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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.12.1864
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.12.1864
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18641205
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2758 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. ^7 150, 5. December. Sie sind mit Witz und Laune geschrieben; vielleicht etwas frivol, i das mag sein, aber wie viele Tausende von frivolen Büchern wer- ! den verlegt? Hat Gutzkow's ,,Wally" denselben verhindert, Ge neralsekretär der Schillerstiftung zu werden? Ist nicht F. A. Brockhaus Verleger von Casanova's Memoiren? Haben nicht die größten französischen Firmen an Paul de Kock'schen Werken enorme Summen verdient und wohlrcnommirte deutsche Hand- ! lungen sich gleichfalls daran bereichert? Oder was soll man von Renan sagen, dessen Frivolität das heiligste Leben besudelt? Und was sind meine leichten satyrischen Scherze gegen jene üppi gen Schilderungen, die das Laster liebenswürdig hinstellen! Wer aber behauptet, daß diese Schriften gemeine Zoten oder „sitten- polizeiwidrige" Unanständigkeiten enthielten, der macht sich grober Unwahrheiten schuldig oder zeiht die Staatsanwaltschaft der! Pflichtverletzung. Vom ,,Beweis, daß Frauenzimmer keine Men schen" sind übrigens nicht 40,000 Exemplare, sondern weil über 100,000 abgesetzt worden, was der wahrheitsliebende Anonymus sich noriren möge, und wenn er's nicht glaubt, so mag er meine Bücher cinsehen. Bei keiner dieser Schriften hat, nebenbei ge sagt, die Behörde sich veranlaßt gesehen, cinzuschreiten; seine späteDcnunciarion ist also lächerlich. Daß die Broschüre: „Eisele und Beisele rc." aus alten Lagerresten zusammengcstellt sei, ist! eine grobe Unwahrheit; daß sie fade, nur für Bierlocale paffende Witze enthalte, ist eine unbegründete Behauptung, die allgemeine Meinung hat das Gegentheil gesagt und das Uctheil des Anony- ! mus ist anmaßend, aber durchaus nicht maßgebend. Doch cs ist genug; kommen wir zum Resultat. Ich gehe von der Ansicht aus, und die wird, wie ich glaube, von jedem vernünftigen Menschen gctheilt, daß es Jedem überlaffen bleiben muß, seinen Verdienst zu suchen, wo er ihn finden kann, voraus- gesetzt, daß er in keinem gemeinschäblichen Unternehmen besteht, und darüber haben nur die Behörden und die Presse zu entschei den. Eine so gehässige Auslassung, wie die von mir eben beant-, worlete, ist aber nichts als der Ausfluß einer bedauerlichen Ver dächtigungssucht oder des Neides. Hätte Anonymus die Sachen leidenschaftslos angesehen, den realen Verhältnissen, die er aber, gar nicht zu kennen scheint, Rechnung getragen, dann hätte er keinen solchenAufsatz zusammcngestoppelt, der von Unwahrheiten und sEcnsurlücke*)) strotzt. Hoffentlich wird dies die letzte Fortsetzung der famosen „Licht- und Schatten bilder" sein, denn sämmkliche Mitglieder des Börsenvereins wer den wohl die Meinung theilen, daß das Börsenblatt nicht dazu ^ da ist, Schmähartikeln aus einem ungelesenen Blatte ein Publi cum zu verschaffen. Es sind mir in Folge jenes Artikels bereits eine Anzahl von Zuschriften zugegangen, welche sich sämmtlich in beistimmender Weise aussprechcn, und mich aufsordern, die von j mir beabsichtigten geeigneten Maßregeln zur Steuerung solcher Unbill in dem vorliegenden Falle zu ergreifen. Die Redaction; deS Börsenblattes und die mit der Aufsicht über dieselbe betrauten Ausschußmitglieder dürften sich wohl von selbst aufgeforderl füh len, inUeberlegung zu ziehen, ob der Zweck des Blattes gefördert! wird, wenn es jedem gallsüchtigen Misanthropen gestattet sein sollte, seinen ungereimten Ansichten in vierspaltelangen Artikeln j Luft zu machen. Zum Schluß aber fordere ich den Anonymus auf, wenn irgend ein Funke von Ehre in ihm ist, sich mit seinem Namen zu diesem Artikel zu bekennen und seine von mir ^ als wahrheitswidrig bezeichneten Acußerungen zurück zu nehmen. Thul er dies nicht freiwillig, so werde ich den Weg der gerichtlichen Klage gegen ihn betreten. Leipzig, den 1. December 1864. Gustav Pönicke. Misccllen. DringendeBirte an dieHerrenVerleger. — Wenn sich jetzt allgemein ein Streben kundgibt, den mühevollen zeit raubenden Arbeiten der Sortimenter (wir erinnern hier nur an die Plackereien des Novavcrsendens) erleichternde Conccssioncn zu machen, so sollten die Herren Verleger auch nicht einen kleinen und gewiß im gegenseitigen Interesse der Geschäftsordnung all gemein billigen Wunsch außer Acht lassen: wir meinen die wieder holten Bitten, Handlungen, die ihren Bedarf wählen, unverlangt keine Nova einzusenden, und bei derAus- lieferung, sei es für fest oder ü cond., das Datum oder die Nummer, die die Bestellung trägt, auf die Factur zu setzen. So anscheinend unbedeutsam die Nichtbefolgung die ses Wunsches ist, so erschwert sie die prompte und schleunige Expedition ungemein. Welcher Sortimenter ist wohl im Stande, das seitenlange Register der Aufträge aus seinem Bestellbuch im Gedächtniß zu haben, um das Buch — das ihm vielleicht erst nach Wochen oder Monaten zugeht — sogleich heraussindcn zu können; und doch verlangt das Publicum die eiligste Zustellung des Be stellten. Es haben einige Handlungen auf ihren Bestellzetteln sehr nachdrücklich die Befolgung dieser Bitte vorgeschricben. Was hilft aber auch eine solche Vorschrift, wenn sie doch aus purer Bequemlichkeit seitens des Leipziger Auslieferers oder des be treffenden Verlegers selbst nicht beachtet wird! Reklamationen diescrhalb, Proteste der Annahme des Packeis bleiben solcher Indolenz gegenüber in de» meisten Fällen fruchtlos, weil ja noch leider eine Anzahl Verleger sich und ihre Privilegien von dem Sortimenter für unantastbar halten, und keine Idee von der Eoulanz haben, mit der im sonstigen kaufmännischen Verkehr der Producent den Consumenten behandelt. Hier scheint also nichts zu Helsen, als einen kleinen und doch so eingewurzelten Krebsschaden offen bloßzulcgen und an das Ehrgefühl unserer Berufsgenossen zu appelliren. — m — Zur Rechtschreibung im Buchhandel.— Die Zahl der Fremdwörterbücher ist eine große; jeder Buchhändler hat deren mehrere auf Lager, wenige aber suchen darin die ihnen nölhige Belehrung. Ein uns soeben zugehendcs Eircular, worin das vielgebrauchte Wort „complet" wiederholt und mit fetter Schrift „complett", also mit zwei t gedruckt ist, gibt uns Veranlassung zu derRüge, daß Buchhändler sich nicht einer besse ren Orthographie befleißigen. Dadurch, daß sehr viele Eollegen gerade das erwähnte Wort falsch sprechen und schreiben (eine er loschene Frankfurter Firma druckte noch vor einigen Jahren auf jede Lieferung eines größeren mcdicinischen Weckes „complett in so und so viel Lieferungen"), wird die falscheSchreibung keine berechtigte und eine Schande blcibt's imnier für unfern Stand, wenn einzelne Vertreter desselben sich so gehen lassen. Es ließe sich auf diesem Gebiete noch Manches anführen, doch genug für heute. k. öVeuer /Lr VrbüvKra/iäre unll 1tr/,/wtäe/?i/ie«r/,a/t. llsr- ousKSK. von vr. 1. vstrliolckt. Islir^. 1864. Ilslt 11. Inkult: Vivlit-uns 8cksttenbilllvr uns äsm vuoklisnclsl. (1. vüt- kemgvn's Lpistslprväixlsn; 2) vis nsusren Lublikstioosn llsr kirms Vustav Lünieks in vsiprix; 3) vor Oosterrsiobisvliv KslickoK.) — Lwsi Dokuments rur Ossokiokto clor vsicielbei- §sr Oniversitütsbibliotbsk. — Die .lesuiten-öibliotliqk Lu Köln. Vom Oskeimrstks l^ei^sbuur. — vis Libliotlisk im blstionsl- Klissnm Lu kisspsi. Von vsmselbsn. — Lins neu anfKskunäsns r vrivktiZs vuncisokrikt. Von vsmsslben. — viltsistur unä Kis— osllon. — ^IlKsmsins LiblivKrupkis. *) Des guten Anstandes wegen! Die Red.
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