Umschlag zu .V 84. Dienstag, den 14. April 1914. A Anfang Mai gelangen zur Ausgabe: Der Ruf des Lebens Roman von Ceeily Hamilton Einzig autorisierte Übersetzung aus dem Englischen von Anna Kellner. 220 Seiten. Elegant broschiert 3 M., in Leinen gebunden 4 M. si-ccily Lämilton, die in England und Amerika als hervorragende Darstellerin von Charakterrollen sowie als Verfasserin ^ erfolgreicher Stücke rühmiichst bekannt ist. schildert im vorliegenden Buche den aussichtslosen Kampf eines Mädchens aus gutem Lause um eine menschenwürdige Existenz. Diana Masstngberd, die gleich vielen anderen wohlerzogenen Mädchen keinen eigentlichen Beruf erlernt hat. ist seit Jahren in einem Londoner Warenhaus als Ladenmädchen für ein kärgliches Gehalt tätig, um ihr Dasei» fristen zu können. Als ihr durch den Tod eines Verwandten unerwartet eine kleine Erbschaft zufäll!, beschließt sie, ihr Leben zu genießen, solange das Geld reicht. Sie führt nun im Engadin das Leben einer vornehmen Engländerin, von den Männern um ihrer Schönheit und ihres angeblichen Reichtums willen, von den Frauen wegen ihres liebenswürdige» Wesens umworben. Als einer ihrer Verehrer, der sie wirklich liebt und dessen Neigung sie erwidert, um ihre Land anhält, offenbart sie ihn, ihre wahre Lage, im tiefsten Lerzen auf das „Wunderbare" hoffend. Er aber ist über die Täuschung empört und nahe daran, sie eine Lochstaplcrin zu nennen. Doch sie weis« seine Anschuldigungen zurück und wirst ihm, dem vom Leben verwöhnten Nichtstuer, vor, daß er nicht 8 Monate lang sein Brot selber verdienen könne, wie sie es 6 Jahre lang getan. Obwohl hierüber entrüstet, fühlt er sich im Innersten getroffen und beschließt, diesen Vorwurf zu widerlegen. — Wie diese beiden Menschen dann nach z Monaten auf einer Bank am Themsekai — der Zufluchtsstätte der Arbeitslosen und Entgleisten — wieder zusammcnkommen, das wird mit großer Gestaltungskraft und eigreifender Lebens- Wahrheit erzählt. — Die vorzügliche Übersetzung bringt die Feinheiten des Buches treffend zum Ausdruck. Excelsior Roman von Emil Roland 356 Seiten. Elegant broschiert 4 M., in Leinen gebunden 5 M. ^er schon längst bekannte und beliebte Verfasser zeichnet hier mit starker Gestaltungskraft zwei Lebensschicksale, die sich ^ immer wieder berühren und kreuzen — das eines in sorglosen Verhältnissen großgewordenen Edelmanns und das eines armen Jungen, der dank angeborener Begabung und eines stark entwickelten Löhentriebs als rücksichtsloser Streber den Weg emporfindet, zuletzt sogar über den einst beneideten Gegner fort — Naturen, die das Wort „Excelsior" in ganz ver schiedenem Sinne auffassen, der eine als Idealist, der andere als Verfechter des Nühlichkeitsprinzips. Der Edle unterliegt und tritt freiwillig vom Kampfplatz zurück. Der Rücksichtslose und Robuste siegt — nicht nur in der Laufbahn, sondern auch bei der Frau, die in beider Geschick passiv und aktiv eingreift. Der Hauptteil der Handlung begibt sich in einer kleinen mitteldeutschen Residenz, deren Fürst sich zum Schluß zwischen den beiden Männern zu entscheiden hat und den Wertvolleren aufgibt um des Stärkeren Willen. Der begabte Verfasser versteht es meisterhaft, dauernd zu fesseln. Sein Buch wird in der geschmackvollen Aus- stattung jedem Literaturfreund eine willkommene Gabe sein. ^ eond. 30"/g, bar 507g Ich bitte um freundliche Verwendung für die obigen Bände und sehe Ihren Bestellungen entgegen. Berlin, im April 1914. Lochachtungsvoll Albert Goldschmidt. Berantmortltchcr Redakteur: Emil Th o m a S. — Verlag: Der Vörsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: Ramm LScemann. Sämtlich in Leip^g. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg S« sBuchhändlerhau»).