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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.01.1863
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.01.1863
- Sprache
- Deutsch
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Schreiber dieser Zeilen ist sich bewußt, daß der Gegenstand durch Vorstehendes nicht erschöpft ist; um so mehr würde er sich freuen, wenn sic Veranlassung zu gründlicher Erörterung dessel ben würden, eines Gegenstandes, der ja von Tag zu Tag mehr Terrain gewinnt. Vielleicht ist es noch nicht zu spät, eine Eini gung zu erzielen. B—l. Palm's Denkmal. Der Aufruf des in Braunau zusammengetretenen Comite's zur Errichtung eines Denkmals für Palm ist wohl allen Eol- lcgenbekannt geworden. Als derSchreiber dieserZeilen denselben empfing und einen Beitrag zeichnen wollte, siel es ihm auf, daß sich bis dahin noch kein Eentral-Comite zur Sammlung von Beiträgen der deutschen Buchhändler gebildet hatte. In Leipzig ist durch die Anregung eines Eollegen eine von Erfolg begleitete Sammlung veranstaltet worden; diese aber beschränkte sich nur auf die Mitglieder des Leipziger Buchhandels. Sollte der Centcalpunkt unseres geschäftlichen Verkehrs nicht auch der natürlichste Sitz eines Comite's sein, welches sich bereit erklärt, die Beiträge von Palm's Eollegen in ganz Deutschland anzuneh men, zu verrechnen und an das Comite in Braunau abzuliefern? Ich bin überzeugt, die Beiträge für das Denkmal des frommen, muthigcn und deutschen Mannes würden von den Eollegen aus allen Thcilen unseres Vaterlandes reichlich fließen, wenn nur erst ein zweckmäßiger Sammelpunkt sich gefunden hat. So Mancher würde dann eine bisjctzt zurückgehaltene, weil umständlich zu befördernde, Gabe bei seinem Hcn. Eommissionär in Leipzig für das Leipziger Central-Comite anweisen, und so dürfte sich am Schluß ein den Buchhandel ehrender und dem Zweck entspre chender Gesammtbetrag Herausstellen. Der Name Palm's ist noch nicht vergessen ; wenn ein Zweifel darüber bestünde, so würde die dem Einsender eingehändigte Gabe von acht Einwohnern eines Wcimarischen Dorfes, welche gehört hatten, daß man dem von Napoleon erschossenen deutschen Buchhändler ein Denkmal setzen wollte, ihn beseitigen. Ist sein Andenken unter uns im Erlöschen? W. Miscellen. Wien, 27. Dec. Die Wiener Buchhändler scheinen un ter allen über schlechte Geschäfte klagenden Kaufleuten die einzigen zu sein, die ein gutes Weihnachtsgeschäft gemacht haben; auch hatten sie es an Annoncen und Reclamen in den öffentlichen Blättern nicht fehlen lassen, um das Publicum auf ihre Waare aufmerksam zu machen. Die kostspieligen Ausgaben klassischer Wecke sowie Bilderwerke überhaupt sind allmählich die beliebtesten Weihnachtsgeschenke der großen gebildeten Welt geworden. Der Rückgang der Devisen kommt dabei den ocsterccichischen Hand lungen, die durch die Geldcalamitätcn der letzten Jahre so große Verluste erlitten, sehr erwünscht; denn abgesehen davon, daß sie ihren Kunden den preußischen Thalcr, der heute an der Börse mir 1 fl. 75 kr. notirt wird, für 2 fl. berechnen und sich also am Eurse erholen können, kommt ibnen die immermehr um sich grei fende Abneigung gegen die Verwendung theuerer Nippsachen zu Geschenken trefflich zu Statten, und haben sie denn auch, wie sich herausgestcllt, einen schönen Absatz erzielt. Es ist das den Wiener Buchhandlungen sehr zu gönnen; denn infolge der schlechten Zeiten hat der Büchcrverkauf sehr stark gelitten, während ander seits in allen Vorstädten neue Buchhandlungen entstehen, die den ältern Geschäften die Kunden abzujagen suchen. Dazu kommt noch der Umstand, daß die Buchhandlungen hier in der Regel in sehr thcuern Gassen etablict sein müssen, wenn sie überhaupt Geschäfte machen wollen; und da hier nur der reiche Adel und der gebildete Mittelstand Bücher kaufen, ist es begreiflich, daß in einer Zeit, wo der Grundbesitz seine Erzeugnisse so schlecht ver- werthet und wo aller Verkehr überhaupt gänzlich stockt, auch der Buchhandel nicht auf Rosen gebettet sein kann. Bemerkenswerth ist es, daß die oesterreichischcn Firmen nur wenig Prachtwerke bringen, die auf dem Weihnachtstisch dec reichen Welt siguriren, und so Treffliches einzelne Officinen auch producicen, so können wir bisher doch nicht mit den großen deutschen Verlegern concur- rircn. Selbst in Jugcndschriften, für welche in Wien allein ein sehr großer Absatz ist, liefern Berlin und Stuttgart so Vorzügli ches, daß die oesterreichischen Erzeugnisse dagegen gleichsam ver schwinden. Indessen läßt sich nicht in Abrede stellen, daß sich allmählich auch hier eine regere Geschäftsthätigkeit in dieser Rich tung entwickeln würde, wenn die Herstellung so splendider Pracht wecke mit demselben Geldaufwands durchgeführt werden könnte, wie dies z. B. in Berlin und Leipzig der Fall ist. So weit aber haben es unsere buchhändlerischen Etablissements wegen Mangel an den Hilfsinstituten nicht gebracht, und so werden denn auch die Erzeugnisse dec deutschen, französischen und englischen Presse hier fast ausschließlich gesucht. (Dtsch. Allg. Atg.) Die königliche Obecpostdiccction zu Leipzig veröffentlicht in Bezug aus die in Nr. 160 erwähnte Postconvention zwi schen Preußen und Großbritannien folgende Bekannt machung vom 20. Decembec: „Zwischen der königlich preußischen und der königlich großbritan- niscken Postvcrwaltung ist ein neuer, auf die zwischen Preußen und End>and über Belgien zur Auswechselung gelangende Correspondenz bezüglicher Postvertrag abgeschlossen worden, welcher mit dem l. Jan. >863 in Wirksamkeit tritt und auch auf die Eorrespondenzsendungen aus dem königlich sächsischen Postbezirke nach und über England und um gekehrt Anwendung erleidet. In dieser Hinsicht wird hierdurch Folgen des bekannt gemacht. Gewöhnliche Briefe nach Großbritannien und Irland können auch ferner bis zum Bestimmungsorte frankirt oder un- frankirt abgescndet werden. Die Portosätze und die Gewichtsprogres sion bleiben unverändert und es beträgt demnach das Porto für den einfachen Brief im Francofallc 5 Rgr., im Portofalle 7 Ngr. Für re- commandirte Briefe, ingleichen Waarenproben und Muster nach Groß britannien und Irland gelten durchgängig die zeitherigen Vorschriften. Sendungen unter Band. Bücherpackete, unter welcher Bezeichnung Zeitungen und sonstige Drucksachen jeder Art verstanden werden, können gegen ermäßigtes Porto unter folgenden Bedingungen nach Großbritan nien und Irland zur Versendung gelangen: 1) Das Porto muß bis zum Bestimmungsorte vorausbezahlt werden. 2) Bücherpackete, die un zureichend mittels Francomarken frankirt sind, werden, soweit nicht der Gegenstand noch am Abgangsorte har geregelt werden können, mit dem doppelten Beirage des fehlenden Portoantheils belegt. Dieses Porto wird von der Verwaltung bezogen, welche es einzieht. 3) Jedes Bü- cherpacket muß entweder ohne Emballage oder darf nur mit einer sol chen versehen sein, die an de» Seiten offen ist, damit der Inhalt einer Prüfung unterworfen werden kann. 4) Ein Bücherpacket darf folgende Gegenstände enthalten: Bücher oder andere Publicationen, Drucksachen, Landkarten, gleichviel ob dieselben gedruckt, gestochen oder lithographirt, oder aber, ob sie auf Papier, Velin oder Pergament hergestellt sind, ferner: Photographien auf Papier, Velin oder Pergament, sodann alle förmlich eingebundenen, gefalzten oder broschirtcn Bücher, Publicationen re., gleichviel ob der Einband lose oder fest ist, endlich auch Rollen für Bücher oder Landkarten, Buchzeichen von Papier oder andern Stoffen, kurzum alles, was zur sichern Ueberkunft der genannten literarischen oder künstlerischen Gegenstände nothwendig ist, oder für gewöhnlich dazu gehört. Muster oder Musterbücher, cs sei denn, daß diese in Pa pier bestehen, sollen jedoch zur Versendung in Bücherpackete» nicht zu- gelaffen werden. 5) Kein Bücherpacket darf etwas Geschriebenes oder sonstige handschriftliche Zusätze oder Zeichen enthalten. 6) Das einzelne Bücherpacket darf 2 Fuß in Länge, Breite und Höhe oder 3 Pfd. im Gewicht nicht überschreiten. Als Ausnahme von den vorstehenden Fest setzungen sollen jedoch uncingebundcne Correcturbogen mit den zur Cor- rectur gehörigen schriftlichen Zusätzen als Bücherpackete zugelassen wer den. Portosätze und Gewichtsprogression: bis zum Gewichte von l Lorh ausschließlich °/,o Ngr., bis zum Gewichte von 15 Loth für jedes Loth Ngr., unter Abrundung der Bruchtheilgroschen bei ssi auf Vio und bei Hß auf V,» Ngr., über Vr—1 Pfd. überhaupt 15 Rgr., übec. 3*
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