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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.04.1863
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 20.04.1863
- Sprache
- Deutsch
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M 46, 20. April. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 831 der sein Interesse nicht verkennt; Baarpackelc spielen ja besonders im Buchhandel eine bedenkende Rolle! die bedeutendsten Verleger bewilligen gegen baar noch ganz andere Vorthcile! Unpartei ische werden uns deshalb nicht anfeindcn! Unser Vergehen besteht also darin: 1) daß wir von unfern Kunden für einen prcuß. Thaler nicht 4 Fr., sonder» nur 3U Fr. verlangen; 2) daß wir gegen baac 5s/z Pcoccnt gewähren, wobei nicht unbeachtet bleiben darf, daß dieser Rabatt nur auswär tigen Käufern durch frankirtc Zusendung geboten wird. Wegen dieser Vergehen beschuldigte Hr. Th. L. in der Süd- dtsch. Buchh.-Ztg. Nr. 8 uns der „S chleuderci" ! Wir haben in unserer „Abwehr" in Nr. 10 des gen. Blattes diese Be schuldigung als ungerecht zurückgcwiescn; Hr.Th.L. findet aber, in der Art und Weise, wie wir gehandelt haben, liege die Sclnnach, daß wir unsere Collcgcn als „B e u tc lsch n c i d er" gekennzeichnet haben! Auf welche Art und Weise haben wir ge handelt? Wir haben dem Publicum gesagt, daß wir für einen Thaler nur 3U Fr. verlangen, während andere schweizer. Buch handlungen 4 Fr. berechnen; wenn in dieser ausgesprochenen Wahrheit die angegebene Beschuldigung gefunden werden will, so erklären wir, daß wir anderer Ansicht sind, und glauben zu versichtlich, daß Hr. Th. L. mit seiner Behauptung sehr isolirt stehen wird. Der Schweizer. Buchhändlervcrein ist entstanden, wcildcr im Jahr 1849 eingcführtc Zoll von 3(4 Fr. pr. Zentner den Wunsch einer Ausgleichung dieser bedeutenden (!) Ausgabe erzeugte; wir haben mit Zahlen in unserer „Abwehr" in Nr. 10 der Süddrsch. Buchh.-Ztg. nachgcwicsen, daß dieser Zoll nicht ganz 1, sage Ein Procent des Preises ausmacht. Um diesen Verlust auszuglcichen, beschloß der Schweizer. Buchhändlcrverein: 1) Abscbaffung des Rabatts 10 Proc. 2) Rcduction des Thalers ü 4 Fr. statt 3 Fr. 75 E 6^ - 16)4 Proc. davon ab der Verlust von oben erwähntem . . 1 - Mehrgewinn als früher . 15)4 Proc. So damals! Jetzt ändert sich die Calculation noch mehr zu Gunsten des Sortimenters; denn damals — bevor die Eisenbah nen bestanden, betrugen die Spesen pr. Zentner von Leipzig bis Aarau per Axc 16 alte schweizer Franken oder . 23 neue Fr. Jetzt beziehen wir per Eilzug von Leipzig bis Aarau zu 19 Fr. und zwar inclusive des Zolls! also Ersparung . 4 Fr. Wir finden nun, wenn der Nachtheil, der durch den Zoll ent stand, durch günstigere Veckehrsverhältnifsc mehr als aufgehoben werde, so falle der Grund zur Preiserhöhung weg; wir halten jetzt noch diese Ansicht für richtig. Schließlich erlauben wir uns noch, der Angabe des Vor standes des Schweizer. Buchhändlcrvercins: „der Verein habe auch pünktlichere Saldirung zur Folge gehabt", entgcgcnzuhalten, daß die deutschen Verleger in den letzten Jahren Erfahrungen gemacht haben dürften, die in früheren Zeiten nicht schlimmer waren. Aarau, 8. April 1863. Halbmeyer L Schindler. Miscellcn. Ein Erlaß des oesterreichischen Finanzministeriums vom 30. März d. I. ändert das Zollverfahren bezüglich der aus dem Auslande cinlangcnden Druckschriften dahin ab, daß infolge des Aufhörens der polizeilichen Revision der aus dem Auslande kommenden Büchersendungen die Beschränkung der Eingangsver zollung ausländischer Druckschriften auf gewisse namentlich bezeich nte Hauptzollämtcr außer Kraft gesetzt und auch die Bestimmung des allgemeinen Zolltarifs vom 5. Dec. 1853, wonach die Ein gangsverzollung an Bücher, Bilder auf Papier -c. in unbeschränk ter Menge nur bei den Hauptzollämtern erster Elaste stattsinden durfte, in der Art geändert wird, daß zu Verzollungen in der Regel alle Hauptzollämtcr und die Ncbcnzollämter erster Elaste ohne Beschränkung aus eine bestimmte Menge ermächtigt sind und die Eingangsverzollung von Büchern rc. bis zur Menge eines Jollzcntners im allgemeinen Zollgebiet selbst bei Nebenzollämtern zweiter Elaste, in Dalmatien aber bei allen Zollämtern ohne Be schränkung auf eine bestimmte Menge stattsinden darf. Die vom verst. Paul Trömel (s. oben Nr. 21) hintec- lastenc Schillerarbeit wird der Freiherr W. v. Maltzahn hec- ausgeben. Gewiß hätte die Publication des Merkchens, an dem Trömel mir so großer Liebe gehangen hat, keinem Würdigeren anvertraut werden können. Diese Mittheilung wird, hoffe ich, dem großen Kreise von Freunden und Bekannten des Verstorbe nen eine Freude und eine Art Genugthuung sein. Von Interests dürfte es auch vielleicht so Manchem sein, noch nachträglich zu hören, was mir Trömel früher über seine Schillerarbeit geschrieben hat. „Von meiner Schillcrbibliographie", schrieb er mir am 6. März 1861, „dachte ich mit Ihnen freilich nicht mehr zu sprechen, sondern sie gleich zu senden, und bin nun doch noch nicht zu diesem Punkte gelangt. Seit vier Wochen ist das ganze Ding im Satze beendet und will doch nicht fertig werden. Freilich bin ich nicht ganz allein daran schuld. Die Correcturbogen sind seit langer Zeit in den Händen zweier der ersten Kenner der Schillerliteratur — des Prof. Meyer in Nürnberg, der für Cotta die kritische Aus gabe der Werke Schillcr's vorbereitet, und des Freiherr» Wcnde- lin von Maltzahn — Beide haben mir die genaueste Durchsicht und Ergänzung zugcsagt, und da dies ein Act bpsonderec Liebens würdigkeit ist, der den Werth meiner Arbeit natürlich bedeutend erhöhen wird, so kann ich, und wenn es auch die ganze Sache sehr verzögert, natürlich nicht drängen, die Arbeit zu beschleuni gen. Ich werde dann aber auch, wenn das Opus das Licht dec Welt erblickt, das Bewußtsein haben, eine Arbeit zu bieten, die ihren Gegenstand so vollkommen abschließt, wie dies in einem solchen Falle überhaupt möglich ist. Ich werde voraussichtlich nie wieder an eine Arbeit so viel Mühe und Zeit wenden als an diese; diese eine soll nun aber auch ein Muster werden, und wenn es auch noch Monate dauern sollte, ehe sie zum Erscheinen fertig wird." (Petzholdt's Neuer Anzeiger.) Personalnachrichten. (Verspätet.) Der unerbittliche Tod bat bei der reichen Ernte, die er im Kreise unserer Berufsgenosten gerade in diesem Jahre schon gehalten, am 22. vor. Monats wiederum ein Opfer gefordert. Es verschied an diesem Tage im Alter von 63 Jah ren der Universitäts-Buchhändler Herr Caspar Arnold Phi lipp Theodor Blaesing in Erlangen, nach nur kurzem Krankenlager. In dem bescheidenen Kreise seiner Thätigkeit war ec ein Muster geschäftlichen Fleißes und seltener Ausdauer, und wenn man berücksichtigt, daß er bei seiner 1817 erfolgten Auswanderung aus seiner westpkälischcn Heimath außer seinem Wandcrstabe keine Neichthümer besaß, so ist sein Wirken immer hin ein gesegnetes und ehrenvolles zu nennen. Friede seiner Asche! k. II.
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