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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1864
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1864
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- Deutsch
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Und wem dies Alles noch nicht genug ist, der kann sich für sein gutes Geld gleich noch sein Familienwappen mit bestellen; denn das ,,Wappencomptoic in Leipzig (Gustav Pönicke) ist, im Besitze aller heraldischen und genealogischen Hilfsmittel, in Ver bindung mit gediegenen Quellenkundigen und Forschern in den Stand gesetzt, j edes F am i lienwappen liefern zu können". Ein wirklich zeitgemäßes Unternehmen, für welches daher auch bereits ,,in Böhmen z. B. einige Buchhandlungen über und nahe an 500 Bestellungen" erhalten haben. Leider hat das Wappen comptoir zur besseren Empfehlung seines Unternehmens verab säumt, das Publicum mit den Namen der gediegenen Quellen- kundigen und Forscher bekannt zu machen, geradeso wie bei den medicinischen Schriften die „renommirtcn Aerzte" ungenannt geblieben sind. Nun in der That, wenn dergleichen mit namen losen „renommirtcn Aerzten, gediegenen Quellenkundigen und Forschern" renommirende Anpreisungen dem Publicum darüber nicht die Augen öffnen, was es von solchen Dingen zu halten hat, so werden sie wenigstens dem „ärgsten Mucrkopfe" hinlänglichen Stoff zum Lachen geben. 3. Der Oester reichische Katalog. Unter den periodischen nationalen Bibliographien haben be kanntlich die Hinrichs'schen theils wöchentlich, theils vierteljähr lich, theils auch halbjährlich erscheinenden Verzeichnisse der deut schen Literatur unbestritten, sowohl was die Genauigkeit ihrer Angaben, als auch ihre Vollständigkeit anlangt, seither die erste Stelle eingenommen. Erst in neuester Zeit ist ein Unternehmen aufgetaucht, welches sich den Hinrichs'schen Publikationen würdig an die Seite zu stellen alle Hoffnung macht, und das daher, aber nicht bloß aus diesem Grunde, sondern auch deshalb die beson dere Aufmerksamkeit verdient, weil es in ein im Ganzen seither noch verhältmäßig wenig gekanntes nationales Lileraturgebiet einen so vollständigen Einblick gewährt, wie ihn andere biblio graphische Hilfsmittel zu gewähren nicht im Stande sind Dieses neue Unternehmen ist der vom Oesterreichischen Buchhändler- Vereine seit Anfang des gegenwärtigen Jahrzehends herausgege- bcne „Oestcrreichische Katalog". Der Verein hat sich durch die Herausgabe dieses Kataloges, sowie durch das Jnslebenrufen der ebenfalls seit 1860 erst erscheinenden „Oesterreichischen Buch- Händler-Eorrcfpondenz", die mit ihren laufenden Verzeichnissen der „erscheinenden Neuigkeiten des oesterreichischen Buchhandels" die Grundlage des Kataloges bildet, ein sehr großes Verdienst er worben, welches um so williger auch allgemeine Anerkennung ge funden hat, als der Verein durch diese Publikationen einem wirk lich fühlbaren Bedürfnisse entgegengekommen ist. Man hatte zwar früher schon, seit 1853, in der „Oestcrreichische Blätter für Literatur und Kunst" betitelten „Beilage zur Oesterreichisch- Kaiscrlichen Wiener-Zeitung" angefangen, wöchentlich eine „all gemeine Bibliographie für das Kaiserthum Oesterreich" zu ver öffentlichen; allein diese Bibliographie hat ebenso, wie das spä tere von vr. v. Wurzbach redigirte „bibliographische Central- Organ des oesterreichischen KaiserstaatcS" keinen langen Bestand gehabt, ccstere ist mit Schluß 1857 wieder eingcgangen, und letz teres, welches als eine Fortsetzung dieser eingegangcnen Biblio graphie seit Anfang 1858 gefolgt war, hat bereits um die Mitte 1859 zu erscheinen nufgehört. Und was die unter dem Titel „Bibliographisch-statistische Uebersicht der Literatur des Oester- reichischen Kaiscrstaates" gegebenen Berichte des vr. v. Wurzbach anlangt, welche allerdings mehr allgemein literarisches und sta tistisches als bibliographisches Interesse haben, so sind diese bei nur drei Jahrgängen 1853 bis 1855 stehen geblieben, was um so weniger Wunder nehmen darf, als die Berichte bei ihrer fast allzu großartigen Anlage ohnehin nicht viel Aussicht auf einen langen Bestand hatten. Unter solchen Umständen ist es wohl gerechtfertigt zu behaupten, daß durch das neue bibliographische Unternehmen des Oesterreichischen Buchhändler-VereineS — wel ches zumal bei der ganzen Anlage, die ihm der Verein gleich jvon Haus aus (in Uebereinstimmung mit dem Kaiserworte Viribus unitis") durch Vereinigung hinreichender Kräfte gegeben hat, einen längeren Bestand verspricht als seine Vorgänger — eine wirklich fühlbare Lücke in der Literatur ausgefüllt wird. Miscellcn. Der in einer der letzten Nummern des Börsenblattes zu Tage getretene Conflict eines Börsenmitgliedes mit derRedaction wegen der von letzterer beanstandeten Aufnahme eines Artikels in den nichtamtlichen Theil des Börsenblattes gibt Veranlassung, in Erinnerung zu bringen, daß Beschwerden über solche verweigerte Ausnahme nicht von dem Börsenvorstand, sondern von dem Vo rstan ds-Aus sch u ß (Vorsteher mit den ihm beigcordneten zwei Börsenmitgliedern seines OrteS) zu ent scheiden sind. Die früheren Böcsenvorstände machten stets be kannt, aus welchen Mitgliedern der bezeichnet Ausschuß bestehe; seit der letzten Neuwahl des Vorstehers ist dies noch nicht gesche hen, und es darf hierauf wohl aufmerksam gemacht werden. U. Einzig in seiner Art! — Soeben kündigt Hr. F. A. Brockhaus den dritten Theil von „Schwarz' Predigten aus der Gegenwart" an, und zwar genau wieder zu gleichen Beding ungen, wie solche bei den früheren Bänden stattfanden, nämlich ä Theil geheftet 1 ^ 24 NA ord., 1 10(4 NA netto (25)4), gebunden 2 ord., 1 ^ 18 NA netto (20)4). Also nicht genug, daß der Sortimenter bei vermehrten Spesen und Risiko den Einband (6 NA) ohne jegliche Entschädigung liefern soll, nein, er muß auch noch dem Publicum, resp. Hrn. Brockhaus baar 1(4 NA aus seiner Tasche darauf zahlen! — Die Weih nachtszeit ist vor der Thür; der denkende Sortimenter wird von solcher unmotivicten Schmälerung seines nothwendigen Nutzens gebührend Act nehmen. kl. London, Nov. Im Buchhandel macht augenblicklich das Unternehmen von Macmillan mit seinem sogenannten Klobs Skslcsiiposrs ein nicht geringes Aufsehen. Es sind schon Beispiele von billiger Herstellung vorgekommen, aber dies scheint doch alles bisher Dagewesene übertreffen zu wollen, denn neben einer fast unerklärlichen Billigkeit läßt das Buch in keiner Hin sicht etwas zu wünschen übrig. Der Text des Shakespeare ist nach der letzten Recension des Oombriä^o Sbskospesro und von derselben Redaction, den Herren Clarke und Aldis Wright, be sorgt. Der Satz ist von Clay, und zwar in einer wenngleich klei nen, doch überaus klaren, neuen, etwas mehr runden Schrift, und der Druck wird von Kupferstereotypen gemacht, so daß die zu erwartende enorme Auflage doch immer scharf und klar sein wird. Das Papier ist ein sehr seines Postpapier von dem jetzt so be liebten gelblichen Ton und ist eigens für das Buch gemacht, und der Einband solid einfach, aber äußerst geschmackvoll. Das Buch hat ca. 1200 Seiten in klein Oclav und soll gebunden nur 3 sl>. 6ä., also 1(4Thlr., kosten und erst nach dem Verkauf von 20,000 Exemplaren kommt der Verleger auf seine Kosten; doch steht zu erwarten, daß diese Anzahl schon vor Ende des Jahres abgesetzt sein und der spätere Verkauf also dem Verleger für seinen Unter nehmungsgeist einigen Gewinn lassen wird. W. Personalnachrichten. Herr I. M. Rahke in WormS hat von dem Großherzog von Hessen das Prädicat Hofb uchhändler bekommen.
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