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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.04.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-04-25
- Erscheinungsdatum
- 25.04.1923
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. Korporation der Berliner Buchhändler. Jahresbericht über die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 1922. Erstattet für di« Hauptversammlung am 13. März 1923 dou dem Vorsteher der Korporation Georg Ernst. (Mit wenigen Streichungen hier wiedergegeben.) Sehr geehrte Herren! Wenn wir heute auf das abgelaufene Geschäftsjahr 1922 zu rückblicken und die derzeitige wirtschaftliche Lage betrachten, so will es uns wie ein Märchen erscheinen, daß tvir vor Jahresfrist noch jetzt uns so herrlich erscheinende Zeiten gehabt hätten. Da mals ahnten wir nicht, was für katastrophale Auswirkungen des verlorenen Krieges und des Schmachfriedens von Versailles uns bevorstanden; wir hatten Wohl allgemein schwere wirtschaftliche Sorgen, gepaart mit den unerfreulichen Gehalts- und Lohu- kämpsen, durchzumachen: konnte sich doch schon keiner an di« Teuerungen gewöhnen, die sich gegen die seit Herbst vorigen Jah res sprunghaft eingedretenen gewaltigen Preissteigerungen wie ein Kinderspiel ausnehmen. Anfang 1922 hatte der Preis eines Buches höchstens den rd. 8fachen erreicht, am l. September 1922, dem Zeitpunkt der allgenieinen Einführung des Grund- und Schlüsselzahlsystems, den rd. OOfachen und innerhalb von nur weiteren vier Monaden, also Ende Dezember 1922, dagegen den rd. KOOfachen Friedenspreis. Daß der Buchpreis noch immer ein äußerst niedriger ist, läßt dieser im Vergleich mit den Preisen (Ende 1922) unserer Lieferanten erkennen; das Papier, das früher bei höheren Auflagen zur Verbilligung des Buches bei trug, bringt keine Ersparnisse mehr, ist doch sein Preis um das rd. 194Vfache für holzhaltiges rmd das rd. 3070fache für holz freies gestiegen. Holzfrei« Umschlagpupdere weisen Phantasie- Preise aus, die keiner Wohl je sür möglich gehalten Hütte. Der Druckpreis war fiir Werke und Zeitschriften nur das rd. 860sache und der Buchbinderpreis um das rd. OöOfache im Preise hinausgeschnellt. Mit diesen gewaltigen Verteuerun gen konnte der Buchhandel nicht Schritt halten, vielmehr ist auch er, wie so manches ander« Gewerbe, gezwungen gewesen, von der in langen Jahren mühevoll erarbeiteten Substanz zu leben. Diese Unsicherheit in der Wirtschaft und in der Preisgebarung machte es unmöglich, di« sür Herbst 1922 geplant« Werbeaus stellung -Buch und Bild-, nach ganz anderen Gesichtspunkten durchgesührt, wieder zu veranstalten. Nachdem nun Wohl fast der gesamte wissenschaftliche Verlag nicht nur zur Durchführung des Grund- und Schlüsselzahlsystems, sondern auch zur Anerkennung des jeweils vom Vorstand des BörsenvcreinS und des Verleger vereins gemeinsam angesetzten Schlüssels übcrgegangen ist, muß im Interesse des Gesamtbuchhandels und der allseits angestreb- teir Preissicherheit erwartet werden, daß der gesamte andere Verlag, insbesondere der schönwissenschaftliche, sich endgültig diese Verlag und Sortiment lebensfähig haltende Preisgebarung durchweg durchzuführen entschließt. Ist dies geschehen,- dann dürften für eine neue Ausstellung »Buch und Bild« die Haript- schwierigkeiten überwunden sein und di« Durchführung für die ses Jahr, unter Schaffung eines brauchbaren Kataloges, mit Grundzahlen ermöglicht werden können. Durch die Markeirtwertung war es schwer geworden, mit dem althergebrachten System der Umlage rechtzeitig die zur ordnungsgemäßen Aufrechterhaltung des Betriebes unserer »Be- slellanstalt« notwendigen Gelder hereinzubekoinmen. Ende des Jahres waren die Vorarbeiten beendet worden, daß für jeden bnchhündlerischen Betrieb eine auf alter Grundlage aufgebaute Grundzahl festgesetzt werden konnte, die, mit einer monatlich für unsere Zwecke festgesetzten Schlüsselzahl multipliziert, die monat lich fällig werdende Umlage in einer Höhe ergibt, die gerade zur Deckung der tatsächlichen Ausgaben dient. Durch diesen Weg hoffen wir die Lasten gleichmäßig verteilen, wie vor allen Din gen im Interesse unserer Mitglieder am sparsamsten Wirtschaften zu können. Die Regelung der Gehälter, Löhne und des Urlaubes waren auch im verflossenen Jahr Ausgabe des Arbeitgeberver bandes der Deutschen Buchhändler, Ortsgruppe Ber lin, in dessen Vorstand der Vorstand der Korporation der Ber liner Buchhändler nach wie vor vertreten ist. Die früher sonst so langwierigen und manchmal wenig sachlichen Verhandlungen haben in letzter Zeit Formen angenommen, denen zufolge unter Erleichterung der Arbeit bald jeweils eine Einigung erzielt Wer ren konnte. Im Interesse des gesamten Berliner Buchhandels liegt es, daß jeder, der noch nicht Mitglied des Arbeitgeberverbandes') geworden ist, sich nunmehr umgehend amneidet. Ter Verband bedarf der Mitarbeit aller Berliner Buchhändler, wenn er di« Gesamtinteressen zweckdienlich wahren soll. Das Beharren Frankreichs auf dem Buchstaben des Ver sailler Vertrages trotz der gewaltigen Lieferungen des besiegten -und darniederliegenden Deutschlands hatte zur Folge, daß der Wert der Mark in sich überstürzender Hast in ein Nichts zusam menbrach. Dies bestätigt so recht betrübend die Gegenüber- stellnng der zwei Zahlen -Inkasso unserer Befiellanstalt l92l rd. 19 Millionen Mark und 1922 rd. 154 Millionen Mark-. Diese Teuerung hat zur Folge, daß nicht nur zahlreiche Zeitun gen und Zeitschriften aller Art im Lauf« des Jahres ihr Erschei nen einstellten, sondern auch so manch« neue Auslage, wie so manches immerhin- wertvolle Werk trotz Notg-emeinschaft und sonstiger Unterstützungen ungedruckt bleiben mußten. Und bei alledem können wir vorerst nicht auf eine Besserung hoffen, müs sen vielmehr vertrauensvoll in dile Zukunft blicken mit dem uner bittlichen, festen Entschluß »kämpfen und durchhalten-. Auch hier heißt cs mit Hindenburgs Worten- -Wer die stärksten Nerven hat, der siegt«. Uber den Umfang der Geschäfte der Bcstellanstalt im Jahre 1922 geben folgende Zahlen Auskunft: l Die Paketausfuhr betrug: 1921 1922 a> von hiesigen Firmen aufge geben 930 313 Irg 1 985 590 kg b) Von auswärts eingetroffen . 101407 I-g 88 033 I-x zusammen^ ^031720 l-s 5173 623^>-8 ') Arbeitgeberverband der Deutschen Buchhändler, Ortsgruppe Berlin, Berlin W. 3S, Potsdamer Str :>6, !II, fternfpr. giitzvw 2876. iSS
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