Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenlham des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. äL 175. Leipzig, Mittwoch den 31. Juli. 1867. Amtlicher Theil. Bekanntmachung an sämmkliche Leipziger Buchhandlungen. Für de» Monat August 1867 fungirt: Herr F. Wagner als Vörsenvorstehcr. „ K. Heubel als Vorsteher der Bestellanstalt. Leipzig, den 30. Juli 1867. Die Deputation des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Erschienene Neuigkeiten des deutsche» Buchhandels. (Mitgetheilt von der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung.) (* vor dem Titel --- Titelauflage, -j- — wird nur baar gegeben ) 0^'^on.ßr. Polen von 1815 1867. ssv. 8. Hirzcl in Leipzig. 6106.Friedlaender, L., Darstellungen aus der Sittengeschichte Roms in der Zeit von August bis zum Ausgang der Antonine. 2. Aufl. 2. Thl. gr. 8. Geh. 2>4 ^ Hirz«! in Leipzig ferner: 6107. Nobler, I'., kiblioFi-spkia 860ssvspkicg psIseZtinse. Xunäekst Klüt. Oebovsiebl xeär. u. unxetir. kesekreibssn. llerkeisen in8 lreiliFebsnü. xr. 8. 6ek. * 2^ß ^ 6108. ^Ii111iei1uub6u üb. Ü38 (ieut8cbe kettun88W68ell. I.llll. Vor8tanÜ5- bericble. 6sb6llverr6icbni88e. keebnun^sabls^e ete. f. Ü38 1. 1866. ^r. 8. In Oomm. 6ek. * ^ ^ 6109.7 Ueber Erkennung d. Alters beim Pferd. Vortrag, gr. 8. In Comm. '8N-k 6110. Uoralins klseeus, H., Oüen u. bpolien. Hr8ss. v. OK. Uerb8t. er. 8. 1866. In Oomm. Oeb. ' 2^ ^ 6111. Troysen, I. G., Geschichte der preußischen Politik. 4. Thl. 1. Abth. A. n- d. T.: Friedrich I. König v. Preußen, gr. 8. Geh. 2^ ^ 6112.Seebad Llbau, das. Mit Zugrundelegg. des Merkchens I^otiee 8ur bibgu von v. Markus beschrieben u. m. e. Anleitg. zum Gebrauch der Seebäder versehen v. F. D. 8. Geh. * U ^ Nichtamtli Unsere emancipirte» Klassiker. Schon wiederholt haben wir darauf hingewiesen, daß mit der Befreiung unserer Klassiker aus den Banden des Monopols der Kri tik sowohl als dem Publicum eine neue Aufgabe erwächst. Denn allerdings werden die Werke unserer clasflschen Dichter und Schrift steller fortan zu einem billigen, ja äußerst niedrigenPreise zu kaufen sein, aber manche aus den Massenabsatz speculirende buchhändlerische Concurrenten werden auch gewissenlos liederliche, incorrecte, unvoll ständige, kurz entstellte Ausgaben ins Publicum zu werfen suchen. Die Presse sollte also bei guter Zeit auf diese neuen Ausgaben die schärfste Aufmerksamkeit richten und dasJhrige thun, um Unfähigkeit, Unwissenheit und bösen Willen mit rücksichtsloser Strenge von einem so geheiligten Boden fern zu halten. Es gibt ja so viele andere untergeordnete Gebiete, Schauerromane der Bogen für einen Silber- groschcn, Geheimnisse der Liebe und Ehe, Quacksalbereien u. s. w., auf denen die leichtfertige Gewinnsucht mit ungestörter Freiheit sich bewegen kann. Eine besondere Wachsamkeit erfordern namentlich jene sogenann ten Volksausgaben, die in einzelnen durcheinander gewürfelten Lie ferungen erscheinen, aus denen sich erst nach Jahren abgeschlossene Vierunddreißigster Jahrgang. cher Theil. Gruppen heraussondcrn lassen, so daß der Abonnent, falls er im Lause des Abonnements schwere Mängel entdeckt, gezwungen ist, dasselbe fortzusetzen, wenn er nicht einen Hansen defecter und gänz lich werthloser Hefte und Bücher zum Maculaturhändlcr tragen will. Tauchen also derartige Unternehmungen auf und will man zur leichte ren Erlangung eines erwünschten Literaturschahes manche Jnconve- nienzen und manches Unbegehrte in den Kauf nehmen, so bilde man sich wenigstens gewisse Grundsätze, nach denen der Entschluß der Subscriplion zu fassen ist. Die wichtigste Frage dabei ist zunächst: welcher bekannte Gelehrte oder Dichter steht als activer Redacteur an der Spitze des Ganzen, welcher Name gibt der Nation die Bürg schaft einer gewissenhaften Ausführung? Zur Leitung einer Volks ausgabe elastischer Schöpfungen ist eben nur der Würdigste würdig genug. Sähen wir z. B. eine solche Ausgabe von Männern wie Gervinus, Kobcrstcin n. s. w. besorgt, so wäre damit von vornherein jeder Zweifel beseitigt. In allen anderen Fällen ist Mißtrauen und große Vorsicht dringend geboten. Wir werden Liese Bemerkungen gelegentlich fortsetzen. Für heute erhielten wir einen Anlaß zu denselben durch verschiedene Kla gen, die uns seit einige» Wochen über „Hempci'sNatioualbibliothek 285