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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1852
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1852
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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956 ^ b3 Nichtamtlicher Theil. Deutsche Einheit im Buchhandel. St uttg art oder Frankfurt, Leipzig oder Berlin, dasist das Feldgeschrei, welches jetzt nicht nur in den Buchhändler-Blättern, sondern auch in Berliner politischen Zeitungen widerhallt. Indem ich nun gleich vorweg bekenne, daß ich Commissionair in Leipzig bin und diesen Geschäftszweig seit, geraumer Zeit als Broterwerb betreibe, glaube ich in dieser Sache auch ein Wort sprechen und zuerst an alle unparteiischen auswärtigen Geschäftsgenossen fol gende Fragen richten zu dürfen: 1) Was ist denn geschehen, daß die Herren Kaiser u. Müller auf einmal zu der Meinung gelangten, Leipzig eigne sich nicht mehr als alleiniger Commissionsplatz für den Norden? 2) Hat sich etwa die geographische Lage Leipzig's verändert, besitzt unsere Stadt keine Eisenbahn-Verbindungen nach allen Rich tungen? 3) Werden die Berliner Herren die Geschäfte auch später umsonst besorgen, weder die Lagermiethe, noch Zinsen von baarcn Vor schüssen berechnen, Packleinwand, Pappen und Stricke gratis geben? Gehilfen und Markthelfer nur des Vergnügens wegen zahlen? 4) Sind wir denn in Leipzig Blutsauger und giebt es nicht hier eine große Anzahl solider, pünktlicher Geschäftsleute, unter welchen man ja die Auswahl hätte, wenn ja ein Fall wirklicher Unbillig keit vorgekommen sein sollte? 5) Durch wen ist eigentlich in den letzten 2 Decennien am meisten baraufhingewirkt worden, daß unserGeschäftsgang im Allgemeinen immer mehr ein geregelter wurde und die O--M.-Abwickelungen den gerechten Anforderungen der Verleger entsprechender aus fielen? Die Beantwortung dieser Fragen kann nur zu Leipzig's Gun sten geschehen, und müssen wir namentlich an diejenigen Geschäfts freunde appelliren, welche die Messe regelmäßig oder doch öfter besuch ten und gewiß darin übereinstimmen: „daß es für den Buchhandel nur vortheilhaft sei, wenn der Nor den ferner einen Central-Commissionsplatz behält und kein Grund vorhanden ist, diese Ehre Leipzig zu nehmen!" Noch bevor an das Speculations-Memorandum der Herren K. u. M. und die 5 nachfolgenden Offerten gedacht wurde, gab es in Berlin Commissionaire und hatten sich einige meiner norddeut schen Geschäftsfreunde, durch das Beispiel ihrer Concurrenten, veran laßt gesehen, einen solchen daselbst zu wählen. Allein schon nach 2jähriger Erfahrung kamen sie zu der richtigen Erkcnntniß, daß der schnellere Empfang weniger wichtiger Nova und geringe Fracht-Ersparniß, nicht zum 5. Theil d i e Spesen deckten, welche ihnen das gleiche neue Commissions-Honorar und andere Berechnungen verursachten. Spaßhaft ist die Lockspeise der Herren K. u- M. wegen l^jäh- riger G ra tis-Besorgung; — wie soll man aber die von ihnen accep- tirte Behauptung: „Berlin sei diejenige Stadt in Deutschland, in welcher die größte Verlagsthätigkeit herrsche" bezeichnen, da durch Zahlen schlagend belegt werden kann, daß Berlin erst die dritte Reihe in dieser Beziehung einnimmt und ihr also die viel kleinere Zahl Stutt garter Verlegerden Rang streitig macht! — Leipzig's Verleger bilden eine wirkliche Macht und sind die natürlichen Stützen des Commis sions-Platzes, wie die Commissionaire aufrichtig gestehen müssen- Daß diese Behauptung gegründet und keine der Phrasen ist, wie sie die Vossische Zeitung brachte und von den Reformatoren des nord deutschen Commissionswesens — ohne Untersuchung — als richtig anerkannt wurde, mag nachstehende Darlegung beweisen. In letzter O-Messe empfingen von der Gesammtsumme meiner Zahlungslisten: Leipziger Verleger fast den 3. Theil, Berliner Verleger nur den 8. Theil, Stuttgarter Verleger fast den 9. Theil. Rechnet man bei den Letztem die bedeutende süddeutsche Ein nahme hinzu, so überflügeln sie ihre Berliner College», trotz deren Lo- cal-Abrcchnung, jedenfalls und bildet Stuttgart also diezweite deutsche Verleger-Macht. Ein noch viel größeres Uebergewicht stellt sich bei dem Baarpacket-Geschäfte für Leipzig zu Berlin heraus und zwar wie 6 gegen 1. Da es nun diesen zwei Großmächten, trotz jener gemüthlichen 5 Aufforderungen, nicht einfallen wird, ihre Ballen erst franco nach Berlin zu senden, damit die vielen dortigen Sortimentshandlungen und Antiquare bequemer bessere Anerbietungen durch ganz Preußen machen können, so dürfen wir wohl die sichere Hoffnung hegen, daß Leipzig bleiben wird was es ist und viele der Versuchenden bald zur Erkcnntniß gelangen werden. X. Nachschrift. Diese wenigen, nach Empfang des erwähnten Memorandum, niedergcschriebenen Zeilen, würden wahrscheinlich nicht zum Abdruck ins Börsenblatt gelangt sein, wären nicht verschiedene Aufforderun gen zu einer Darlegung der Verhältnisse von auswärts eingegangen — und hätte Hr. Springer in Nr. 6l des Börsenblattes nicht aber mals die Gunst von Berlin's Lage und dessen Bedeutsamkeit in buch händlerischer Beziehung besonders hervorgehoben. Zum Preußischen Stemvelsteuer- und Post-Gesetz. Dritter Artikel. Der „Preis-Courant über die durch das königl. Zeitungs-Comtoir in Berlin und die Postanstalten in Preußen, im 2. Semester 1852 zu beziehenden Zeitschriften" ist nun erschienen, und bezugnehmend auf meine Hinweisung in Nr. 61 dieser Blätter, in der ich diesen Katalog als einigen Anhalt bei Beurtheilung der Stempelpflichtigkeir, namentlich der außerhalb Preußens erscheinenden Blätter, bietend bezeichnet^ wird es am Orte sein, denselben etwas näher einzuschen. Vorweg verdient an sich die in kaum 14 Tagen gefertigte kolossale Arbeit, über 1600 Zeitschriften in ein Schema nach den Verlags-Orten, der Art des Erscheinens, den Einkaufs- und Abonne ments-Preisen, den Stempelsteuerbeträgcn zu bringen rc., eine ge wisse Bewunderung, die indeß sehr bald dem schmerzlichen Gefühle weichen muß, daß all' der Fleiß, den eine solche Arbeit erheischt, zu einer Zeit und unter Verhältnissen beansprucht worden, welche die Erzielung eines Normal-Katalogesgar nichtzulassen! Das von allen Seiten mit bitteren Klagen begrüßte Stempel-Steuergesetz, er lassen wenige Wochen vor dem Beginn des Semesters, für welches der vorliegende Katalog gelten soll, wird so wesentliche Verände rungen in vielen Blättern, namentlich was die Inserate betrifft, zur Folge haben, daß eine große Anzahl von Zeitungen, die jetzt in dem Kataloge als, weil Inserate ausnehmend, unter die „stempel- pflichtigen" gezählt sind, fortan die Inserate fortlassend, unter die „stempelfceien" gehören! Wir werden hierauf gleich besonders zu sprechen kommen. Der Katalog bringt in der „Ersten Abtheilung" die in deutscher Sprache erscheinenden Blätter, um die es hier fürnehmlich sich handelt. Und zwar >. Politische. L. Steuerpflichtige. 6. Steuerfreie. Hinter je dem Journale steht der Ort und die Art — wie oft in der Woche — des Erscheinens, der jährliche Einkaufspreis, der Zeitungs steuerstempel, Abonnements-Preis und Abonnements-Termin.
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