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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.09.1863
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.09.1863
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18630914
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1926 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. M 114, 14. September. betragen, so mögen dieHcrrcn Verleger denn doch selbst sagen, ob ein Sortimenter bei dem übrig bleibenden Gewinn mit Familie zu bestehen vermag, wenn er nur einen mäßigen Gesammtabsatz zu machen im Stande ist? Wenn der Sortimenter-Verein auch auf Fixirung der Messe auf den Monat Mai hinstreben will, so ist das gewiß nicht so zu tadeln, wie cs Hr. —re— lhut, denn das Resultat auf den großartigen Antrag wegen Verlegung der Messe, daß es nämlich beim Alten bleiben soll, ist von einer solchen kleinen Minorität von Buchhändlern gefaßt worden, und hat überall anderwärts so wenig befriedigt, daß eine nvchmaligeAufnahme dieserAngelegen heit, wobei aber der ganze Buchhandel mitzusprechen hätte, wohl sehr zeitgemäß sein dürfte. Das moderne Antiquariat lhut dem Sortimentsbuch- händlcr den meisten und empfindlichsten Schaden (was Hr.—rr— in seinem Geschäfte allerdings wohl noch nicht empfunden haben mag), und dagegen muß ein Sortimenter-Verein sich zu schützen suchen, auch wenn unter den von Hrn. —n— so in Schutz ge nommenen Herren sich solche befinden, welche „die größte Thätig- kcit anwcndcn, die größte Büchcrkcnntniß besitzen und ihre Ver pflichtungen prompt erfüllen". Auch die allermeisten Sortimenter erfüllen ihre Verpflich tungen prompt und sie wollen solches auch ferner thun; wie kön nen sic aber solches, wenn cs so weiter geht als in den letzten Jahren, wo neue Werke nach 1,2,3 Jahren schon im Preise herabgesetzt wurden? oder wo sie alsbald an Antiquare losgeschla- gcn wurden, um nur recht rasch Geld zu bekommen? — Wie dem Sortimentshandel der Vorwurf gemacht ist: ec etablirc sich oft mit ungenügenden Mitteln, so könnte mau auch ebenso gut sa gen: wer nicht die Mittel hat, Credit geben zu können, wer sich durch Baarpacketc Geld machen muß, wer cs nicht erwarten kann, wie ein Werk hinsichtlich des Absatzes sich herausstcllt, sondern es alsbald antiquarisch verschleudert, wer das Geld für Fortsetzungen und für Journale schon lange im voraus sich bezahlen läßt,— der sollte doch ja kein Verleger werden, denn ec trägt nur mit zum Ruin des Ganzen bei! Glauben Sic uns, Hr. -— n —, es wollen auch zu Viele vom Verlage leben, weit mehr als naturgemäß davon leben sollten; daher findet eine Uebcrproduction statt; es werden Mas sen von Schriften verlegt, die das Publicum nicht verdauen kann und mag und die dann sehr rasch in dieHändc der Antiquare, oder auch in die von Käsckrämern wandern zum Schaden des ganzen Buchhandels! Und jetzt nochmals, Hr. — u — : dieSortimentcrwünschcn allgemein einen Verein , der sich mit der Verbesserung ihrer Lage durch gemeinsame Schritte befaßt, und ein solcher Verein wird auch wohl ohne Zweifel jetzt zuStande kommen, trotz aller Ihrer Abmahnungen dagegen; cs bürgen uns dafür schon die Namen der sehr ehrcnwerthen und braven Männer, welche die Sache in die Hand genommen haben. —r. Eine neue Art Schleuderei. Als Gegensatz zu den Klagen vieler Sortimenter über das allmähliche Verschwinden des Drittel - Rabatts theilen wir nach stehend ein soeben versendetes Circular der Musikalienhandlung Jenkc L Sarnighauscn in Breslau mit. Das Circular rich tet sich und seine Urheber selbst; wir enthalten uns daher vorläufig jedes Urkheils darüber. Eine dringende Mahnung an die Herren Zeitschriften - Verleger aber können wir nicht unterdrücken. Das Circular hat offenbar nicht den Zweck, im gemeinsamen Interesse von Verlegern und Sortimentern den Absatz der Zeitschriften zu vergrößern, sondern nur den, der Post und den Sortiments buchhändlern Abonnenten wegzufangen, stellt also — selbst wenn dieser Zweck erreicht wird — den Verleger» keinen Vortbeil in Aussicht. Wenn also irgend wo, so sind die betreffenden Herren Verleger im vorliegenden Fall in der Lage, thatsächlich zu be weisen, daß ihnen das Interesse ihrer Geschäftsfreunde im Sor timent am Herzen liegt. Unterstützen sie dagegen derartige, auf den Ruin des Sortimentsbuchhandels hinarbeitende Manipula tionen, so werden sic die unausbleiblichen Folgen bald genug kennen lernen und sich selbst zuzuschreiben haben. Das Circular lautet wie folgt: Beim bevorstehenden Quartalwechscl erlauben wir uns ganz erge benst. Ihre Aufmerksamkeit auf unsere seil dem l. Januar d. I. be stehende Zeitungs-Spedition zu lenken und Sie mit den Vor. theilen bekannt zu machen, welche Ihnen dieselbe bietet, wenn Sie Ihren Bedarf an Zeitungen und Journalen durch uns beziehen. Unser Hauptaugenmerk war beim Etablissement dieses Geschäfts zweiges dahin gerichtet, unsere geehrten Kunden durch eine möglichst schnelle Expedition und billige Preisberechnung zufrieden zu stellen, und sind wir jetzt durch angestrengte Bemühungen in den Stand gesetzt worden, die Zeitungen theilweise billiger aber eben so schnell, jo. zum Thcil noch schneller zu liefern, wie dies selbst die Kbnigl. Post-Zcitungs-Expedition im Stande ist. Wir führen beispielsweise an, daß die Münchener fliegenden Blätter von uns schon jeden Mittwoch früh geliefert werden, während durch die Post die betr. Abonnenten dieselbe Nummer erst am Donnerstag, durch den Buchhandel sogar noch später erhalten. Die Leipziger Jllu- strirte Zeitung, eines der beliebtesten und gelesensten Blatter, liefern wir bereits am Sonnabend Morgen, die Post dagegen erst am Sonn tag. Ebenso ist es noch mit einer großen Anzahl anderer Zeitschriften. Trotz dieser schnellen Erpcdition gewähren wir Ihnen noch von vielen Zeitungen einen ansehnlichen Rabatt; so z. B. berechnen wir Ihnen die JUustrirte Zeitung pro Quartal exclusive Steuer statt 2 Lhlr. mit nur k Thlr. 24 Sgr., also den Jahrgang 24 Sgr- billiger wie die Buchhandlungen und die Kdnigl. Post-Zeitungs - Erpeoitio». Die Stuttgarter illustr. Zeitung: ,,lieber Land und Meer", welche an und für sich schon so außerordentlich billig ist, berechnen wir Ihnen statt des gewöhnlichen Preises von 1 Thlr. pro Quartal mit nur 27 Sgr. cxcl. Steuer. Denselben Rabatt bringen wir noch bei vielen an deren Zeitschriften in Abzug. Schließlich erwähnen wir noch, daß wir zur Bequemlichkeit ullserer geehrten Abnehmer die Einrichtung getroffen haben, daß denselben die Zeitungen stets franco ins Haus geliefert werden und zwar kurz nach Ankunft der betr. Bahnzüge. Indem wir Ihnen somit unsere Zeitungs-Spedition angelegentlichst empfehlen, sehen wir Ihren gefl. Aufträgen, denen wir stets die größt? Sorgfalt zuwendcn werden, entgegen re- Breslau, im August 1863. Jenke kr Sarnighausen Miscellen. Für den Sortimenter-Verein. — Man muß gestehen, die Buchhändler sind offeneLcutc; sie haben nicht allein ein offenes Herz für das Wohl der Menschheit, sondern auch — offene Thü- rcn für Zeitungsschreiber. „Also volle 33sst>ch Rabatt! ja Sie müssen reich werden!" sagte Müller, der den Bericht über die Sortimenter - Versammlung zu Coburg gelesen halte, — und be zahlte seinen Kalender von 1863. Die Berliner O b er p o st d ir e c ri o n hat an das Aclte- stcncollcgium der Kaufmannschaft ein Schreiben gerichtet, worin die dringende Nothwendigkeit betont wird, daß auf den nach Berlin adressieren Briefen die Wohnung der Adressaten genau bezeichnet werde. Es wird darin namentlich darauf hinge wiesen, daß sämmtliche hier eingehende Briefe für 187 Bestell- reviere und 22 Postanstalten sortirt werden müssen, wozu ein Personal von 50 Personen erforderlich ist. Daß diese 50 Per sonen nicht die Wohnung aller Firmen im Kopfe haben können, selbst nicht einmal die der bcdeutcndern oder bedeutendsten, ist klar, und ebenso klar ist, daß dadurch erschwerte Arbeit, Weite rungen undVcrzögerungen herbcigeführtwerden, welche jedenfalls den Beamten und dem Publicum durch die ausführliche Adresse erspart werden können.
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