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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.02.1863
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 16.02.1863
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- Deutsch
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Deutschland und weiterhin seine bereite Beihilfe zu Unterstü tzung der Talente, zu Forderung gemeinnütziger Zwecke und edler Unternehmungen kennen lernten. Am wahrsten sprach dies ein mal Alexander «.Humboldt in einem seiner vielen Briefe an ihn aus, in welchem er bemerkt: wie groß und mächtig der Beruf ei nes Buchhändlers seiner Art sei, der überallden keimenden Gei stern entgegenkomme, den aufgerichteten zur Stütze diene, und unter alles Volk den Samen des Guten und Edlen ausstreue, auf daß cs blühe und Früchte trage. Berthold Auerbach sagt in seiner Gedächtnißrcde auf Uhland: ,,Sein Leben ist die Geschichte des deutschen Bürgergeistes in den letzten 50 Jahren." Dies kann man in verwandtem Sinn auch von Frhrn. von Cotta sa gen. Die großen Unternehmungen, die sein berühmter Vater ge gründet, har er nicht nur erhalten, sondern fortgesetzt und erwei tert, so daß, nachdem hauptsächlich durch die Bemühungen des wackern Theilhabers am Geschäft, Ludwig Roth, der Göschen'sche Verlag damit vereinigt war, zuletzt nur etwa Tieck und Rückcrt in dem Kranze der Classiker fehlten, die von der Cotla'schen Buch handlung herausgegebcn wurden. Und wie viele jüngere Geister reihten sich an jene alten! Was Lessing und Herder, was Schiller und Goethe gedacht und gedichtet, das kam aus den Pressen der Cotta'schen Buchhandlung. Man hat dw Fugger und Welser die großen Kaufleute Deutschlands genannt, die beiden Cotta reihen sich ihnen an als die großen deutschen Buchhändler. Auf das gcsammte Vaterland, nicht nur auf einen Theil desselben, war sei» Auge gerichtet. Wenn sein Vater einen wesentlichen An- theil an den segensreichen Verhandlungen hatte, die in Berlin den Zollverein zu Stande brachten, so that der Sohn, was in seinen Kräften stand, ihn auszubauen und zu vollenden durch den Bei- trittOesterreichs. Hiefür kannte sein Eifer nicktRuhe nochRast. Keine Mühe war ihm zu schwer, kein Opfer zu groß, was auch seine Gegner eingestehen müssen. Alle Hebel, die seine ausgedehnten Verbindungen ihm zu Ge bot stellten, wurden zu jenem Behuf angesctzt, um endlich zu er reichen, was seit fünfzig Jahren die Sehnsucht der Bessern der Nation bildet. In dicsemSinn der Versöhnung undVereinigung hat er auch aus die Journale, die in seincmVerlag erschienen, zu wirken gesucht, vor allen auf die Deutsche Vierteljahrsschrift, deren specielle Leitung er sich Vorbehalten hatte. Plötzlich steht nun das Herz still, das kaum noch so ungestüm geschlagen, die Hand ist erlahmt, die er gestern noch nach so vielen Seiten hel fend und fördernd ausstrecktc. Aber freudig kann er neben seinen Vater treten, dem zu gleichen er nicht müde war. Und einer sei ner würdigen Söhne ergreift die Fahne, die dem Entseelten ent sunken, auf der Bahn des Großvaters und Vaters vorangehend, wohin ihn Pflicht und Ehre rufen. Noch zwar sind die Wege dunkel, die zu jenem Ziele führen, an dessen Ende eine erhöhte Selbständigkeit und Freiheit der gesummten Nation liegt, aber so gewiß seit fünfzig Jahren unser Volk stetig voranschritt, so gewiß wird es erreicht werden. Wir aber geloben in dem Geist dieser beiden Ehrenmänner sortzuwirken, so viel an uns ist. (Allg. Ztg.) „Bestimmungen über einige den buchhändlerischen Verkehr betreffende Punkte." VIII.*) Die Convention wegen der künftigen Mcßzahlung rc. hat in diesen Blättern vielfachen Widerspruch erfahren, und zwar erst jetzt, nachdem seit der Bekanntmachung des Ausschußbe richts ein ganzes Jahr, und seit der Verhandlung und Empfeh *) VH. S. Nr. 14. lung desselben durch die Hauptversammlung neun Monate ver flossen sind. Warum sind die Gegner mit ihren Bedenken nicht früher hervorgetreten, oder warum wiederholen sie, was schon gesagt und widerlegt worden ist? Es ist Niemand gezwungen, der Uebereinkunft beizutre ten, aber nachdem sie bereits von Vielen unterzeichnet ist, kann eine Besprechung der einzelnen Artikel zu nichts mehr führen. Es heißt auch hier: zu spät! Ich habe die ganze Sache weder angeregt, noch kommen bei mir große Summen in Frage; nur der Wunsch, das suäistur ot gltora pars zur Geltung zu bringen, läßt mich die Feder er greifen, da zu meinem Erstaunen weder die Antragsteller, noch die Berichterstatter, »och ein anderes Mitglied des Ausschus ses bisjetzt Anstalt gemacht haben, das gemeinsame Werk zu ver- theidigen. Darüber war man längst einig, daß die verzwickte Rech nung mit den nicht mehr existirenden vier alten Pfennigen ein Ucbelstand wäre, eine Abschaffung oder Minderung des Meßagio hielt Niemand für thunlich; was blieb also übrig, als die mög lich kleinste Erhöhung aus einen halben Neugroschen? Nun kam es darauf an, für die Verleger einen einigerma ßen entsprechenden Ersatz für das ihnen angesonnene Opfer aus- zumitteln. Dafür bot sich nichts dar, als der Wegfall der Ueber- träge mit der Befugniß für die Verleger, wenn solche dennoch gemacht sind, auch das für die wirklich geleistete Zahlung ge währte Meßagio wieder zu belasten. Erst damit wird das auf alle Meßzahlungen bisher gewährte Meßagio (au ch wenn sie ein volles Jahr zu spät erfolgten) vollständig in eine Prämie für rechtzeitige und volle Zahlung verwandelt. Die Er fahrung spricht für die Wirksamkeit dieses Mittels zu Herstel lung größererPünktlichkcit und Ordnung,denn wer etwas weiter zurückdenken kann, wird sich erinnern, wie günstig in dieser Hin sicht der Ucbergang von der sogenannten Buchhändlerwährung, die das ganze Jahr hindurch galt, zur Meßzahlung gewirkt hat. Manche wollen nun, daß nur über die wirklich in Münze oder Papier geleistete Zahlung quittirt, das Agio hinterher gut geschrieben werde. Dagegen ist aber längst, besonders von den Leipziger Eommissionärcn, geltend gemacht worden, daß dadurch bei allen durch sie auf Liste erfolgenden Meßzahlungen, die fast den ganzen Mcßverkehr ausmachen, den Sortimentern ein nicht unbeträchtlicher Theil des Meßagio, nämlich der von allen über schießenden und bloßen Groschen, wieder entzogen werden würde. Wer die langen Zahlungslisten kennt und die Masse der kleinen Saldi, die darauf stehen, wird nicht leugnen, daß die Summen der Groschenlinien auch ins Gewicht fallen. Die Feststellung des Goldagio durch den Vorstand ist nur eingeführt, um Streitigkeiten zwischen den einzelnen Verlegern und Sortimentern vorzubeugen, war immer eine Anomalie und ist jetzt unpraktisch geworden, da sie fast eine Woche früher erfolgen muß, als die Zahlungen wirklich geleistet werden. Mitunter hat vielleicht einmal ein Eommissionär etwas dabei gewonnen, indem er in Gold auszahlte, dem Sortimenter hat's nichts geholfen. Jetzt wird ja ohnehin fast nur in Papier bezahlt. Wer aber Gold nehmen will, dem ist's unverwchrt und mag er selbst bestimmen, zu welchem Coursc. Ferner behaupten Manche, man würde Ucbcrträge von Rcch- nungsdiffcrenzen nicht unterscheiden können. Eine allgemeine Norm läßt sich freilich dafür nicht ausstcllen, aber im einzelnen Falle wird cs nicht schwer sein, darüber ins Klare zu kommen, und für die großen Verleger am wenigsten. Sie werden sich schon ihr Recht zu verschaffen wissen. Das beste Gesetz, der beste Vertrag ist ja Macularur, wenn nicht aus Befolgung und Erfüllung ge halten wird.
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