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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.11.1864
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.11.1864
- Sprache
- Deutsch
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2496 - Börsenblatt füt-de^ deutschen Buchhandel. 139, 9. November. Freibeuter) nicht allein dieselbe Vergünstigung, sondern ist noch 4U billiger als der Verein. Das Stück spielt aber noch weiter. Der für das Interesse seines Committenrcn besorgte Commissionär, statt einen Baar- zcttcl auf beispielsweise 1 l/10 Er. an den Verleger abzugcbcn, richtet denselben an Hrn. Naumburg, um auf ganz legalem Wege, bloß durch die Geschwindigkeit und nach der einfachsten Arithmetik, dem Freunde statt 11/10 den vollen Genuß von 28/25 und was sonst noch darum hängt zuzuwenden. Solche Fortschritte können den Verlegern nicht gleichgültig sein, das Aushören der Freiexemplare oder die Gewährung der selben an einzelne vertraute Firmen, welche das Bezogene nur in sich cvnsumiren, wird die Folge sein. Niemand kann cs schroff oder unrichtig finden, wenn der Verleger von seinem Standpunkt aus an dem Satz festhält: ,,Eine Gesellschaft, sie mag auftauchen in welcher Form sie wolle, die vom Verleger die größten Vortheile in Anspruch nimmt und diese jedem einzelnen Mitgliede zufließen läßt, ohne daß sie dafür einen erweiterten Bücherabsatz schafft, schwächt den bisherigen unmittelbaren Verkehr und geht nur aufKosten des Verlegers." Mag das Vorstehende sich zum größten Theil auf die bekannte ältere und neuere gangbare Literatur beziehen, so ist der Ein fluß bei Novitäten vielleicht noch bedeutender. Der Verleger sendet auf gut Glück sein Buch in alle Welt. In den meisten Fällen ist das Schicksal bald herausgcfühlt; nur die glücklichen, welche sofort der ganze Buchhandel kennt, erhebt der Verein oder Hr. Naumburg zum Gegenstand seiner Beachtung, und beide sind laut deren Programm darauf ange wiesen. Ohne dass es mehr als einer üblichen Beobachtung bedarf, ist in aller Ruhe auszurechnen, welche Partie man ge fahrlos beziehen kann, da man seine sicheren Schutzmänner hinter sich hat. Wenn nun nach altem Gebrauche der Verleger jene Nova an seine Sorlimenlsfreunde hin und hergesandt, letzterer hin und herprobirt und der Verleger sich an dem „noch" ,,noch" in der Stille weidet, auch cs dem Sortimenter wirklich gelang, eine gewisse Anzahl abzusctzcn, so erfüllt er doch in der That nur die Pflicht der Aufmerksamkeit füc's eigene Interesse, wenn er die abgesetztcn Ex.vomVcreinsgeschäft begehrt undin derO.-M. dem Verleger nur Remittenden, Disponenden und die Jnscrat- bcrechnung nebst Belegen zuwendcl. Dieser staunt überdas Conto voll Illusion und merkt, daß er sich wegen des Absatzes, wegen mancher Vorbereitung zu neuen Auflagen, genug wegen des gan zen Calcüls ein rechtes Trugbild geschaffen habe. Kurz zusammengedrängt: Der Verleger ist berechtigt anzunehmen, daß die vom Verein oder Hrn. Naumburg baar bezogenen Ex. abgesetzt sind, statt dessen jedoch, indem sie denWeg obigerTransaction durchmachcn, bilden sic in derO.-M. nichts als Remittenden und zwar, um mit Zahlen zu reden, unter folgender Metamorphose: Herr N. N. verkaufte von den vom Verleger successive be zogenen Exemplaren8 Ex. zum Nctto-Preisc ü3-^ —24-^. Etwa ein paar Wochen vor der O.-M. bezieht er von Hrn. Naumburg 8 Er. desselben Buchs für 20 Diese ganz neuen unaufgc- schnittcnen 8 Er. remittirt er an den Verleger für 24»^. Also exclus. getäuschlerHoffnung und gestörter Auflage, baarer Zuschuß von Seiten des Verlegers: 4-^! Der Verleger wird sich hüten, solchcnHandlungen inZukunfl wegen Zusendung von Neuigkeiten, Inseraten, Prospecten rc. entgegenzukommen, denn der etwaige Bezug seines Buchs durch die dritte Hand kommt nicht zu seinerKenntniß, und kommt er hazu, so ist das keine ungemischte Wonne für sein Herz; es ist ihm also nicht übel zu nehmen, wenn er es fernerhin mit den Firmen hält, die sichtlich von ihm beziehen und an ihn zahlen. Außer diesen sich von selbst aufdringenden ersten Bedenken liegen noch so viele andere verborgen, die das Geschäft in seiner ganzen Organisation so wesentlich berühren, dass darin wohl eine weitere Aufforderung zur gründlichsten Erwägung nach allen Seiten hin zu finden ist! A. V. Die „Mitteilungen für den deutschen Sortiments- Buchhandel" betreffend. IV.*) Eswarmirwieaus der Seele gesprochen, als ich die beiden Nr. II. und III. bezeichnetenArtikel, betreffend die „Mittheilungen" und die Organisation des „Vcreinsgeschäfts der deutschen Sor timentsbuchhändler" in Nr. 132 des Börsenblattes gelesen, und ich pflichte denselben aus voller Ueberzeugung bei. Ich bin selbst Mitglied des genannten Vereins und bedaure es um so aufrichti ger, daß ein Unternehmen, bei dessen Entstehen mir wie gewiß manchem lieben Collegcn Hoffnungen der Besserung unserer Zu stände aufsticgcn, in so vielen Punkten von vornherein als ein verfehltes zu bezeichnen ist. — Die von gewandter und gewiß ganz unparteiischer Feder in den beiden Artikeln aufgeführten Mängel der „Mitthcilungen" sind leider nur zu sehr begründet und die Sache kann so unmöglich forcgehen. Noch immer wird in unserer Arbeitsweise ein wirchschaftliches Prinzip ganz außer Augen gelassen, was gewiss im Handel und Verkehr den eigentlichen Edelstein des Erwerbes bildet: die Z e i ter sp ar ni ß. Unsere britischen Brüder haben sehr wobl die vollwichtige Bedeutung des Spruches ,,Iimo >8 mono^" zu erkennen gewußt und nirgends besser als im Buchhandel dürfte dieAufstellung dieses Prinzips an gebracht sein. Eine Verkürzung der so unendlich vielen zeit raubenden Arbeiten sollte das Problem sein, das zu lösen auch der neue Verein und dessen Geschäftsvcrwalcung sich zur Aufgabe stellen müßte. Dem aber widerspricht ganz absolut die ganze Ein richtung des Organs dieses Vereins. Wir alle wissen, was es heißt, sich wöchentlich ein- bis zweimal durch den Wust von No- vitälcncircularen, Etablissements- und andern Anzeigen, Wahl zetteln, Katalogen und dergleichen mehr durchzuarbeiten. Eine Thcilung dieser Arbeit mit der eigentlichen Leitung des Geschäfts, der Buchführung und Casse ist aber ohne Nachtheil, wenigstens in kleineren und mittleren Geschäften, nicht möglich. Dazu sollen wir nun wöchentlich auch »och die 3 Nummern der „Mittheilun- gen" durcharbeiten und mit Genauigkeit die gänzlich wirr zusam mengewürfelten rothcn Wahlzettel durchlcsen. Das wird zuletzt eine reine Sisyphus-Arbeit und deshalb thuet Einhalt! Auch den in Nr. III. von H. B. erwähnten Punkt des billi gen Bezuges durch das Vereinsgeschaft dürfen wir nicht über sehen. Die Provision, die auf den Einzclbezug ungerechnet wird, vom Thalcr 1!4 Ngr., macht die Vortheile des Bezuges in Rech nung um so illusorischer, als ja von vornherein für die s Conto- Zahlung die Baarspesen des Commissionärs in Anrechnung kom men und, wenn auch unerheblich, dicZinscn für das dcmVercins- I geschäfr eingezahlle Capital mit hinzugerecbnct werden müssen, j Doch noch mehr! Die jetzige Einrichtung ist nur dazu angethan, noch mehr Verwirrung in die bei der Aufgabe der Bestellungen ^ ohnehin nicht zu vermeidenden Differenzen zu bringen. Hr. Costenoble zeigt mir das Erscheinen seines neuen Romanes von ! Brachvogel an, noch lange bevor die betreffende Miltheilung darüber vondcm Vereinsgeschäft ausging; ich bestelle aufdirectem Zettel bei Hrn. Costenoble meinen Bedarf, hinterher kommt das Vereinsgeschäft mit seiner Anzeige, man erinnert sich nicht mehr *) III. S. Nr. 132.
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