutschen Buchhandel ist die renommistische Angabe mancher Ver leger, betreffend die Auflagenhöhe ihrer Blätter. Es ist eine falsche Angabe der Art geradezu eine Unrechtlichkeit, denn abgesehen davon, daß diese Leute sich Inserate, oft noch zu ziemlich hohen Gebühren, erschwindeln, wird ein großer Theil ihnen gesandter Beilagen in das Maculatur geworfen, und so kommt cs, daß Inserate und Beila gen, Beides trotz großer Kosten bewilligt, doch ohne Erfolg bleiben. Gar zu häufig geschieht dies da, wo lästiger Concurrenz begegnet werden soll. Ein solcher Fall origineller Art kam Schreiber dieses unlängst zu Gesicht. In M. bestehen 2 Localblätter. Das Eine in eirc» 1300 Exemplaren, in Stadt und Umgegend wöchentlich 3 mal ver breitet, empfängt fast alle Anzeigen, amtliche Bekanntmachungen u. s. w-, während man nicht gewohnt ist, in dem Anderen, welches für gewöhnlich in noch nicht 300 Expl. gedruckt wird, Inserate zu suchen. Letzteres finden wir nun in der neusten Ausgabe der Hän- del'schen Jnseratcnliste als verlegt von der *'scheu Buchhandlung mit einer Auflagenhöhe von 3000 — sage drei Tausend — angegeben. Wir hielten dies im Anfang für einen Druckfehler*). Es *) Wir haben uns in den Hrn. Haendel eingesandten Original» Angaben überzeugt, daß wirklich 30Ü0 Aufl. angegeben ist. Die Red. d. B.-Bl.
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