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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.03.1856
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 31.03.1856
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- Deutsch
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An selbständigen Werken erschienen im I. 1855 wieder wie , in dem vorangegangenen sehr viele, die zur kirchlichen Literatur ge hören, nämlich 143 dogmatische Werke, Predigten, Gedächtnißreden, Katechismen, Gebetbücher u. dergl.; Lehrbücher, Lese- und Literatur- Handbücher mit inbegriffen, 66; Sprachlehren und ähnliche Werke, darunter 3 deutsche Sprachlehren für Ungarn, 19; Zoologie 1; Naturgeschichten 2; ein paläontologisches Werk über das Theißbett von Kubinpi; Naturlehren 2 (übersetzt); Rechnenbücher 5; Alge bra 1; Geometrie 3; Prospcctlchren 2; philosophische Werke 5; rechtswiffenschaftlichc 17; medicinische, darunter Wasserheilkunde und Balneographisches, 11; landwirthschaftliche Werke 7; zur Kinderliteratur 10. Historische Werke sind im Jahre 1855 23 erschienen, darunter der 4. und 9. Band von Teleki's „vunxrulialc llora", Toldy's Ge schichte der ungarischen Poesie u. s- w.; statistische und geographi-. sehe Werke 13. An poetischen Productcn war dieses Jahr ärmer als das vor angegangene; es erschienen nur 19 lyrische Sammlungen. Dafür aber fühlte sich der kritische Geist um so mehr aufgefordert, seine Stimme zu erheben (natürlich nicht wegen der zu geringen Quan tität der Poesien). Es waren Gyulai's kritische Aufsätze, denen Herr Pompery bei Gelegenheit seiner literarischen Statistik einige Be trachtungen widmet; Romane brachte dieses Jahr 10, Erzählungen und Novellensammlungen 13; Anekdotensammlungen 4 hervor- Von Dramen ist in diesem Jahre nur eines im Druck erschienen, und zwar im Fäncsyalbum- Uebersetzungcn gab es 40; Kalender 33; Broschüren 7; Werke verschiedenen Inhalts, wie Schematismen, Taschenbücher, Schulprogramme, Gelegenheitsgedichte u. s. w. 117. Besondere Erwähnung wird in den von uns benützten Aufsätzen mehreren Werken gewidmet, worunter der 2. Band von Eötvös' „Einfluß der Ideen des 19. Jahrhunderts auf den Staat" hervor- zuheben ist. Doebereiner's Antiquarischer General-Anzeiger. Daß im Buchhandel nicht Alles mehr so ist, wie es sonst war, darin stimmen Alle überein; die Meinungen gehen nur insofern auseinander, als die rr«r' Eonservativen die Zeit mit Gewalt zurückschrauben wollen, während die Verständigen bestrebt sind, die vorliegenden Tharsachen nicht nur unschädlich, sondern sich nutzbar zu machen- Der echte Eonservatismus verschließt sich nicht gegen das Bestehende; er erforscht die Ursachen, um die Wirkungen zu verste hen; er will ebensowenig die jungen Keime vernichten, als sie mit täppischer Hand vorschnell zeitigen- Die lebhafte Communication zwischen den ehemals streng ge schiedenen Bereichen des Wissens; die Verschmelzung der Theorie mit der Praxis, — von denen jene das unfruchtbare Grau und diese das allzu unreife Grün täglich mehr ablegt —; das Fallen der kastenartigen Schranken zwischen Gelehrsamkeit und Bildung; die Erweiterung der Kreise, welche geistige Nahrung heischen; die Er oberungen des lebendigen Wortes auf dem Gebiete des vormals ausschließlich lehrenden Buchstabens; die Eingriffe der periodischen Presse in die seitherige Autokratie des Bücher reiches: — Alles dies, und noch vieles Andere, sind die Ursachen der Neugestaltung im Buchhandel. Ihre Wirkungen sind: schreiendes Mißverhältniß des Angebots zur Nachfrage auf dem literarischen Markte und Be einträchtigung der buchhändlerischen durch die antiquarischen Ge schäfte. Die erstgenannte Wirkung trägt, wie auf allen Märkten, ihre Gegenwirkung in sich selbst; der anderen ist erfolgreich entge gen zu treten, wenn der Buchhandel einen, ihm unbestreitbar ange hörenden Zweig des Antiquargeschäfts, nämlich den Vertrieb der im Preise herabgesetzten Bücher, mehr als seither cultivirt und damit zugleich die durch maßlose Uebersaktigung ertödtele Consumkionslust im Publicum wieder erweckt. Zur Erreichung dieses Zweckes ist allerdings so Manches schon geschehen, aber, wie wir glauben, nicht das Rechte. Uns wenigstens ist nicht bekannt, daß ein Mittel zur Anwendung gelangt wäre, welches an Zweckmäßigkeit mit den in der Ueberschrift genannten Antiquarischen Blättern auch nur annäherungsweise sich vergleichen ließe. Wir halten die Sonderung in Fachkataloge für nvlhwendig, Form und Einrichtung des General-Anzeigers erscheinen uns als sehr glücklich gewählte, und wir glauben, daß der geringe Umfang der Nummern, die Kürze und Präcision der Titel die Bücherfreunde gerade qusnlum ouMeit fesseln werde. Es ließen sich dem Herrn Doe- bereiner vielleicht Rathschläge ertheilen, wie er sein Blatt so oder so verbessern könnte; allein in solchen Dingen ist die Erfahrung die beste Lehrerin. Nur vor Einem Abwege möchten wir warnen: wir wünschen, daß Herr Doebereiner durch sein Unternehmen in direct reich werde; aber er strebe nicht, es direct durch dasselbe zu werden; d. h. wir hoffen, daß er von den in sein Blatt aufgenommenen Arti keln einen großen Absatz erzielen werde, aber wir sind der Meinung, daß weder der Umfang des General-Anzeigers, noch die Jnscrtions- und Bezugspreise erhöht werden dürfen, und daß, scheinbar selbst gegen sein Interesse, Herr D. wohl thun wird, die Verleger auf zufordern, daß sie sich bei Abfassung der Titel möglichster Kürze befleißigen. 6. 1. L. Miscellen. Aus Wien, 21. März, meldet die Allg. Ztg.: Der gegenwärtige niedere Eurs des Silberagio's hat nicht verfehlt, auch auf die hiesigen Buchhandlungen seinen wohlthätigen Einfluß zu üben; seit verflos senem Montag wird der preußische Thaler, nicht mehr wie seit eini gen Jahren zu 2 Gulden C.-M-, sondern nur mehr zu 1 fl. 36 kr. berechnet*), wodurch ausländische Bücher bedeutend billiger zu stehen kommen. In Leipzig verlegte Werke, die noch vor zwei Monaten sechs Gulden kosteten, werden jetzt für 4 fl. 48 kr. verkauft. Der Vortheil der Besserung unserer Landesvaluta dürfte daher dem Buch handel wesentlich zu statten kommen, und auch in diesen Geschäfts zweig ein regeres Leben bringen, was demselben wahrlich noth thut und von Herzen zu wünschen ist. — Bereits sind hier einige mit dem Admittitur geistlicher Eensoren versehene Werke erschienen. Die Bücher sind italienischen Ursprungs. Die Druckbestätiqung erscheint auf einem der Kehrseite des Titelblattes aufgedruckten Stempel, welcher das Wort „4ämittitur^ und den Namen des betreffenden bischöflichen Censurbeamten zur Legende hat. Zum Jubiläum des Bibliothekars Prof. vr. Petersen in Ham burg haben die Beamten der Stadtbibliothek eine Gratulationsschcift herausgegeben, unter deren Aufsätzen namentlich einer von besonde rem Interesse für den Buchhandel ist. Es ist dies die: Beschreibung der auf der Stadtbibliothek zu Hamburg befindlichen Bücher-Meß-Kataloge von vr. M. Jsler. Diese Sammlung ist, nach Einverleibung der des vr. Fr. Lor- Hoffmann, gegenwärtig gewiß die bedeutendste dieser Art- Die Madrider Zeitung vom 23- Febr. veröffentlicht das nach stehende Gesetz, welches in der Uebersetzung lautet: „Einziger Artikel. Allen Werken, mit Ausnahme der periodischen Blätter, welche, auf der Halbinsel gedruckt, für die spa- ^ nisch-amerikanischen Freistaaten bestimmt sind, wird eine Prämie in Silber bewilligt, deren Betrag von der Regierung scstzustellen ist- *) Wie die Südd. Buchh.-Atg. berichtet, so haben dagegen die Pra- ! ger Buchhändler dem Publikum förmlich erklärt, von jetzt ab mit l fl- l 30 kr. reduciren zu wollen. D. Red.
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