Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.03.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-03-10
- Erscheinungsdatum
- 10.03.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19140310
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191403109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19140310
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
- Monat1914-03
- Tag1914-03-10
- Monat1914-03
- Jahr1914
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 57, Iv. März 1914. 1813. 1913. Von Ernst CH all! er sen.-Gteßen. Das Jahr 1813 ist in musikalischer Beziehung ein sehr her vorragendes gewesen, Hai es uns doch zwei Männer geschenkt, deren Werl wir mit jedem Tag höher einzuschätzcn lernen. Was 1913 uns gebracht hat, das schlummert noch und wird sich erst der kommenden Zeit offenbaren; manchem der heutigen jüngeren Generation kann es noch beschicken sein, den Wert des einen oder des anderen der im vorigen Jahre Geborenen zu ahne», viel leicht sogar zu beurteilen; ob aber deren Werke noch 2013 als Werte anerkannt werden, bleibt kommenden Geschlechtern Vor behalten. 1813 hat neben vielen kleinen und grasten Talenten, die auch 1!)l3 durchaus noch nicht alle zu den Vergessenen zu zählen sind, vor allem zwei gewaltige Genies hervorgebracht: den Italiener Giuseppe Verdi, der am 10. Oktober 1813 als Sohn eines tzer- bcrgswirts in dem Dorfe Roncole bei Busscto (Parma) geboren wurde, und den Deutschen Richard Wagner, geboren 22. Mai 1813, dessen Vater ein bescheidener Polizeiaktuar war. Von einem Nachwuchs Verdis wissen die Historiker nichts, und über Richard Wagners Sohn sind die Akten noch nicht geschlossen; vorläufig steht er noch im Schatten eines grasten Vaters. Ob er aus diesem gefahrvollen Dunkel erfolgreich hervorgehen wird, mutz die Zeit lehren. Die Geburtsstadt Wagners ist Leipzig, der Donner der Ka nonen des 18. Oktober war sein Wiegenlied. Auster diesen bei den Heroen sind aber noch 20 zu nennen, die ebenfalls 1813 ihr Geburtsjahr nennen dürfen. Habe ich einen oder den anderen Würdigen übergangen, so bitte ich jetzt schon um Indemnität. Die Namen der Künstler, deren Klang noch nicht ganz verrauscht ist, sind gesperrt gedruckt. Habe ich dabei als alter Sortimenter zu subjektiv geurteilt, so richte ich damit keinen Schaden an: CH. V. Alkan (30. November in Paris), Louis Anger (5. September in Andreasberg), C. H. Bitter (27. Februar in Schwedt a. O.; Geschichtsforscher, ehem.preust.Finanzminister), Frz. Co innrer (23. Januar in Cöln; Kirchcnkomponist), A. S. Dargomyszskh (14. Februar in Tula), Ernst Haberbier (5. Oktober in Königs berg), Ignaz Heiin (7. März in Renchen (Badens; Volks- liedcrkomponist und -Bearbeiter), Stephen Heller (13. Mai in Budapest; feinsinniger Komponist), GustavHölzel (2. Sep tember in Budapest; erfolgreicher Liederkomponist), OttoIahn (10. Juni in Kiel; Mozart-Biograph), F. Lamperti (19. März in Sabona), Otto Ludwig (13. Februar in Eisfeld), G. A. Mac- farren (2. März in London), C. L. A. Mangold (8. Oktober in Darmstadt; in Männerchorkreisen heute noch geschätzt), A. Maz- zucato (28. Juli in Udine), Theodor Oesten (31. Dezember in Berlin; fruchtbarer Salonkomponist), Enrico Petrclla (1. De zember in Palermo), Julius Schapler (Datum unbekannt, in Graudenz), A. Stahlknccht (18. Juni in Warschau), Carl Voll weiler (27. November in Offenbach), Anton Wallerstein (28. Sep tember in Dresden). Intor arma silent lkAos! Aber auch die meisten Künste müs sen mit ihnen schweigen, eine Ausnahme macht säst nur die Mu sik, sic ist die berufenste Vertreterin der Wohltätigkeit, die sich allerorten regt, wo Hilfe vonnöten ist. Auch in Leipzig war sie sofort zur Stelle, als das Schwerste übcrstanden war. Einen Bericht der »Allgemeinen musikalischen Zeitung« aus dem Kriegs- jahre 1813 lasse ich im Wortlaut hier folgen: Leipzig. Konzerte konnte» wir »och keine haben, da der Saal zwar nicht mehr als Lazarcth gebraucht wird, doch auch nicht wieder eingerichtet werden konnte, das Theater aber der Oper des Herrn Sekunda überlassen war. Nur nach dessen Abreise gaben die Musiker zugunsten ihrer Hilssbcdiirstigcn ein Konzert. Nach Beethovens erster Symphonie sang Mad. Wcndler eine kunst- und scclcnvollc Szene und Arie von C. M. v. Weber dtisera me. Herr Mathäi spielte dann eines seiner vorzüglichen Violinkonzerte. B. A. Webers rührender Trauergcsang aus den Tod des Generals Moreau, von Mächler gedichtet, beschloß den ersten Teil. B. Rombcrgs feurige große Ouvertüre aus O-dur eröfsnete den zweiten; die geistreiche, originelle Fantasie Beethovens für Ptanosortc mit Begleitung des Orchesters trug Herr Organist Schneider vor; und der Kampfruf: Seht ihr die Fahne» wehen, von B. A. Weber in Musik gesetzt, be schloß das Ganze kräftig und würdig. 376 Von den vorstehend aufgeführtcn Werken sind mit Ausnahme der beiden von Beethoven, die noch heute eine Zierde der Kon- zertprogrammc sind, Wohl alle vergessen. Die Leipziger Schlacht ist von jeher als das Urbild eines Freiheitskampfes der Deut schen gefeiert worden, wenn sich auch die deutschen Stämme nicht in demselben Lager befanden. Darum ist sie auch in Wort und Ton wiederholt besungen und durch brausende Töne gefeiert worden. In meinem Arndt-Artikel (in Nr. 92 d. Bbl. 1913) habe ich bereits eine kleine Auslese der Kompositionen gegeben, die vor, um und auch nach 1813 entstanden sind. Heute will ich der Werke gedenken, die ihre Entstehung der Hundertjahrfeier 1913 verdanken, als deren Höhepunkt die feierliche Einweihung des Völkerschlachtdenkmals bei Leipzig angesehen werden must. Auch die Komponisten, sowie die Verleger sollen dabei nicht übergan gen werden, damit eine spätere Zeit das gesamte Material beieinander findet, da ja Gelegenheitsarbeiten selten längere Lebensdauer beschicken ist. Wie immer habe ich mich auch diesmal dem Alphabet unter geordnet; Wertvolles und besonders Lebenskräftiges ans dieser Zusammenstellung wird sich auch ohne fremde Hilfe selbst bemerk bar machen. Klasse I. Orchester, Harmoniummusik usw. Althaus, H., Der 1913er Marsch, a) für Militärmusik, b) für Salonorchester. Badenia-Verlag, München. Bellach, V., Sicges-Turnermarsch f. Militärmusik. C. F. Müller, Leipzig. Blehlc, Karl, Siegcs-Ouvertüre zur Jahrhundertfeier, a) für Orch., v) für Hausmusik, 1. Besetzung, o) für Haus musik, 2. Besetzung. Breilkopf L Härtel, Leipzig. Elsner, Siegfried, Aus großer Zeit, Jubtläums-Marsch, a) für Pariser Besetzung, v) für Salonorchester. I. Hai tianer, Breslau. E u l a m b i o, M i ch e l, Festmarsch zur Einweihung des Völker- schlachtdenkmals 1913, a) für Orch., b) für Militärmusik, e) für Kavalleriemusik, ä) für Salonorch., e) für Pariser Be setzung. Rühle L Wendling, Leipzig. Gütz, G., Blücher-Marsch. Zur Weihe des Völkerschlachtdeuk- mals, a) für Orch., b) für Salonorchestcr. Louis Oertel, Hannover. Kayser, Alfred, Freiheitsmarsch a. d. m»s. Schauspiel »Theodor Körner«, a) für Salonorchester, b) für Militär musik. Schott L Co., London. Wieprecht, W., Musikalische Erinnerungen an die denkwür digen Jahre 1813—1815, neu bearbeitet von H. Starke, a) für Jnfantericmusik, b) für kl. Harmoniemusik, a) für Blech musik, ä) Pariser Besetzung, e) Berliner Besetzung. Hermann Starke, Breslau. Klaffe II. 1 und 2 Violinen. Eulambio, Miche l, Festmarsch (s. Kl. I) für 1 od. 2 Violine». Rühle L Wendling, Leipzig. Klaffe III. Pfte. mit Begleitung. E u l a mb i o, M i ch e l, Festmarsch (s. Kl. I), a) Pfte. m. Violine n. Cetlo, b) Pfte. m. Violine. Rühle L Wendling, Leipzig. Wieprecht, W., Musikalische Erinnerungen (s. Kl. I) für Vio line u. Pfte. Hermann Starke, Breslau. Klaffe IV. Pfte., 2 händig (auch 4 händig). Bellach, V., Sieges-Tnrncrmarsch (s. Kl. I). C. F. Müller, Leipzig. Blcyle, Karl, Sieges-Onverture (s. Kl. I). Breitkopf L Härtel, Leipzig. Eulambio, Michel, Festmarsch (s. Kl. I), a) 2 händig, b) 4 händig. Rühle L Wendling, Leipzig. Götz, Gu st., Blüchermarsch (s. Kl. I). Louis Oertel, Hannover. Kaiser, Theodor, Freiheitsmarsch <s. Kl. I). Selbstver lag, London. Rosdüscher, Albert, Leipziger Siegesmarsch. I. Stahl, Arnsberg.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder