Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.10.1870

Erscheint außer Sonntags täglich. — Biß früh 9 Uhr eingehende Anzeigen kommen in der nächsten Nummer zur Aufnahme. Börsenblatt für den Beitrag- für das Börsenblatt find an dir Redaction — Anzeigen aber an die Expedition desselben zu senden. ^ 241. Deutschen Buchhandel und die mitMi verwandten Geschäftszweige. RärsenvereinS der Deutschen Buchhändler. Eigeothum des Boriennr ^ 1 H - ly»"» Leip Hg »Mittwoch den 19. October. Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. (Mitgetheilt von der I. C. HinrichS'schen Buchhandlung.) C vor dem Titel — Titelauflage. -s — wird nur baar gegeben.) Diirr'sche Buchh. in Leipzig. ^ „ 9395. Helden, deutsche, d. Krieges v. 1370. 2. Ausl. Hoch 4. In Carton' Fritsch in München. 9396. Fechenbach, F. C. b., Deutschland u. Frankreich. 8. Geh. * 6 N-k Manz in Negensburg. S397.Hcrchcnbach, W., Aus dem Wundcrlaude Mexiko. 8. Geh. Vs 9398. — Moorhanncs und die Waisenkinder. 8. Geh. Vs ^ 9399. Jtha, Gräfin von Toggenburg. Eine sehr schöne und lehrreiche Geschichte. 8. Geh. Vv 9400. Lettner, I., geistliches Schatzkästlein. 32. Geh. 12 NF 9401. Prediger u. Katechet, der. Eine praktische katholische Monatsschrift. 21. Jahrg. (12 Hfte.) 1. Hst. gr. 8. pr. cplt. 1 27Vs NF « 9402. Thalhofer, V-, das Opfer des alten u. neuen Bundes, gr. 8. Geh. i >? 8 NF Oldenbourg in München. 9403.Scuffcrt's Archiv f. Entscheidungen der obersten Gerichte in den deutschen Staaten. Systematisches u. alphabetisches General-Register üb. Bd. 1— 20. Angefertigt v. I. Bremer. 1. Hst. gr. 8. * 1 ,/S 6 NF 9404. — dasselbe. (Neuer Abdruck von Bd. 1—20. der kleinen Ausgabe.) 1. Hst. Lcr.-8. * 1 ^ 6 NF rpuftet in Regensburg. 9405. Katholik» liebe deine Kirche! Gcbetbüchlein f. katholische Christen. 32. Geh. 8 NF 9406. Molitor, W., die Constitutionen d. Vaticanischen Concils. 2. Hst. gr.8. 3 NF 9407. kennaovlii,4., ckollonorül. rowsni pontiüeis 0SU8S in eoneilio Vl. Ap. 8. 6el>. * 1 9408.1ti1lls eonsserslionis eeclesiarum et silsrium. 8. 6e>>. » 9 H1F Roßbcrg'sche Buchh. in Leipzig. 9409. Ewald, H., neue Worte an die Preußen. 2. Aust. 8. Geh. Vt Senf s Buchh. in Leipzig. 9410. Kuglcr, F., Geschichte Friedrichs d. Großen. 7. Ausl. 1. Lsg. 8. Geh. 3 NF Wlntcr in Frankfurt a. M. 94tl.tz Krieg, der, von 1870 zwischen Deutschland u. Frankreich. 1. u.2.Lfg. 8. Geh. ä ' -4 Nichtamtlicher Theil. Eduard Heinrich Gummi. Am 22. September verschied in München der bekannte dortige Sortiments- und Verlagsbuchhändler E. H- Gummi nach acht wöchentlichem Krankenlager in seinem 58. Jahre. Der Verlebte, Sohn eines Apothekers in Culmbach, bestand nach erlangter wissenschaftlicher Vorbildung seine Lehrzeit in der Fleischmann'schen Buchhandlung in München, conditionirte darauf in Ulm, Berlin und Hamburg und gründete im Jahre 1843 ein eigenes Geschäft in Ansbach. Dort kaufte er die Vorräthe des Gassert'schen und Dollfuß'schen Verlags, trat aber bald selbst in die Reihen der Verleger. Von den vielen Artikeln, die dort in seinem Verlage erschienen, machten einzelne entschiedenes Aufsehen. Ich erinnere nur an Friedreich's Handbuch der Gesundheitspolizei, an die Hornung'schen Lesebücher, an die (immerhin noch zu wenig ge würdigten) Scheuerlin'schen Gedichte (jetzt Winter's Verl, in H.) und an die beiden Zeitschriften: „Centralarchiv für die gesammte Staatsarzneikunde" und „Schulbote aus Franken". Im Jahre 1857 verkaufte er sein Sortimentsgeschäft und einen kleinen Theil des Verlags an F. Seybold und siedelte nach München über. Neben dem Debit seines Verlags führte Gummi dort die Giel'sche Buchhandlung; im Jahre 1862 erhielt er nach Ueberwin- dung der mannigfachsten Schwierigkeiten die Concesfion zur Errich- Siebenunddreißigster Jahrgang. tung einer eigenen Firma. Wieder war es der Verlag, auf den er sein Hauptaugenmerk richtete. In München wurde die große in Ansbach begonnene siebenbändige Chirurgie von I. Mair vollendet. Naturwissenschaften und bayerische Jurisprudenz waren die Fächer, in denen er am liebsten speculirte. Mit letzterer machte er auch seine glänzendsten Geschäfte. Der bekannte populäre Universal schriftsteller Ludwig Hauff stand dem selig Vollendeten lange Jahre wie ein guter Stern treu zur Seite. Als im Jahre 1861 die bayerische Gesetzgebung eine vollständige Umgestaltung erlitt, überflügelten Hauff und sein Verleger Gummi alle Concurrenten dadurch, daß schon am Tage der königl. Sanction ihre Volksaus gabe der bayerischen Strafgesetze in 15,000 Exemplaren erschien; in wenigen Monaten waren davon 30,000 Exemplare abgesetzt. Diese Strafgesetze bildeten den Anfang einer großen, populären bayerischen Gesetzbibliothek, die, bis heute fortgesetzt, Stadt und Land über schwemmt hat. Im Jahre 1866 waren es wieder Hauff und Gummi, die mit ihrer Geschichte der Kriege den Concurrenten den Vorrang abliefen. Bis letztere ihre Ausgaben vorbereitet hatten, war die der ersteren schon in 16,000 Exemplaren verbreitet. In dasselbe Jahr fällt auch die Gründung des „Bayerischen Bierbrauers". Es kostete Gummi viel Mühe und Zeit, bis er praktische und doch auf dem Standpunkt der 469