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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.12.1924
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- 1924-12-05
- Erscheinungsdatum
- 05.12.1924
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x° 285, 5. Dezember 1924. Redaktioneller Teil. VSrienbtatt f. d. Dtlchn. vuchhandel. ^8199 das berühmte Werk »v« re pudlica« des Bodinus, ebenso der »Trost der Philosophie« des Ostgoten Bocthius, ferner: Farriot, Die Sitten der Wilden in Virginia, Frankfurt 1600; Dapper, Beschrei bung Asiens, 1681, und anderes mehr. Zwei Ausgaben des Flavius Josephus, Straßburg 1564 und 1575, brachten es bis zu IX Million, eine prachtvoll ausgestattete Geschichte Kaiser Leopolds I. von Ga- loazzo Gualdo Priorato (Wien 1670—74) auf 4X Millionen; ebenso kamen eine Anzahl der bekannten Kräuterbücher sowie mehrere Tier bücher bis zu 2 Millionen Kronen, während einige wichtige Werke zur österreichischen und Wiener Geschichte sich mit bedeutend geringe rem Erfolg begnügen mußten. Einige kleinere Elzevicr-, Plantin- und Aldusdrucke fanden das gleiche Los, auch eine Ausgabe des Ooäex 4u8liniani von Gothofredus, zweifellos ein Plantindruck, er reichte nur den außerordentlich niedrigen Preis von drei Friedens kronen, die berühmte ^rs ckeeikratoria von dem Professor der Logik und Metaphysik Christian Brcithaupt vom Jahre 1737 gar nur zwei Friedenskronen; dafür stiegen die Opera des Theophrastus Para celsus mit dem Porträt des berühmten Heil- und Schwarzkünstlers vom Angebotspreis von 100 000 Kronen auf das Zehnfache, ebenso fanden die deutschen Dichter des 17. Jahrhunderts, wie Jakob Balde, Hofmann v. Hofmannswaldau, Lohenstein, Opitz, sowie die Bücher der verschiedenen Blumen- und Dichtergesellschaften der damaligen Zeit verhältnismäßig guten Anklang. Alles in allem bedeutet die Auflösung dieser wertvollen, in besserer Zeit mit Verständnis und Liebe zusammengcbrachten und durch Jahrhunderte erhaltenen, heute in ihren wertvollsten Teilen in ausländische Hände übcrgegangenen Sammlung für uns einen schweren Verlust an wertvollem Kulturgut, wenn man auch gegen die früheren Besitzer, die sich wohl nur schweren Herzens unter dem Druck der Zeitvcrhältnifse von diesen Schätzen trennten, einen Vorwurf wegen der Veräußerung nicht wird erheben können. Ausstellungen. — In Berlin veranstaltet die Buch- und Kunst handlung Neuß L Po Hack ab 1. Dezember eine Ausstellung des Verlags L. Staackmann in Leipzig, sowie eine solche von graphischen Blättern von Martha von Schwemler-Traubc. Deutsche Tropcnmedizin aus der vatikanischen Missionsausstcllung. — Der »Deutschen Zukunft« Nr. 47 entnehmen wir folgenden Bericht: Auf der vatikanischen Missionsausstcllung in Nom 1925 wird eine große tropenmcdizinische Abteilung die Zusammenhänge der Missions tätigkeit mit gesundheitlichen Eigentümlichkeiten, hygienischen Not wendigkeiten und wissenschaftlicher Forschung in den Tropen darlcgen. Der deutsche Anteil an dieser Abteilung ist sehr groß. Die Ausstel lungsgegenstände befinden sich zurzeit auf dem Wege nach Nom. Es war ein glücklicher und dankenswerter Gedanke von Professor Her mann Dürck, dem Leiter des deutschen Anteils au der tropenmcdi- zinischen Abteilung der Ausstellung, in München in den Räumen der Hauptzollhalle eine kurze Vorschau zu veranstalten. Aus äußeren, namentlich räumlichen Gründen konnte nur eine Stichprobe aus dem großen Material dargcboten werden. Aber schon diese genügte, um erkennen zu lassen, welch vielseitiges und gründlich bearbeitetes An schauungsmaterial der vatikanischen Ausstellung hier zur Verfügung stehen wird. Alle deutschen Institute, die sich mit Tropenmedizin befassen, an ihrer Spitze das Hamburger Institut für Tropenhygiene, sind be teiligt. Bemerkenswert sind die ausgedehnten Sammlungen Professor Dürcks selbst. Das Neichsgesundheitsamt, das Institut Robert Koch, das Institut für Wasserhygiene waren an der Vorschau beteiligt. Große deutsche Firmen, wie Zeiß, Winkel, Leitz usw., sind in Sonderabteilun gen vertreten. Deutsche Verlage stellen in reichem Maße die einschlägige tropenmedizinische Literatur aus. Die kleine Vorschau läßt den ganzen Reichtum dieser Tropenmedizinausstellung nur ahnen. Das Gezeigte reicht aber schon hin, um erkennen zu lassen, daß die tropenmcdizinische Abteilung der vatikanischen Mifsionsnusstellung von einer außerordentlichen Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit sein wird, und daß dabei der neueste Stand der modernen Medizin auf ben betreffenden Gebieten zu erkennen sein wird. München. vr. W. S ch w e i s h e i m e r. Der Allgemeine Deutsche Buchhandlungsgehilfen-Verband, Fach gruppe Buchhandel im D. H. V., Kreis Leipzig, veranstaltet Sonn abend, den 6. Dezember, abends 7X Uhr im Lehrsaal der Huch händlerlehranstalt einen Vortragsabend. Sprecher ist der Schrift steller und Schauspieler Rudolf Friedrich. Thema des Abends: »Dichtungen von Gottfr. Keller und Conrad Ferd. Meyer«. Alle Mitglieder und deren Angehörige find herzlich willkommen. Ein tritt frei. I Für Donnerstag, den 11. Dezember, abends 7X Uhr. ist eine Fachgruppe nfitzung angesetzt. Tagesordnung wird durch- Nundschrciben bekanntgegeben. Vortrag des Kollegen Z i e s ch a n g> vom D. H. V.: »Wohnungsnot und Siedlungsfrage«. Vortragsabende. — In Berlin hält im Nahmen der Kammer- kunstabendc der Buch- und Kunsthandlung Neuß L Pollack am 5. Dezember Herr Professor vr. I. A. Sautcr einen Vortrag über das Thema: »Die Verdienste der Thcosophie um das moderne Indien«- — Ebendaselbst hält der Bund Deutscher Gebräuchsgra- phiker im Zentralinstitut für Erziehung eine Vortragsreihe ab, die der Neichskunstwart vr. Nedslob eröfsnetc. Er gab einen Überblick über die Bestrebungen, die mit dem Wcrkbund begonnen haben und heute in einer schärferen Formulierung fortgesetzt werden. Er betonte die Wichtigkeit des Zusammenhangs des Künstlers mit dem praktischen Leben. — In Dresden wird im Laufe des Winters die Buchhandlung Arthur Delling in ihrer Bücherstube mehrere Abende mit wertvollen künstlerischen Darbietungen veranstalten. Am ersten dieser Abende, der am 21. November stattfand, las Robert B o ß h a r t - Z ü r i ch aus eigenen Werken. - In Leipzig spricht am 9. Dezember der Bibliothekar an der Deutschen Bücherei Herr vr. Julius Rodenberg in der Ortsgruppe Leipzig des Deutschen Faktorcn-Bundes« über das Thema: »Die Künstler- und die Druckcr- persönlichkeit«. Aus Großbritannien. — In London hielt die neugegründete Ver leger-Gesellschaft Ende September ihre erste gesellige Zusammenkunft, ein »Lupper-smoker« ab. Bei solchen Gelegenheiten wird viel und gut geredet. Ein Redner sagte, daß er als Überschrift gerade irgendwo gelesen hätte: »Erstochene Buchmacher«, und fuhr fort, daß, wenn man das »erstochene« wegnimmt, doch ein Verleger mit einem Buchmacher zu vergleichen märe. Das Leben eines Verlegers sei voll von be sonderen Hochspielen mit wenig Gelegenheiten zu gewinnen, aber vielen Aussichten, durch seine Jrrtümer zugrunde zu gehen . . . Ein Sortiments-Buchhändler, der als Gast anwesend war, stimmte zu, er möchte daher nicht mit einem Verleger tauschen. Die Reifenden kämen zu ihm mit einem Haufen zwar ivunderschöner Bücher, aber eS wäre doch ein harter Beruf, diese Bücher zu verkaufen. Es kauften verhältnismäßig viel zu wenig Leute Bücher; nach einer Statistik, die er gesehen habe, käme in Großbritannien auf 3800 Personen erst ein Bücherkäufer, er wäre aber fest davon überzeugt, daß durch die vorge sehene gemeinschaftliche Buchwerbung der Käuferkreis größer würde ... Vor jungen Buchhändlern sprach in London ein Mr. Sadleir in einem Vorträge »Zervants ol Vvolcs« Uber das Schlagivort »Zu viele Bücher«. Er zerpflückte es und fugte: »Sie werfen mit diesem Schlagwort herum, als hätten Sie damit ein Rätsel gelöst oder die Welt ein Stück weiter gebracht; lassen Sie es uns untersuchen r Zu viele Bücher! Zuviel wofür? Zuviel für das verfügbare Papier^ die Leinwand und die Strohpappc? Zuviel für die Leute, die Zeit haben zum Lesen? Zuviel für den Berichterstatter einer Zeitschrift? Nein! es soll mit dem Wort doch nur ausgcdr-ückt werden: Zuviek für den Buchhändler, der keine Zeit findet, die schlechten von den guten Büchern zu sondern, und zuviel für den Leser, der vor einem- Rätsel steht, wie er gerade das Buch, das er gebrauchen will, finderr soll, und zuviel für die guten Bücher, um sich von den schlechten ab sondern zu können und auf dem Markt durchzudringen. Und haupt sächlich zu viele Bücher für die sehr bescheidene Nachfrage. Oder soll' es nur heißen: zu viel schlechte und zu wenig gute Bücher?« Dann erwähnte der Redner den Ausspruch eines bekannten Buchhändlers: »Es sind zu viele ernstere Bücher vorhanden«. Er belegte dies mit dem Beispiel, daß in einem Jahre über den Dichter Byron zwölf Bücher herausgekommen seien, mährend zwei genügt hätten. »Da ich«, ließ der Redner den Buchhändler sagen, »nicht wissen konnte, was die besten der zwölf feien, habe ich neun von ihnen gekauft, konnte aber nur fünf wieder verkaufen«. Man wird der Wahrheit näher kommen, meinte Sadleir weiter, wenn man sagt: Es gibt zu wenig Buchkäufer, zu wenig intelligente Buchküufer. Er legte daher in seinen Schlußfolgerungen den Buchhändlern ans Herz, daß sie es als ihre Aufgabe betrachten müßten, mehr Buchkäuser hcranzuziehsn und sich soweit auszubilden, daß sie selbst die guten von den schlechten Büchern unterscheiden lernten. Die »viterar^ Vear vook8 ?re88«, Liverpool, Talestreet, gibt einige, auch für den deutschen Buchhandel nützliche Bücher heraus. Ein Buch heißt Vriti8k 6ook8eI1er8, enthält aber mehr, als der Titel verspricht, z. B. auch amerikanische, australische und gewisse fremde und koloniale Verleger und Sortimenter. Die britischen Verleger sind nach den Gruppen der von ihnen bevorzugten Vcrlagsgegenstände cinge- 2406*
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